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Auch vom Dschungeltiger sehen wir manchmal nur Körperteile, weil der Rest hinter Bambus versteckt ist. Für unsere geflügelten Wiesenbewohner gilt dasselbe.
Siona lineata, nennen wir ihn Linienspanner, fliegt Ende Mai bis Anfang Juni in Gras-, Wiesen- und Blumenland. Hier hat sich seine Raupe voriges Jahr durchgefressen zwischen Wegerich und Glockenblume, Johanniskraut und Klee, hier ist seine kleine Welt. Die Raupe hat überwintert und einen zarten Falter in den Wonnemonat entlassen.
Die fadenförmigen Fühler lassen auf den ersten Blick erlennen: kein Tagfalter! kein Weißling! Die haben an den Spitzen keulenförmig verdickte Fühler. Das ungeübte Auge könnte den tags fliegenden Falter, nicht viel kleiner als ein Kohlweißling, leicht mit einem Tagfalter verwechseln. |
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 24.5.2007 |
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Spanner sind zartgliedrig und graziös. Wie alle Insekten hat Siona lineata an den langen Beinen Häkchen zum Festhalten, und unter der Lupe würden diese Häkchen von ihnen abzweigende noch kleinere weitere Häkchen erkennen lassen. Da kann sich das Fliegengewicht locker mal mit nur fünf Beinen festhalten. Drei hätten das zur Not auch getan.
Foto: K.Kunze, Eberhausen 4.6.2016
Biologisch weiterführend:
Lepiwiki |
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 24.5.2007 |