Bärenspinner sind kleine Pelztiere. Langpelzig sind die Haare ihrer Raupen, die der ganzen Familie den Namen "Bären" eingetragen haben. Langpelzig sind die Oberkörper (Thorax) der Falter, kurzpelzig ihre Unterleibe (Abdomen).

Der Breitflügelige Fleckleibbär ist überall verbreitet und häufig, weil er aber nachts fliegt, ist er den meisten Menschen wie ein Fremder.

Bärenspinnerraupen sind polyphag, oder auf deutsch: Sie fressen, was ihnen in die Quere kommt. Braun sind die Raupen, mit bürstenförmigen braunen Haaren und dunkel-rötlicher Rückenlinie. Wenn Bärenspinner-Raupen verpuppungsreif sind, sehen wir sie eilig über Wege und Straßen ein ruhiges Plätzchen suchen, wobei viele überfahren werden.

Unser Bärchen ist zum Licht geflogen, jetzt ist er geblendet. Was die aufmerksamen, schwarzen Facettenaugen wohl mit dem Anblick eines Fotoapparates anfangen können? Wahrscheinlich nimmt er uns gar nicht wahr. Jenseits aller menschlichen Vorstellungen, die wir allzu leicht in Tiere projizieren, denkt in dem kleinen Köpfchen nichts.

Das kann er sich auch gar nicht erlauben. Zum Denken ist keine Zeit in einem kurzen Falterleben.

Wichtig ist aber, immer richtig, und sofort, zu reagieren. Wenn ihn jemand fressen möchte, muß er das Richtige tun, ohne durch so umständliche Dinge wie Denken behindert zu werden.

Insekten reagieren unweigerlich auf bestimmte Schlüsselreize. Bei einer Störung erstarrt unser Fleckleibbär zur Salzsäule. Bei Berührung läßt er sich sogar fallen und bleibt ruhig liegen. Das hat sich offensichtlich als Überlebensvorteil erwiesen.

Es sind bei allen Schmetterlingen solche bestimmten Reize, die eine Reaktion auslösen. Bei anderen, die uns ängstigen würden, bleibt sie aus.

Wir können den Kleinen anschreien, darauf reagiert er nicht.

Bei Berührung aber stellt er sich tot. So sehen wir, was man sonst nicht sieht, seinen gepunkteten Bauch , die Beine, die Fühler.

Bleibt er ein paar Minuten ungestört im Dunkeln - fort ist er!

Biologisch weiterführend:
Lepiwiki
Verbreitungskarte