Bärenspinner sind die Kuscheltiere unter den Schmetterlingen. Kinder lieben sie, und vor allem ihre Raupen. Nach dem Aussehen dieser Raupen heißt eine ganze Schmetterlings-Familie Bärenspinner.
Der ganze Raupenkörper ist mit langen, weichen Haaren dicht bedeckt. Das Fell ist länger als die Raupe dick ist. Es sind jene Raupen, die wir im Herbst eilig über Straßen und Wege rasen sehen als gelte es ein Rennen zu gewinnen. Kinder sammeln sie auf und bringen sie in einer Schachtel stolz zum Vorzeigen nach Hause. Ein paar ausgerupfte Halme als Proviant beruhigen das Gewissen.
Die Rennraupen wollen aber gar nicht mehr fressen. Sie sind ausgewachsen und suchen eilig ein ruhiges Plätzchen an der Erde, wo sie sich einspinnen und verpuppen können. Die Bären gehören nämlich zur Verwandtschaft der Spinner. Ihre Gespinste sind nicht so edel und zart wie die ihrer entfernten Verwandten, der asiatischen Seidenspinner. Wie diese aber haben auch unsere ausgewachsenen Raupen nichts wichtigeres zu tun, als in einem stillen Eckchen einen nicht endenden, gelblichen Gespinstfaden immer um sich selbst herum zu weben. Dabei hilft ihnen eine Spinndrüse im Kopf. Immer hin und her scheint die Raupe mit dem Kopf zu wackeln und webt dabei den Faden rechts- links, links - rechts.
Am Ende sehen wir sie nicht mehr. Der Kokon ist fertig. Ein großes Kunstwerk sind die Gespinste der Braunen Bären nicht. In ihnen aber hat unsere Raupe endlich ihre Ruhe. Sie streift nach ein paar Tagen ihr schönes, zottiges Raupenfell ab, und unter ihm hat sie schon ihre nächste Haut, die braune Puppenhülle.
In der Natur verschläft er über viele Monate den Spätherbst, Winter und Frühling. um Ende Juni bis Anfang Juli zu schlüpfen und bis Mitte September zu fliegen. Dieser ist erst geschlüpft. Seine Flügel hängen noch über den Körper geklappt wie bei einem Tagfalter. Bald werden sie aushärten und ihn wie ein Dach bedecken.
Fotos: K. Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 6.8.2016
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