Der Kleine Perlmutterfalter ist selten im Bramwald und überall stark im Bestand gefährdet. Erst zweimal sah ich hier einen, am Spiekerberg bei Fürstenhagen am 3.8.1996 und in Fürstenhagen selbst am 9.9.2012.

Die Raupe ist ein wählerischer Futter-Spezialist. Sie mag Acker-Stiefmütterchen oder lieber gar nichts. Das macht die Art anfällig gegenüber einer Landwirtschaft, die nach der Getreideernte nichts eiligeres zu tun hat, als das Stoppelfeld mit Gülle vollzukippen und umzupflügen.

Waren das noch Zeiten, als es liegenbleiben durfte bis nächstes Jahr! Da wucherten die wilden Stiefmütterchen prächtig bis Ende des Herbstes, und auf ihnen konnte man knabbern und schlemmen, bis die Raupenschwarte kracht und man sich, Kopf unten, Po oben - an einem Blättchen festgesponnen verpuppte.

Doch wo soll man heutzutage noch den Winter verschlafen, um im April zu schlüpfen und der Sonne entgegenzufliegen? Wenn man nicht als Raupe in Gülle ersäuft wird, pflügt einen der Bauer bald unter.

Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 14.8.2015

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