Stimmen zu: Klaus
Kunze, Mut zur Freiheit:
Ihre
Schrift ist saftreich und witzig; mit entsprechendem Vergnügen habe
ich sie gelesen. Es ist schwierig und undankbar, auf Einzelheiten
einzugehen, wenn man mit einem Autor im Wesentlichen einverstanden
ist. Es hat mich besonders bewegt, daß Sie so nachdrücklich Thukydides
erwähnt haben. Für mich ist er auch eine zentrale intellektuelle
Erfahrung gewesen, und zwar seit sehr jungen Jahren.
Berlin, den 4.6.1995
Panajotis Kondylis
Wir
alle gehen davon aus, daß wir in einem Staatswesen leben, das sich
selbst als Demokratie bezeichnet. Doch was, wenn Liberalismus, beispielsweise
in Form der political correctness, zur totalitären Zivilreligion
wird und Habermas Diskurstheorie zur heimlichen Staatsreligion wird.
Des Autors These lautet: Totalitarismus ist nicht nur dort, wo man
ihn vermutet. Darüber und die Freiheit des Denkens und Handelns
hat Klaus Kunze ein nachdenkliches und nachdenkenswertes Buch geschrieben.
Für Freimaurer hat die Lektüre noch einen zusätzlichen Reiz: Die
immer wieder neue und für viele schier unerschöpfliche Diskussion
über die Frage, wer eigentlich ein freier Mann ist, erhält von Kunze
eine ebenso klare wie überzeugende Antwort aus nichtfreimaurerischer
Sicht. Das Werk ist mit juristisch ausgeprägter Akribie und Logik
aufgebaut.
Ulrich Wolfgang, eleusis, Mai 1996 (eleusis,
ORD-Verlag, Rembrandtstr.18, 60596 Frankfurt/M.)
Eine
liberalismuskritische Summula, die als geistiges Rüstzeug jeden
fundamentaloppositionellen Rechten in Stand setzt, in privatem Gespräch
und öffentlicher Diskussion die liberalen Machthaber das Fürchten
zu lehren. Die kämpferisch-zuversichtliche Absage an den moralisierend-sterilen
"Händlerstaat" speist Kunzes Denken, dessen Weigerung,
im gegenwärtigen D-land das Telos einer 1000jährigen Geschichte
zu sehen, Gefolgschaft verdient. Er wird sie finden. -
Heinz-Theo Homann,
Junge Freiheit, 2.2.1996
Der
Verdacht, daß der fundamentale Antiparlamentarismus schließlich
dem Ruf nach einem autoritär geführten Staat dient, wird durch eine
aktuelle Buchveröffentlichung "Mut zur Freiheit, Ruf zur Ordnung"
erhärtet. Darin plädiert Kunze für die philosophische Richtung des
Dezisionismus, ein in Carl Schmitts Rechtsphilosophie dem Gesetzesdenken
entgegenstehendes Entscheidungsdenken, für das nicht rechtsstaatliche
Verfahren, sondern das eigene unbedingte Wollen maßgebend ist, und
das im politischen Bereich die Entstehung autoritärer und totalitärer
Strukturen begünstigen kann.
Fritz-Achim Baumann, Verfassungsschutzbericht NRW 1995
Es
gelte, »eine Ethik zu entwerfen und zu rechtfertigen, die uns selbst
als freien Personen und als Volk nützt, eine Ethik ohne den Anspruch
letzter, transzendenter Wahrheiten, eine Ethik, mit der wir unser
gebrochenes Verhältnis zu uns selbst wieder finden und unseren Nachkommen
eine Zukunft sichern können« (S. 5), philosophiert Klaus Kunze in
seinem Buch »Mut zur Freiheit - Ruf zur Ordnung«. Die zweite, um
Nachweise ergänzte Auflage enthält eine umfassende Kritik am Liberalismus
als der Erlösungsutopie der Neuzeit. Anzustreben sei, bei frei definiertem
eigenen Interesse, »kaltlächelnd nationaleigennützig« (S. 185) zu
denken. Grob eingeordnet zeigt Kunze Nähe zu Panajotis Kondylis
und Carl Schmitt, hält Distanz zu Jürgen Habermas. Uwe Backes und
Eckhard Jesse tadelt er wegen deren Unterscheidung zwischen Radikalen
und Extremisten, denn die Begriffe gewonnen ihren Sinn aus einer
weltanschaulichen Perspektive, funktionierten nur im Rahmen des
jeweils eigenen ideologischen Koordinatensystems: Extremismusforschung
mache zwar »richtige Teilaussagen über ihre Gegner, ist aber unfähig,
extremistische Denkstrukturen bei den Etablierten selbst zu finden,
in deren Diensten sie steht« (S. 76).
Olaf Konstantin Krueger, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie,
Baden-Baden 1999, S.418 f.
Klaus Kunze, Mut
zur Freiheit, 1998
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