Familienforschung Kreis Ohlau

Klaus Kunze, Lange Straße 28, 37170 Uslar, Genealogie(et)KlausKunze.com


Ohlau-Baumgarten

Grundherrschaft:

1302: Peregrinus von Peterswald; 1357 Bolko, Breslauer Domherr; sonst herzoglich; 1379: Pylgerin von Peterswalde und Stadt Ohlau (verkauft 9½ Zinshufen an Ohlau); 1387: Nicscho Lemberg von Rogelwitz und Stadt Ohlau (dgl. 6 Zinshufen); 1404: Niklas und Ambrosius Lemberg von Rogelwitz; Stadt Ohlau kauft deren Eigengut /Vorwerk, 7 Zinshufen); 1409-1420: Stadt Ohlau kauft weitere 4 Hufen; 1676: Stadt Ohlau verkauft Vorwerk Baumgarten an Herzogin Luise; 1783: Domainen-Amt und Stadt Ohlau; 1819, 1830 und 1845: Domainen-Amt („königlicher Antheil“) und Stadt-Kämmerei in Ohlau („städtischer Antheil“).

Namen: Ohlau-Baumgarten, bis 1913 Baumgarten; 1288 Parusowice, Bubarc pomerium
Polnisch ?
Ortsgründung: 1234 deutscher Ort
Dorfform: breites Straßen- oder schmales Angerdorf
Amtsbezirk: Ohlau, bis 1914 Baumgarten
Standesamtsbezirk: Ohlau, bis 1914 Baumgarten
evangelische Kirche: Ohlau
katholische Kirche: Ohlau
Eisenbahnstation: Ohlau
Koordinaten: 50° 55’ 44,7143’’ N, 17° 16’ 23,9599’’ Ö
Höhe über Meeresspiegel: Trig. Punkt: Pfeiler 140,76 m, Platte 139,89 m
Entfernung von Ohlau: 1 km

 

1404:
Vorwerk 14 Hufen.
1783:
„Amtsantheil“: 3 Vorwerke, 1 Maulbeerbaum-Garten, 1 Schulhaus, 32 andere Häuser, 297 Einwohner. „Städtischer Antheil“: 13 Bauernhöfe, 37 andere Häuser, 283 Einwohner. „Die Einwohner reden deutsch und polnisch [und] bauen Tabak“.
1819:
2 Kretschams, 11 Bauergüter, 52 Freigärtner- und 6 Freihäuslerstellen; 1 Schmiede-Wohnung, 51 sonstige Feuerstellen, insgesamt 123 Haushalte; 702 Einwohner (338 männlich, 364 weiblich; 578 Lutheraner, 124 Katholiken). Hierzu: Vorwerk Neu-Vorwerk.
1830:
122 Häuser, 2 herrschaftliche Vorwerke, 805 Einwohner (kath. 144), ev. und kath. zu Ohlau, 1 evangelische Schule, 1 Lehrer, 1 Ziegelei, 1 königliches Chaussee-Zollhaus. Hierzu: Neuvorwerk (Rustikalvorwerk), Besitzer: Samuel Steinmann in Baumgarten.
1845:
1 evangelische Schule ]seit 1836], 1 königliche Chaussee-Zollstation, 1 Kreis-Krankenhaus; 125 Häuser, 1056 Einwohner (256 katholisch). 3 „Antheile“: a) königlicher Anteil, b) städtischer Anteil, c) Dominium: 1 Dominial-Wohnhaus, 2 Vorwerke, 1 Roßmühle, 1 Ziegelei, 1 Rent-Amt-Brauerei und Brennerei; 1700 Schafe, 876 Merinoschafe, 486 Rinder, 230 Schweine; „ansehnlicher Lein-, Raps- und Tabaksbau“.
1871:
Landgemeinde: 5 Wohnplätze, 123 Wohngebäude, 254 Haushaltungen, 1050 Einwohner (davon 544 ortsgebürtig; 494 männlich, 556 weiblich; 837 evangelisch, 213 katholisch). Auf die Nebenwohnplätze entfallende Wohngebäude und Einwohner: Plantage 1 und 5, [drei] Bahnwärter-Häuser 3 und 12. Gutsbezirk: 2 Wohnplätze, 9 Wohngebäude, 40 Haushaltungen, 158 Einwohner (davon 27 ortsgebürtig; 84 männlich, 74 weiblich; 96 evangelisch, 62 katholisch). Auf den Nebenwohnplatz Neuvorwerk entfallen 2 Wohngebäude und 48 Einwohner.
1885:
Landgemeinde: Flächeninhalt 752 ha, davon Ackerland 630 ha, Wiesen 54 ha, Holzungen 7 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 31,72 Mark/ha, von Wiesen 45,04 Mark/ha, von Holzungen 10,07 Mark/ha. 2 Wohnplätze mit 126 Wohngebäuden, 281 Haushaltungen und 1250 Einwohnern (davon 581 männlich, 669 weiblich; 972 Evangelische, 273 Katholiken, 5 Juden). Auf den Wohnplatz Plantage entfallen 4 Wohnhäuser und 36 Einwohner. Gutsbezirk: Flächeninhalt 511 ha, davon Ackerland 391 ha, Wiesen 88 ha, Holzungen 0,3 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 34,86 Mark/ha, von Wiesen 41,01 Mark/ha, von Holzungen 11,75 Mark/ha. 6 Wohnplätze mit 16 Wohngebäuden, 64 Haushaltungen und 359 Einwohnern (davon 168 männlich, 191 weiblich; 263 Evangelische, 93 Katholiken, 3 Juden). Auf Nebenwohnplätze entfallende Wohnhäuser und Einwohner: Großvorwerk 2 und 138, Kleinvorwerk 6 und 70, Neuvorwerk 2 und 36, Ziegelei 1 und 19, Ziegelteich 2 und 49.
1895:
Landgemeinde: 3 Wohnplätze, 118 Wohnhäuser, 295 Haushaltungen, 1348 Einwohner (davon 605 männlich, 743 weiblich; 1077 evangelisch, 266 katholisch, 5 Juden). Auf Nebenwohnplätze entfallende Wohnhäuser und Einwohner: Bleiche 3 und 36, Plantage 3 und 33. Gutsbezirk: 6 Wohnplätze, 13 Wohnhäuser, 65 Haushaltungen, 312 Einwohner (davon 148 männlich, 164 weiblich; 243 evangelisch, 67 katholisch, 2 Juden). Auf Nebenwohnplätze entfallende Wohnhäuser und Einwohner: Großvorwerk 2 und 122, Kleinvorwerk 6 und 55, Neuvorwerk 2 und 48, Ziegelei 1 und 6, Ziegelteich 2 und 28.
1905:
Landgemeinde: 4 Wohnplätze, 128 Wohnhäuser, 373 Haushaltungen, 1644 Einwohner (Muttersprache: deutsch 1633, polnisch 10, deutsch und eine andere Sprache 1); Gemarkungsfläche 757,7 ha; Grundsteuer-Reinertrag 32,46 Mark/ha. Auf Nebenwohnplätze entfallende Wohnhäuser und Einwohner: Bleiche 3 und 35, Pacully-Ziegelei 1 und 10, Plantage 2 und 26. Gutsbezirk [aufgelöst 1.4.1921]: 4 Wohnplätze, 8 Wohnhäuser, 31 Haushaltungen, 125 Einwohner (Muttersprache: deutsch 117, deutsch und eine andere Sprache 8); Gemarkungsfläche 510,1 ha; Grundsteuer-Reinertrag 35,92 Mark/ha. Auf Nebenwohnplätze entfallende Wohnhäuser und Einwohner: Großvorwerk 3 und 70, Kleinvorwerk 5 und 20, Neuvorwerk 2 und 29, Ziegelteich 1 und 6.
1925:
[siehe Ohlau!]
1935:
[siehe Ohlau!]
1939:
[siehe Ohlau!]

Ritter- und Bauergutsbesitzer 1894:

Rittergut: Louis Pacully; Gut Nr. 39: Reinh. Gebauer.

Im
Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände (Anzahl):

[siehe Ohlau!]

Gutsbesitzer 1937:

Versuchs- und Lehrgut: Reichsnährstand – Landesbauernschaft Schlesien in Breslau; Stadtvorwerk Kleine Feldstraße 4 (Erbhof): Herbert Vogel.

Literatur:

Emil Opitz, Die Arten des Rustikalbesitzes und die Laudemien und Markgroschen in Schlesien, Breslau 1904; darin: Laudemium 1750 auf Freistellen in Baumgarten S. 280 f.

Rudolf Gleiß, Vater Reinhold Brix und „sein Baumgarten“; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/1957, S. 5 f.

Rudolf Gleiß, Kämmereidörfer Ohlau-Baumgarten und Zedlitz; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 9/1959, S. 12, und 12/1959, S. 6.

Karl Mahler, Jugenderinnerungen aus Ohlau, Ortsteil Baumgarten; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 2/1964, S. 4.

Joachim Schulz [hrsg. Gerhard Bock], Das Eschenhaus [zu Baumgarten] am Wege nach Jätzdorf; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/1970, S. 5 f.; [fortgesetzt unter der Überschrift „Im Rhythmus des Jahres“:] 7/1970, S. 9 f., 10/1970, S. 9, 11/1970, S. 4.

Martin Hüffner, Das Versuchs- und Lehrgut Ohlau-Baumgarten; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 7/1979, S. 11; 8/1979, S. 11; 9/1979, S. 11.

Eberhard Bittner, Abschied vom Baumgärtner Friedhof; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1986, S. 29.

Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 27 f.

Standesamtsregister:

Baumgarten bildete bis zur Eingemeindung in die Stadt Ohlau (1914) mit Stannowitz (Eisfeld) einen eigenen Standesamtsbezirk. Standesamt Ohlau: 1898-1913 mit Lücken. Verfilmungen: Geburten und Sterbefälle 1876-1877 Film SLC 1191825; Geburten 1880-1881 Film SLC 1859940; Heiraten und Sterbefälle 1880-1881 Film SLC 1859941.


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