Familienforschung Kreis Ohlau

Klaus Kunze, Lange Straße 28, 37170 Uslar, Genealogie(et)KlausKunze.com

Bulchau  

Grundherrschaft:

um 1230: Bolechowo und Wawrenicicz sind Erbgüter von Bolech und Wawrenta. 1312 Heidenreich von Mühlheim; 1318 Abt des Klosters Heinrichau; 1339 Archidiakon Johann von Smolna, Archidiakon von Glogau; 1680 Kollegiatstift Unserer Lieben Frau in Glogau; 1783: „Bolchau, auch Bulchau, gehöret dem Dohmkapitul zu Glogau“; 1819: Domainen-Amt Kottwitz; 1830: Königl. Rent-Amt Ohlau, sonst Dom-Kapitel Groß-Glogau; 1845 Rent-Amt Ohlau, sonst Collegiat-Stift zu Groß-Glogau.

Namen: Bulchau; vor 1285 Wavrenciz, 1285 Wavreciz oder Bolechovo, 1312 Bolchow, 1783 Bolchau oder Bulchau
Polnisch: nach 1945: Bolechow
Ortsgründung: Mitte des 13. Jahrhunderts durch Vereinigung der Vorwerke Bolechowo und Wawrenicicz
Dorfform: Angerdorf (Kurzform)
Amtsbezirk: Jakobine
Standesamtsbezirk: Jakobine
evangelische Kirche: Wüstebriese
katholische Kirche: Hennersdorf
Entfernung von Ohlau: 9 km
Eisenbahnstation: Giesdorf
Koordinaten (Bulchau): 50° 53’ 59,0752’’ N; 17° 14’ 12,4736’’ Ö
Höhe über Meeresspiegel: Trigon. Punkt: Pfeiler 153,55 m, Platte 152,66

 

1250:
um diese Zeit 22 Hufen, meist deutsche Siedler, ausgesetzt zu deutschem Recht.
um 1300:
2 Frei- und 20 Zinshufen.
1783:
1 Schule; 10 Bauern- und 21 andere Stellen, 187 Einwohner, katholisch, reden polnisch und deutsch. „Man bauet hier etwas Tabak.“
1819:
1 Kretscham, 1 Freischoltisei, 7 Bauergüter, 14 Freigärtner- und 3 Freihäuslerstellen, 1 Schmiedewohnung, 6 sonstige Feuerstellen, insgesamt 33 Haushalte; 184 Einwohner (96 männlich, 88 weiblich; 13 Lutheraner, 171 Katholiken).
1830:
38 Häuser, 1 Freischoltisei, 228 Einwohner (ev. 24), kath. zu Hennersdorf, 1 katholische Schule, 1 Lehrer, ev. zu Wüstebriese, 1 Brauerei und Brennerei; „Röthe- und Tabackbau“.
1845:
1 ehemaliges (Domainen-Amts-)Vorwerk (Gut), 1 Freischoltisei, 1 katholische Schule, 1 Brauerei, 1 Brennerei; 39 Häuser, 308 Einwohner (54 evangelisch), 17 Handwerker, 2 Händler; Bienenzucht, Raps- und Leinerzeugung.
1871:
42 Wohngebäude, 62 Haushaltungen, 249 Einwohner (davon 141 ortsgebürtig; 116 männlich, 133 weiblich; 48 evangelisch, 201 katholisch).
1885:
Flächeninhalt 353 ha, davon Ackerland 318 ha, Wiesen 19 ha, Holzungen 2 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 38,77 Mark/ha, von Wiesen 16,84 Mark/ha, von Holzungen 9,40 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 39 Wohngebäuden, 53 Haushaltungen und 234 Einwohnern (davon 104 männlich, 130 weiblich; 38 Evangelische, 196 Katholiken).
1895:
34 Wohnhäuser, 44 Haushaltungen, 203 Einwohner (davon 92 männlich, 111 weiblich; 51 evangelisch, 152 katholisch).
1905:
34 Wohnhäuser, 42 Haushaltungen, 185 Einwohner (Muttersprache: deutsch 182, polnisch 2, deutsch und eine andere Sprache 1); Gemarkungsfläche 352,9 ha; Grundsteuer-Reinertrag 37,47 Mark/ha.
1925:
39 Wohnhäuser, 47 Haushaltungen, 222 Einwohner (davon 101 männlich, 121 weiblich; 46 evangelisch, 176 katholisch); Flächengröße 1931: 354,0 ha, Grundsteuer-Reinertrag 37,52 RM/ha.
1935:
186 Einwohner.
1939:
47 Haushaltungen, 173 Einwohner.

Im Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände (Anzahl):

Ameis, Babich, Christian, Fabian, Fliege, Gieschler, Gimmer, Götze, Gruß (2), Hahn, Hanuschek, Hentschel, Hiersemann, Karbstein (5), Krämer, Kipke (2), Kirschstein (2), Kopatschek, Langner (2), Loch, May, Müller (2), Obst, Pusch (2), Raschke, Rassel, Riedel, Schauder, Schelenz, Scheundel, Schmidt, Scholz, Schölzel, Seidel, Sekul (2), Steiner (2), Streicher (2), Troche, Wiedemann, Woitas, Wunder.

Literatur:

Emil Opitz, Die Arten des Rustikalbesitzes und die Laudemien und Markgroschen in Schlesien, Breslau 1904; darin: Deszendentenlaudemien 1826 des Dorfes Bulchau S. 336 f.

Karl Eistert, Die früheste Geschichte von Bulchau; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 5/1963.

Erich Quester, Der Kreis Ohlau in Urkunden der Jahre 1331 – 1398; [Artikelreihe in:] Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1965-8/1966; Bulchau 11/1965, S. 16.

Wolfgang Seidel, Bulchau [mit Ortsplan]; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 9/2005, S. 28-30.

Annemarie Marks, Familie Wieczorek (Daupe, Birksdorf); Heimatblatt Strehlen/Ohlau 5/2006, S. 22.

Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 35.

Standesamtsregister:

1874-1882 Staatsarchiv Breslau (unter „Jakobine“); 1898-1938 Standesamt Ohlau.

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