Flügelt ein kleiner, blauer Falter ...
Heimatforschung Fürstenhagen
 
Einheimische Falter des Weserberglandes
Satyridae - Augenfalter
Maniola jurtina - Großes Ochsenauge
Rand
 
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Stumm blickt uns das schwärzliche Auge an. In seiner Mitte funkelt weiß ein Pünktchen wie die Iris eines wirklichen Auges.

Der Volksmund ist erfinderisch. Lange verblichene bäuerliche Generationen vor unserer Zeit gaben dem Falter den Namen Ochsenauge. Blickten Ochsen so, wenn sie wütend waren?

Solche Augen sind das typische Merkmal der Tagfalterfamilie der Augenfalter. Braun ist gewöhnlich ihr Flügelkleid, auf dessen Vorderflügel Augen glühen. Nur selten bekommen wir die in Brauntönen gemusterte Oberseite der Vorderflügel zu sehen. Die Flügel über dem Leib zusammenzuklappen ist feste Angewohnheit des Ochsenauges.

Welcher Bewunderer der Antike mag den Augenfaltern als wissenschaftlichen Familiennamen ausgerechnet den des Satyrs mitgegeben haben, des altgriechischen bocksfüßigen Hirten und Schürzenjägers? Haben Satyriden unter dem Klang von Hirtenflöten über arkadischen Wiesen getanzt und die sinnesfrohen Satyrn mit ihrem Gaukelspiel ergötzt?

Im Weserbergland gibt es nur noch wenig Herden, und Satyrn müssen wohl ausgestorben sein. Das Ochsenauge aber fliegt hier zwischen Juni und August häufig. Wo immer der hier allgegenwärtige Wald sich öffnet und Menschen noch Platz für blumenreiche Wiesen lassen, ist er beheimatet.

Seine unscheinbaren, grünen Raupen fressen verschiedene Grasarten, an deren Halmen sie sich auch verpuppen.

 

 


Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 19.7.2014

 

 

 

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Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 20.7.2014

 

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