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Grundherrschaft:
1819: Domainen-Amt Ohlau; 1830: Fiskus (Rent-Amt Ohlau); 1845: königlich (Rent-Amt Ohlau).
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1783: |
„Um Olau gibt es angenehme Spatziergänge, besonders in dem sogenannten Thiergarten (welches eine waldige Insel auf der Oder ist), durch den gegenwärtig eine Schleuse [1781 in Betrieb genommen] zur Bequemlichkeit der Schiffahrt auf königliche Kosten geführt wird“. |
1795: |
30 bebaute Grundstücke, davon 16 Kolonistenstellen; schätzungsweise 225 Einwohner; Gemeinde Thiergarten gebildet aus den beiden Kolonien im Thiergarten und den Siedlungen in den Hühnersträuchern und im Roßgarten (Sterz). |
1819: |
1 Kretscham, 1 Bauergut, 2 Freigärtner-, 8 Dreschgärtner-
und 2 Freihäuslerstellen sowie 6 dienstbare Häuslerstellen,
4 sonstige Feuerstellen, insgesamt 24 Haushalte; 334 Einwohner (153
männlich, 181 weiblich; 250 Lutheraner, 84 Katholiken). |
1830: |
50 Häuser, 410 Einwohner (kath. 107), evangelische und katholische Kirche zu Ohlau; 1 königliche Tuchwalke, 1 Wassermühle mit 8 Gängen, 1 Walkmühle, 1 Sägemühle, 1 Papiermühle, 1 Kalkbrennerei; Tabakbau; 1 Schiffs-Schleusen-Zoll-Amt. „Der Ort, welcher überhaupt links der Oder liegt, wird in 3 Theile getheilt. a) der Haupttheil: er liegt zwischen der Oder und dem aus ihr kommenden und unter den Mühlen wieder in sie gehenden Mühlgraben, der Länge nach von S.O. nach N.W. und der Breite von S. nach N. b) der zweite Theil liegt jenseits der Oder. c) der dritte Theil, die Hünersträuche genannt, liegt vom Haupttheil südl. – Unter-Abtheilungen sind noch, der Roßgarten, die Bleiche, der Fischhalter.“ |
1845: |
60 Häuser, 594 Einwohner (127 katholisch); 11 Handwerker, 3 Händler; 1 Zinkblechwalzwerk, 2 Wassermühlen (für Mehl sowie Grütze und Graupen), ehemals 1 Papiermühle (abgebrannt), 1 weitere Mehlmühle (anstelle der alten Tuchwalke), 1 Sägemühle, 1 Kalkofen, 1 Ziegelei, 6 Oderkähne, 1 Holzhof, 1 Holzhandlung. Der Ort ist dreigeteilt: erster (Haupt-)Teil zwischen Oder und Mühlgraben, zweiter Teil rechts der Oder, dritter Teil die einstige herzogliche Fasanerie „Hünersträucher“; die letztere hat die Unterabteilungen „Roßgarten“ (mit 2 Possessionen), „Bleiche“ (1 Freigärtnerstelle) und „Fischhälter“ (1 Gehöft anstelle der ehemaligen Fischhälter des königlichen Domainen-Amte Ohlau). |
1871: |
6 Wohnplätze, 58 Wohngebäude, 143 Haushaltungen,
577 Einwohner (davon 203 ortsgebürtig; 268 männlich, 309 weiblich;
441 evangelisch, 136 katholisch). Auf die Colonien entfallende Wohngebäude
und Einwohner: Hühnersträucher 4 und 40, Bleiche 2 und 43,
Hälterhaus 2 und 13, Sterz 5 und 33, Kleinthiergarten 11 und 56. |
1885: |
Flächeninhalt 168 ha, davon Ackerland 124 ha, Wiesen 7 ha, Holzungen 15 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 21,93 Mark/ha, von Wiesen 27,81 Mark/ha, von Holzungen 9,01 Mark/ha. 6 Wohnplätze mit 63 Wohngebäuden, 137 Haushaltungen und 607 Einwohnern (davon 290 männlich, 317 weiblich; 485 Evangelische, 122 Katholiken). Auf die Nebenwohnplätze entfallende Wohngebäude und Einwoher: Bleiche 3 und 38, Hühnersträucher 4 und 28, Klein Thiergarten 14 und 62, Sterz (Roßgarten) 4 und 26, Teich (Hälterhaus) 1 und 15. |
1895: |
4 Wohnplätze, 55 Wohnhäuser, 144 Haushaltungen,
582 Einwohner (davon 279 männlich, 303 weiblich; 471 evangelisch,
111 katholisch). Auf die Colonien entfallende Wohnhäuser und Einwohner:
Hühnersträucher 4 und 21, Sterz (= Roßgarten), 4 und
30, Klein Thiergarten 10 und 53. |
1905: |
51 Wohnhäuser, 33 andere bewohnte Baulichkeiten
(z. B. Schiffe), 186 Haushaltungen, 727 Einwohner (Muttersprache: deutsch
717, polnisch 9, deutsch und eine andere Sprache 1); Gemarkungsfläche
171,5 ha; Grundsteuer-Reinertrag 20,49 Mark/ha. Auf die Colonien entfallende
Wohnhäuser und Einwohner: Hühnersträucher 4 und 37, Sterz,
Anteil Thiergarten 5 und 27, Klein Thiergarten 9 und 53. |
1917: |
Hühnersträucher nach Ohlau ausgemeindet. |
1925: |
3 Wohnplätze, 62 Wohnhäuser, 202 Haushaltungen, 750 Einwohner (davon 362 männlich, 388 weiblich; 555 evangelisch, 164 katholisch, 1 Jude, 3 Bekenntnislose); Flächengröße 1931: 155,5 ha, Grundsteuer-Reinertrag 18,78 RM/ha. |
1935: |
798 Einwohner |
1939: |
276 Haushaltungen, 857 Einwohner |
Erich Quester, Ein Stamm Sureck aus dem Kreis Ohlau/Schlesien [Thiergarten];
Archiv ostdeutscher Familienforscher III/3 (Dezember 1964), S. 44 f.
Fritz Haver, Ein Rückblick auf das 100-jährige Bestehen der Papierfabrik [Thiergarten bei Ohlau]; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 3/1979, S. 15 f.
Hans-Georg Haver, Die Schlesische Zinkwarenfabrik GmbH in Thiergarten bei Ohlau; Nr. 4/1979, S. 5 f.
Eberhard Bittner, Das Zinkwalzwerk in Groß-Thiergarten, Kr. Ohlau; Heimatblatt
Strehlen/Ohlau 7/1979, S. 8.
P. Volpert, Thiergarten [Planskizze]; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/2004, S.
34 f.
Herbert Geyer, Spaziergang nach Thiergarten; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 7/2004,
S. 32-34.
Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 149 f.
Standesamtsregister: