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Schöner kann eine Eule nicht sein. Wie ihre Namensschwestern, die Eulen-Vögel, tragen die Eulen-Falter schmuckloses Braun.
Der braunen Erde verhaftet, meist nachts fliegend, verachten sie die bunten Farben der Tagfalter. Wozu schön sein? Wozu bunt sein? Uns sieht ja keiner, und es soll uns auch keiner sehen.
Doch ist da eine einzige einheimische Eule, die sich fürstlich herausputzt, ja wie ein Papst der Eulenheit herumfliegt in ihrem braun-goldenen Ornat. Man kann sich nicht sattsehen an ihrem Schimmer. Je nach Lichteinfall herrscht der Goldton vor, wechselt vielleicht ins Bronze, neigt zu einem Anflug von Grün.
Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 7.8.2015
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 7.8.2015
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Ihre lindgrüne Raupe nimmt mit Brennesseln und Taubnesseln
vorlieb, nascht dann und wann an einer Erdbeerpflanze und verschmäht
auch nicht das Weiche Lungenkraut und den Natterkopf. Sie hat
es gut getroffen: Der Tisch ist überall in Deutschland
gedeckt, kein Mangel an Raupennahrung.
So ist unser Goldschatz überall verbreitet und durchaus häufig. Er hätte das Zeug zu einem populären Falterstar. Nur ist er klein und fliegt eben nachts, wenn das menschliche Publikum von der Bühne "Natur" abgetreten ist, die Fahnen mit der Losung "Umweltschutz" eingerollt hat und - nein, nicht RTL, wir wollen hier nicht gehässig sein - einen lehrreichen Film über faunistische Tropenwunder am Amazonas sieht.
Unbekannt sein, war schon für viele Tierarten der beste Schutz vor den Menschen.
Weiterführend: Lipiwiki |
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 10.6.2016 |