Flügelt ein kleiner, blauer Falter ...
Heimatforschung Fürstenhagen
 
Einheimische Falter des Weserberglandes
Saturnidae - Nachtpfauenaugen
Aglia tau - Nagelfleck
Rand
 
 

Er ist der Star unserer Buchenwälder: Dickpelzig behaart sitzen die Weibchen gern in Augenhöhe an alten Buchstämmen und warten. Für unsere Sinne nicht wahrzunehmende Duftstoffe sondern sie ab, Pheromone, auf die menschliche Parfümindustrie neidisch sein könnte.

Sie brauchen nicht lange zu warten: Die Männchen haben nichts als Weiber im Kopf und fliegen schnellen Fluges im Zickzack am hellichten Tag durch Buchwälder, nutzen offene Wege und Waldsäume, immer nur auf der Suche nach der Dame ihres Herzens. Untrüglich führt ihr Geruchssinn sie zum Weibchen, selbst über Kilometer.

Ihre Nase tragen sie gleich vorneweg: Der Geruchssinn sitzt nämlich in den groß dimensionierten Fühlern. Die sind gar nicht zum Fühlen da, sondern enthalten Riechgruben, Geruchssensoren für das andere Geschlecht.

Findet ein Pärchen zusammen, schreitet es sofort zur Paarung und gibt uns ein Bild inniger Umarmung.

Aglia tau
Foto: Andreas Löhr, Mischwald am Bärenkopf, Langenholzhausener Forst, Kalletal, 25.4.2007
 

Der männliche Falter ist durch seine Färbung, vor allem aber durch seine antennenartigen Fühler auf den ersten Blick vom Weibchen zu unterscheiden und dieses von ihm durch den dicken Hinterleib.

Er muß dicker sein, denn in ihm trägt es seine wertvollste Last, die Eier. Das Weibchen rechts hatte schon abgelegt.

Unsere nicht seltenen Nagelflecke und drei Verwandte sind in unseren nördlichen Landesteilen die einzigen Vertreter der prominenten Nachtfalterfamilie der Saturniden, benannt nach ihrem Erkennungszeichen, den ringförmigen Malen auf jedem der vier Flügel.

Nur an Größe stehen die Falter ihren tropischen Verwandten nach, unter ihnen bekannte Urwaldriesen wie den gewaltigen Atlasspinnern der Gattung Attacus.

Aglia tau
Aglia ta, Weibchen, Fürstenhagen 22.4.2000
Aglia tau, Männchen, Fürstenhagen 13.5.1999
  Weiterführend:
Lepiwiki: Aglia tau
FUNET
 

 

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