Flügelt ein kleiner, blauer Falter ....

Ja, dieser hier ist es, Hermann Hesses kleiner, blauer Falter.

Blau ist eine magische Farbe. Blau glimmen die Lichtlein, mit denen Geister und tote Seelen sich in verwunschenen Schlössern ankündigen. Blau ist die magische Blume der Jugendbewegung: ".. und wer die blaue Blume finden will der muß ein Wandervogel sein..."

Und blau ist der Falter der Sehnsucht, nicht ganz himmlisch, aber auch nicht mehr recht irdisch. Der blaue Falter, der Bote des Vergänglichen, der Führer zum Unvergänglichen. Ein Falter, der Sehnsüchte weckt, ein legendärer Falter, ein poetischer Falter.

Hier stärkt er sich an einer Blume. Hat er die Kraft nötig für seine magischen Touren, sein Pfadfinden in unerschlossene Sphären?

Heute kümmert er sich nicht um poetische Fragen. Sein schwarz-weiß umringelter Fühler neigt sich in dieselbe Richtung wie der dunkle Saugrüssel: tief in die Blütenkelche.

Das braun gefärbte Weibchen, Foto: K. Kunze, Eberhausen 22.8.2015

Die grünlichen Räupchen des Falter fressen Hufeisenklee (Hippocrepis comosa).

Den Lebensraum der Art bilden Kalk-Magerrasen, Wacholderheiden, Trockenrasen und Kalkschotter. Entsprechend selten ist er im Weserbergland. Erst im oberen Weserbergland und weiter die Werra aufwärts werden solche Standort häufiger. Die Aufnahmen rechts entstanden etwa sechs Kilometer östlich des Weserbeginns, wo Fulda sich und Werra küssen ...

Weibchen, Foto: K. Kunze, bei Eberhausen 22.8.2015

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