Solange ich Radio und Fernsehen ausgeschaltet halte, umfängt mich die Realität. Der Aus-Schalter ist ein Teil von ihr, ich kann ihn steuern.

Nicht steuern kann ich die Pararealität, die solche Geräte in mir erzeugen sollen: Radio-Neusprech aus Gender-Gaga, Koalitions-Vor-Vorverhandlungen, Hauen und Stechen in irgendwelchen Parteien, Skandale, Korruption. Es ist nicht meine Welt. Sie langweilt mich. Darum lasse ich sie nur selten in meinen Kopf. Ihr Anblick ekelt mich an.

Pararealität ist eine Scheinwirklichkeit, die es nur im Kopf gibt, in der Vorstellung. Die kann ein Traum sein oder auch ein Albtraum. Ich weigere mich, an den Schreckensvisionen der Medien teilzuhaben: Der Klimawandel ist ausschließlich menschengemacht und kann von Deutschland besiegt werden, die Millionen Orientalen in unserem Land sind „Flüchtlinge“, die Renten sind sicher, Corona wird uns bald alle wegraffen, die Kinderarmut nimmt zu.

In meiner erlebten Realität gibt es diese Nachtmahre und Angstgespenster nicht. Ich lasse mir keine Angst einjagen von denen, die sie in mich pflanzen und mich durch sie beherrschen wollen.

Was heißt schon Armut?

Ich wußte schon, was Kinderarmut ist, als ich das Wort noch gar nicht kannte. Heute legen linke Sozialpolitiker und Wikipedia die Armutsgrenze fest, indem „die essentiellen Ressourcen, die ein durchschnittlicher Erwachsener in einem Jahr konsumiert, berücksichtigt und deren Kosten“ addiert werden. Wer nur 40% davon besitzt, gilt als arm.

Unsere Armen von heute sind aber wohlhabend gegenüber der Familie meiner Kindheit. Auf den drei Kilometern von unserer Wohnung in der Kölner Moltkestraße zu meinem Kindergarten in Braunsfeld überholte eine Straßenbahn nach der anderen meine Mutter und mich.

Von Mutti abgeholt 1959.

Die 20 Pfennige für einen Fahrschein hatten wir nicht übrig. Trümmergrundstücke waren mein Spielplatz. Drei Jahre später sammelte ich in Hauseingängen und Hinterhöfen liegende alte Zeitungen, bündelte sie und brachte den Stapel für 10 Pfennig zum Altstoffhändler gleich um die Ecke in der Jülicher Straße. Für das Kinderbuch „Fury und die Mustangs“ (5,80 DM) habe ich ein Jahr gespart.

1959 im Wohnzimmer in Köln, Moltkestraße 29. Dort gab es noch Armut.

Vor meinem inneren Auge entfalteten sich mehrere Pararealitäten: In ihnen lebte ich mit Old Shatterhand und Winnetou, Siegfried und Hagen, Dietrich von Bern und seinen Gesellen und flog später im Raumschiff mit Perry Rhodan und dem Mausbiber Gucky zu den Sternen. In anderen Zimmern meines Oberstübchens verwahrte ich, was mir eine alte Dame von „Friedenszeiten“ erzählt hatte, als sie selbst unserem Kaiser begegnete, die Erinnerungen meiner Mutter, „als die Russen kamen“ und meines Vaters von seiner Kindheit in Schlesien und Hungerjahren in Flüchtlingslagern. Als hätte ich alles das selbst erlebt, wirkt es in meiner Vorstellung lebendig fort.

Wie Linke ticken

Realität und Vorstellungswelt vermag nicht jeder zu unterscheiden. Als Kind hatte ich schnell begriffen, daß die Gespenster aus meinem Buch „Deutsche Sagen“ und die Kröte mit dem Schatzkästchen aus Grimms Märchen nicht zu meiner Realität gehörten. Andere, esoterisch begabtere Menschen glauben selbst als Erwachsene noch an Spuk und „sehen“ Gespenster, wo keine sind. Andere träumen mit offenen Augen, sie hören aus brennenden Dornenbüschen Gottes Stimme zu ihnen sprechen, sehen hinter jedem Busch einen Indianer, sind überzeugt, von Verschwörungen umgeben zu sein oder sehen „Armut“ und sowieso überall „Nazis“.

Sie leben in Pararealitäten ihrer eigenen, höchstpersönlichen Weltdeutung. Empirische Beobachtung und nachweisbare Kausalität haben in Wolkenkuckucksheimen keine Funktion. Karl Lagerfeld soll gesagt haben: „Ich stehe mit beiden Beinen auf der Erde – aber nicht auf dieser!“

Die gültigen Handlungsanweisungen und moralische Imperative entnehmen solche Leute unmittelbar den von ihnen erfundenen Scheinwelten. Wenn viele Menschen demselben Wahn verfallen und gleichförmig handeln, greift die Welt in ihren Köpfen auf die Realität über. Es spielte für Hexenverbrennungen keine Rolle, ob es „wirklich“ Hexen gab, aber auch für die Errichtung des Kölner Doms nicht, ob es den ihm zu Ehren errichteten Gott tatsächlich gibt. Wenn nur eine hinreichende Masse an ein Hirngespinst glaubt und nach diesem Glauben handelt, wird ihr Handeln zur gesellschaftlichen Realität.

Für die Existenz des Kölner Doms ist gleichgültig, ob es den ihm zu Ehren errichteten Gott tatsächlich gibt (Foto K.Kunze 9.10.2021).

Es ist eine Machtfrage, über die Instrumente zu verfügen, der Masse genau diejenige Matrix dauerhaft in den Kopf zu setzen, die den eigenen Interessen entspricht.

Im Widerstand

So schweben wir alle zwischen unserer täglichen Realität und unterschiedlichen Pararealitäten. Je besser wir sie auseinanderhalten können, desto weniger manipulierbar sind wir. Mit dem Verstehen wächst uns mehr an potentieller Freiheit zu. Wir müssen den täglichen linken Medienmüll nicht anschauen und schon gar nicht glauben.

Dann werden wir frei, unsere eigene Pararealität zu leben. Wir erheben den Anspruch auf geistige Selbstbestimmung. Wie wir unser Leben und die Gesellschaft gestalten, entscheiden wir frei nach unseren eigenen inneren Gesetzen und Vorstellungen.

Diesen Weg geht der deutsche Paßbelgier Prof. David Engels. Seine geistige Welt ist das christliche Abendland. Politische Gestalt hatte diese Welt jahrhundertelang im Heiligen Römischen Reich gefunden. Damals Realität, lebt dieses Reich als Pararealität in vielen Köpfen fort.

Doch selbst dabei ist klar, daß ein Großteil der Bürger, und zwar nicht nur Zugewanderte, sondern auch Einheimische, mittlerweile von jeglicher Liebe zu unserer Kultur oder Sorge um unsere Zukunft abgekoppelt ist und mit unserer Zivilisation wenig mehr verbindet als halbwegs funktionierende Infrastrukturen und regelmäßige Sozialleistungen. Nur, wenn wir die Kraft und Disziplin aufbringen, unsere abendländischen Werte im Alltag konkret zu leben und zu verteidigen, anstatt ihre Verwirklichung demokratischen Entschlüssen anzuvertrauen, besteht eine Hoffnung: Nämlich die, allmählich eine kritische Masse vor allem junger Menschen auf unsere Seite zu bringen und ein geschlossenes System patriotischer Bürger zu schaffen, das attraktiv genug ist, in Krisenzeiten auch bislang unpolitische Menschen anzuziehen.

David Engels, Rede am 2.10.2021.

Indem wir „unsere abendländischen Werte“ im Alltag „konkret leben und verteidigen“, verwandeln wir sie aus einer Pararealität in unseren Köpfen in eine gesellschaftliche Tatsache. Diese wird umso wirksamer werden, je mehr Menschen sich der linksextremen Matrix verweigern. Jede Familie ist ein Baustein unserer Wirklichkeit, jedes unserer Kinder bestätigt unsere Existenz, jeder in pflichttreuer Arbeit verbrachte Lebenstag spricht dem linken „Teilhabe“-Schmarotzertum Hohn. Seien wir Vorbild unseres Denkens, nicht Abbild linker Hingespinste!

Die europäischen Konservativen müssen der von den Globalisten geförderten Dekadenz eigene, positive traditionelle Werte entgegensetzen. Das „jeder nach seiner Façon“ hat sich selbst ad absurdum geführt, die Verhausschweinung des Europäers jenen „Letzten Menschen“ Nietzsches heraufbeschworen, der der Tod einer jeden Zivilisation ist. Nur, wenn wir unsere traditionellen Werte nicht nur beschwören, sondern auch im Alltag leben und gegen jeden Druck von außen verteidigen, können wir auch persönlich glaubhaft sein. Wir müssen überall in Europa resiliente konservative Parallelgesellschaften und vor allem neue Kader schaffen, die innerlich gefestigt sind, Vorbild zu sein, und die nicht davor zurückschrecken, im Namen des Wahren, Guten und Schönen sich jenen von oben aufoktroyierten, vielleicht legalen, aber zunehmend illegitimen Regeln entgegenzusetzen: „Wo Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“.

David Engels, Rede am 2.10.2021.

Die Liberalen haben das deutsche Volk in eine Gesellschaft von Konsumenten verwandelt. Die Linke hat es als Idee bekämpft und sucht es in einer multikulturellen Gesellschaft vollends aufzulösen. Es gibt in der Realität aber noch genug Deutsche, das abzuwenden und nicht als Schicksal hinzunehmen.

Doppelte Pararealität: David Engels sehnt sich nach der abendländischen Idee eines Sacrum Imperium zurück. Wolfram von Eschenbach dichtete damals um 1200 den “Parzival” als Roman, in dem sich die “Pararealität” seines christlich-ritterlichen Weltbildes verkörperte
(Bild: Parzival, Handschrift, um 1443-1446)

Der persönliche Selbsterhaltungstrieb und mit ihm das Bedürfnis nach Familie und die Liebe zum eigenen Volk sind bei den meisten Deutschen noch nicht erloschen. Viele sind aber entmutigt. Sagen wir ihnen: Deutschland ist da, wo starke Herzen sind! Es wohnt, unbeachtet von den Medien, in „konservativen Parallelgesellschaften“.

Als das geheime Deutschland lebt es in uns fort.