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Macroglossum stellatarum - makros und glossa - griechisch - die große Zunge. Der Name paßt.
Einen Taubenschwanzschwärmer fing ich in Griechenland, auf der Insel Kos. Häufig sind sie da, nur
im Freien nicht leicht zu fangen. Schwärmer sind vollendete Flieger. Mein Grieche verirrte sich hinter die Fensterscheibe eines Juwelierladens, das war sein Fehler.
Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
In Deutschland sollte man dem Falter nur mit der Kamera nachstellen. Das kleine Kerlchen fährt seinen langen Saugrüssel - makros glossa, wissen wir -bis zum Anschlag aus und rüsselt nach dem leckeren Phlox.
In Fürstenhagen im Bramwald zeigt der Taubenschwanz sich seit ein paar Jahren regelmäßig im Sommer an Buddleja und sogenannten Balkonpflanzen. Nur wenige werden ihn als Schmetterling identifizieren, sondern ihn für eine Hummel oder
einen Kolibri halten.
Der Taubenschwanz gehört zur Familie der Schwärmer, die man
herkömmlich zu den Nachtfaltern zählte. Die Engländer nennen
die Schwärmer "moths" (Motten). Für Fledermäuse sind die meist
dickleibigen Brummer ein Festschmaus. Einige Schwärmerarten
verlagerten ihre Flugzeit von der Nacht in den hellichten Tag.
das hat sich auch für das Überleben und die Vermehrung der
Taubenschwänzchen als förderlich herausgestellt, bis aus den
"Nachtfaltern" reine Tagesflieger wurden. Sie gehen "zu Bett",
sobald in der Abenddämmerung die ersten Fledermäuse "aus den
Federn" kommen.
Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
Verbreitungskarte
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Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
Seit Ende der letzten Eiszeit
wechselten sich nördlich der Alpen wärmere und kältere
Jahrhunderte ab´. Im Hochmittelalter war es sehr warm, um
1600 recht kalt, heute wieder warm. Viele
Schmetterlingsarten haben sich als Arealerweiterer angepaßt.
Weil die Region des für sie günstigsten Klimas sich immer
wieder von Nord nach Süd und zurück verschiebt, schwärmen
sie jährlich weithin aus. Der Taubenschwanz ist ein echter
Wanderfalter und fliegt im Frühjahr zahlreich aus dem
Mittelmeerraum nach Deutschland und weiter nördlich. Er
versucht auch, hier zu überwintern, wobei in zu kalten
Wintern die schlafenden Falter sterben. Durch die milderen
Winter der letzten Jahre gelang es der im Süden beheimateten
Art immer öfter, in Deutschland zu überwintern. Die Falter
verstecken sich dann in Felsspalten, Häusernischen und
ähnlichen geschützten Orten. Dagegen überwintern die
angestammten deutschen Schwärmerarten im oder am Boden als
Puppe. Ab Februar an warmen Tagen beobachtete Tiere suchen
sich eine frühe Blume und saugen auch an Weidenkätzchen.
Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
Foto: Klaus Kunze, Fürstenhagen 15.8.2015
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