Schwärmer sind die Elite der Nachtfalter, ihre geflügelte Kavallerie. Sicherlich: Fliegen kann fast jeder Nachtfalter. Aber keiner kann es mit der Flugkunst eines Schwärmers aufnehmen:

Wir bewundern seinen schnellen, reißenden Flug, die blitzschnellen Wendungen. Sogar mit den Kolibris wetteifern Schwärmer und können wie diese in der Luft stehenbleiben. Von diesem Talent machen sie vor Blütentankstellen ausgiebig Gebrauch, und gerade so wie Kolibris betanken sie sich im Fluge. Ist es bei Vögeln der spitze, lange, unbewegliche Schnabel, der tief in die Blütenröhre fährt, saugen Schwärmer ungleich eleganter: Ihr langer Saugrüssel, sonst wie eine Lakritze-Schnecke zusammengerollt, fährt aus und senkt sich tief in die Blüte.

Es gibt tropische Pflanzen mit so engen und tiefen Blütenkelchen, daß kein Tier außer einem Schwärmer sie bestäuben kann. 20 bis 30 cm messen die Saugrüssel solcher tropischer Schwärmer, und die größten Arten unter ihnen sind größer als kleinere Kolibri-Arten.

Ein einheimischer Vertreter dieser Wundertiere ist der Kleine Weinschwärmer, ein starker Flieger, der in der Dämmerung stark duftende Gartenblumen wie Phlox besucht. Die Falter fliegen im Mai und Juni und werden durch helles Licht angelockt.

Bei näherer Betrachtung zeigen sie uns als wahre Falter-Juwelen in zartem Weinrot und Orangebraun mit edlen, weißen Beinen und Fühlern, so wie feine Herren einst weiße Handschuhe und Gamaschen trugen.

Die Raupe frißt Labkraut und Weidenröschen.

Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 29.5.2016

Verbreitungskarte
Biologisch weiterführend: Lepiwiki, Pittaway