Familienforschung Kreis Ohlau

Klaus Kunze, Lange Straße 28, 37170 Uslar, Genealogie(et)KlausKunze.com

Leisewitz

Grundherrschaft:

1358: Johann Senicz für Freigut mit 4 Hufen; Matthias-Stift Breslau für das Dorf; 1783: „Leisewiz, gehöret eigentlich dem Stift Matthiä zu Breslau. Der gegenwärtige Besitzer heisset Herr Gottlieb Sommer“; 1819: Domainen-Amt Kottwitz; 1830: Friedrich Wilhelm Freege, sonst Matthias-Stift Breslau; 1845: „verehelichte Baumgarten; zinst dem Rent-Amt Ohlau“.

Namen: Leisewitz, 1387 Leysewitz
Polnisch: nach 1945: Lizawice
Ortsgründung: wohl slawische Gründung; spätestens 1352 zu deutschem Recht umgesetzt
Dorfform: fiedrig entwickeltes Kreuzwegedorf, ursprünglich Gutssiedlung
Amtsbezirk: Seiffersdorf
Standesamtsbezirk: Seiffersdorf
evangelische Kirche: Marschwitz
katholische Kirche: Zottwitz
Entfernung von Ohlau: 8 km
Koordinaten (Leisewitz): 50° 58’ N; 17° 12’ Ö
Eisenbahnstation: Leisewitz (seit 1842)

 

1358:
Freigut (Vorwerk) mit 4 Hufen.
1783:
1 „Freygut, dessen Besitzer aber, gleich den Rittergüthern-Besitzern, das Homagium [den Lehneid] ablegen muß“, 7 andere Haushalte. „Hier wird im Olauschen Kreise die meiste Röthe erbauet“.
1819:
1 Schloß,1 Freigärtnerstelle, 8 Dreschgärtnerstellen sowie 1 dienstbare Häuslerstelle, 1 Schmiedewohnung, 2 sonstige Feuerstellen, insgesamt 14 Haushalte; 105 Einwohner (42 männlich, 63 weiblich; 34 Lutheraner, 71 Katholiken).
1830:
16 Häuser, 1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 119 Einwohner (ev. 46), evangelische Kirche zu Marschwitz, katholische Kirche zu Zottwitz; 1 Brennerei, 1 Windmühle.
1845:
1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 1 Freigut, 1 Brennerei; 1 Kretscham, 17 Häuser, 139 Einwohner (58 evangelisch); 1 Schmied; 700 Merinoschafe, 55 Rinder; Rapserzeugung.
1871:
23 Wohngebäude, 55 Haushaltungen, 252 Einwohner (davon 89 ortsgebürtig; 120 männlich, 132 weiblich; 137 evangelisch, 115 katholisch).
1885:
Flächeninhalt 300 ha, davon Ackerland 262 ha, Wiesen 19 ha, Holzungen 0,4 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 25,85 Mark/ha, von Wiesen 23,50 Mark/ha, von Holzungen 9,40 Mark/ha. 2 Wohnplätze mit 19 Wohngebäuden, 56 Haushaltungen und 219 Einwohnern (davon 105 männlich, 114 weiblich; 110 Evangelische, 109 Katholiken). Auf das Freigut entfallen 3 Wohngebäude und 88 Einwohner.
1895:
22 Wohnhäuser, 62 Haushaltungen, 235 Einwohner (davon 112 männlich, 123 weiblich; 105 evangelisch, 130 katholisch); auf das Freigut entfallen 9 Wohnhäuser und 107 Einwohner.
1905:
28 Wohnhäuser, 69 Haushaltungen, 294 Einwohner (Muttersprache: deutsch 289, polnisch 5); Gemarkungsfläche 304,3 ha; Grundsteuer-Reinertrag 25,95 Mark/ha.
1925:
28 Wohnhäuser, 78 Haushaltungen, 326 Einwohner (davon 169 männlich, 157 weiblich; 201 evangelisch, 125 katholisch); Flächengröße 1931: 247,6 ha, Grundsteuer-Reinertrag 25,95 RM/ha.
1935:
292 Einwohner.
1939:
81 Haushaltungen, 275 Einwohner.

Freigutsbesitzer 1894:

Freigut Nr. 1: Karl Neugebauer, Fabrikbesitzer in Breslau.

Im Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände (Anzahl):


Appler, Böer, Bruma, Buchmann, Dittmann, Dlugos, Fiedler, Freier, Gallwitz, Geike (2), Geilke (2), Graf, Grosser (2), Haeusler, Herbst, Kaschner (2), Killer (2), Kirsch, Kiuntke, König (2), Kolley, Kolsch, Krause, Kusei, Laube (2), Linke, Majok, Mischke, Morawe, Müller, Nagel (2), Nemela, Neumann, Nowack (2), Pätzold, Paul (2), Pulst, Rakete, Reichert, Rösler, Rother, Sacher, Sarg, Schelunke, Schieweg, Schindler, Schmidt (4), Schön, Stanek, Stephan, Thiem (3), Titze, Urban, Veith (2), Völke, Wabnitz, Weidlich, Weigelt (3), Weiß, Wenslawe, Wiesner.

Freigutsbesitzer 1937:

Freigut Nr. 1: Richard Neugebauer, Rittmeister d. R. auf Althaus (Familienbesitz seit 1856).

Literatur:

[Leisewitz im 14. Jahrhundert,] in: Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/1954, S. 4.

Erich Quester, Der Kreis Ohlau in Urkunden der Jahre 1331 – 1398; [Artikelreihe in:] Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1965-8/1966; Leisewitz 6/1966, S. 13.

Kurt Gritzke, Bahnhof Leisewitz, Kreis Ohlau, 1945; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 9/1991, S. 19 f.; [ergänzend:] 11/1991, S. 26.

Paul Dittmann, Leisewitz; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 1/1997, S. 25 f.; 2/1997, S. 25; 3/1997, S. 25 f.; 4/1997, S. 26 f.

Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 99.

Hans-Peter Schmidt, Familien- und Ortschronik; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 1/2016, S. 26 f.; 3/2016, S. 21 f., 4/2016, S. 22 f.; 5/2016, S. 21-23; 6/2016, S. 18-19; 7/2016, S. 22-23; 9/2016, S. 19-22; 11/2016, S. 20-21; 2/2017, S. 29-31..