|
Foto: Swantje Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 28.9.2008 |
|
Ein Plüschtier? - Nein!
Gefährliche indoaustralische Mamba im gelben Abendkleid? - Auch nein!
Vielleicht ein Fanartikel von Borussia Dortmund? - Wieder nein!
Die sich da um den Ast ringelt, ist die Raupe eines unscheinbaren heimischen Nachtfalters. Nach einem zartrosa Haarbüschel am Leibesende heißt die Schmetterlingsart auf Deutsch Rotschwanz oder nach dem sitzenden Falter Streckfuß. Im Herbst rennen viele sommer- und blättersatte Raupen querfeldein und über Wege und Straßen, um sich ein dunkles Plätzchen zum Verpuppen und Überwintern zu suchen. Wir dürfen das harmlose Tierchen vorsichtig aufheben, vor dem Verkehr retten und ins Gebüsch setzen - die langen, weichen Haare schaden uns nicht. Sie sollen Vögeln den Appetit an der Raupe verderben, und grelle Farben sind oft ein Warnhinweis auf für Vögel ungenießbare oder giftige Inhaltsstoffe der Raupe. Manchmal freilich sind sie nur Bluff.
Im Sommer frißt die Raupe an zwei Dutzend verschiedenen einhemischen Laubgehölzen und überwintert in einem von ihr angelegten Gespinst als Puppe. Wegen dieser Gespinste wurde die ganze Schmetterlingsgruppe einmal "Spinner" genannt und heute in verschiedene biologische Familien aufgeteilt. |
|
Der im Frühling schlüpfende Falter ist unscheinbar grau. Die Faustregel: "häßliche Raupe - schöner Schmetterling" - stellt er auf den Kopf. Knallbunt gelb und schwarz prunkt die seidenhaarige Raupe. Sie schmückt sich mit einem roten Haar-Schwänzchen und gelegentlich mit weißen Büscheln.
Grau und greis ruht der Falter tags auf unscheinbarem Grund. "Nur nicht auffallen" seine Devise.
|
Foto: K.Kunze, Fürstenhagen 21.4.2011 |
|
|
|
Foto: Klaus Kunze 22.5.2012 |
Biologisch weiterführend: Lepiwiki |
|
Foto: Swantje Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 28.9.2008
Nachts erscheint der kleine Kerl im Blitzlicht wie ein kleiner Kobold, ein nächtlicher Spuk. Hier klammert er sich an ein kurzes Seitenästchen eines Buschs nahe der Lichtquelle. |