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Grundherrschaft:
Seit 1288: Domkapitel Breslau; 1783: „Radelwiz, auch Radlowiz, gehöret dem Dohmkapitul zu Breslau“; 1819: Königliches Rentamt zu Breslau; 1830: Königliches Rent-Amt Ohlau, sonst Dom-Kapitel Breslau; 1845: Königliches Rent-Amt Ohlau, sonst Collegiat-Stift ad St. Crucem in Breslau.
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1333: |
Scholtisei erwähnt. |
1602: |
8 Bauern; Scholtisei 2 Freihufen. |
1663: |
[Bauer Semper übernimmt das Schulzengut.] |
1745: |
4 Bauernstellen. |
1783: |
7 Bauern- und 10 andere Stellen, 112 Einwohner, „sind evangelisch und sprechen deutsch“. |
1819: |
1 Kretscham, 6 Bauergüter und 3 Freigärtnerstellen
sowie 1 Freihäuslerstelle, 1 Müllerhaus, 1 Schmiedewohnung,
9 sonstige Feuerstellen, insgesamt 22 Haushalte; 145 Einwohner (72 männlich,
73 weiblich; 91 Lutheraner, 54 Katholiken). |
1830: |
20 Häuser, 1 Freischoltisei, 152 Einwohner (kath.
59), evangelische Kirche zu Groß-Peiskerau (Gastgemeinde), 1 evangelische
Schule, 1 Lehrer, katholische Kirche zu Thomaskirch; 1 Röthedarre,
1 Windmühle. |
1845: |
1 Freischoltisei, 1 evangelische Schule, 1 Windmühle,
1 Wirtshaus; 19 Häuser, 170 Einwohner (60 katholisch); 4 Handwerker;
450 Schafe, 72 Rinder, 50 Schweine; Röthebau und Därre. |
1871: |
25 Wohngebäude, 38 Haushaltungen, 184 Einwohner
(davon 54 ortsgebürtig; 81 männlich, 103 weiblich; 122 evangelisch,
62 katholisch). |
1885: |
Flächeninhalt 310 ha, davon Ackerland 277 ha, Wiesen 10 ha, Holzungen 2 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 25,85 Mark/ha, von Wiesen 37,99 Mark/ha, von Holzungen 9,01 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 22 Wohngebäuden, 30 Haushaltungen und 170 Einwohnern (davon 78 männlich, 92 weiblich; 124 Evangelische, 46 Katholiken). |
1895: |
21 Wohnhäuser, 34 Haushaltungen, 157 Einwohner
(davon 71 männlich, 86 weiblich; 117 evangelisch, 40 katholisch). |
1905: |
21 Wohnhäuser, 32 Haushaltungen, 149 Einwohner
(Muttersprache: deutsch 147, polnisch 2); Gemarkungsfläche 309,7
ha; Grundsteuer-Reinertrag 26,20 Mark/ha. |
1925: |
17 Wohnhäuser, 29 Haushaltungen, 128 Einwohner (davon 65 männlich, 63 weiblich; 114 evangelisch, 14 katholisch); Flächengröße 1931: 309,9 ha, Grundsteuer-Reinertrag 26,20 RM/ha. |
1935: |
113 Einwohner. |
1939: |
28 Haushaltungen, 112 Einwohner. |
Bauergutsbesitzer 1894:
Erbscholtisei Nr. 1: Otto Semper.
Im Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände
(Anzahl):
Ballon, Braunsdorf, Dindas, Fliegner, Hanke, Heinze, Hoffmann, Jandik, Janick,
Jenderze, Jordan, Kleinoth, Klimke, König, Mohaupt, Müller (3),
Münch, Naß, Reimann, Rudnig (2), Sambale, Semper, Scharlibe,
Schibille (2), Strauch.
Bauergutsbesitzer 1937:
Freigut Nr. 7 und Güter Nr. 5, 10, 11 und 14: Alfred Hoffmann; Erbscholtisei
Nr. 1 (Erbhof): Martin Semper (Familienbesitz seit 1663); Gut Nr. 4/6: M[athilde]
Schibille; Gut Nr. 5/7: Robert Reimannsche Erben.
Literatur:
Emil Opitz, Die Arten des Rustikalbesitzes und die Laudemien und Markgroschen
in Schlesien, Breslau 1904; darin: Markgroschen 1679 auf Rustikalbesitz
in Radlowitz S. 383.
Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S.
127.
Aus der Urgeschichte von Radlowitz (sp. Radwaldau), von H. Rudnig im Heimatkalender
für Stadt und Kreis Ohlau 1927, S 102 ff.; in: Heinz Quester, Aus der
Geschichte von Kreis und Stadt Ohlau in Schlesien, Alfter 2010 (Beiheft
3 zu Günther/Quester, Kreis und Stadt Ohlau in Schlesien von den Anfängen
bis 1945, 3 Bände: 1982, 1988, 2003); hier S. 339.