Ortsheimatpflege Fürstenhagen im Bramwald
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Historisches
Dokument:
Urkunde aus dem
Kirchturmknopf
von 1851

Bilder der Kirche
von Fürstenhagen
Helmut Voß: Alte Fürstenhagener Originale
Ortsheimatpflege
Fürstenhagen
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Literatur über Fürstenhagen:
Fürstenhagen im Bramwald (Dorfchronik)
Ortssippenbuch Fürstenhagen
Literatur zum regionalen Umfeld

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Daten aus der Geschichte von Fürstenhagen im Bramwald

< 1100 Der Bramwald ist ein siedlungsleerer Grenzwald zwischen Sachsen und Franken
< 1200 Rodungssiedlungen im Bramwald, unter ihnen offenbar Fürstenhagen und Löwenhagen mit Anspielung bei der Namengebung auf Heinrich den Löwen. Um 1200 Bau des Wehrturmes als Kern der Fürstenhagener Kirche.
1209 Erwähnung eines Ritters von Tilbike als Lehnsmann des Grafen von Werder. Die heutige Wüstung Thielebeck (Tilbeke) liegt südöstlich oberhalb Fürstenhagens im Bramwald und ist darum jünger als Fürstenhagen, denn es wurde immer vom Tal aufwärts in die Bergwälder gerodet und nicht umgekehrt.
um 1348 Wie die Hälfte aller Dörfer der Region wird Fürstenhagen wüst (in Mitteleuropa Klimaverschlechterung, Hungersnöte und Pestepidemien).
1409 Nach dem Einkünfteregister des Amtes Gieselwerder wohnten im nördlich direkt benachbarten Heisebeck nur drei Familien; Fürstenhagen lag offenbar noch wüst.
1423 Nach dendrochronologischer Untersuchung Fälldatum einer im Dachstuhl der Fürstenhagener Kirche verbauten Eichenbalkens und somit Hinweis auf zaghaftes Wiederbewohnen der Wüstung, wohl durch Hirten und sehr wenig sonstige Bewohner.
1446 Reform des Klosters Bursfelde (unmittelbarer Nachbarort zu Fürstenhagen gen Südwesten) als Ausgangsort der Bursfelder Kongregation und Ausdehnung der wirtschaftlichen Interessen des Klosters auf die Nachbardörfer.
1447 Fälldatum der Eichenbalken des Dachstuhls der Kirche des zu Fürstenhagen eingepfarrten Filialdorfs Offensen. Die Dachbestuhlung 1447 ist wohl im Zusammenhang mit dem Durchzug hussitischer Hilfstruppen des Erzbischofs von Köln bei der Soester Fehde zu sehen, die angeblich 1447 über die Weser setzten und im Solling marodierten.
1452 Das Nachbardorf Heisebeck wird von den Gebrüdern von Hardenberg dem Kloster Bursfelde überlassen und 1454 systematisch neu mit „Leuten“ besetzt.
1470 Älteste Urkundliche Erwähnung Fürstenhagens Die Marschers aus Fürstenhagen verkaufen eine Wiese in Heisebeck an das Kloster Bursfelde.
1490 Das Kloster Bursfelde kauft die Herbstbede von Fürstenhagen, also das Recht, eine Steuer einzuziehen.
1499 In Fürstenhagen wird, seiner Aussage von 1559 zufolge, Heinrich Dettmars geboren und wohnte dort „samt seinen Voreltern“.
1519 Wedekind Schnake sagt 1559 aus, er sei 1519 geboren, und sein Schwiegervater habe 40 Jahre lang als Schafmeister in Fürstenhagen gewohnt.
1524 Herzog Erich verkauft das „wüste“ Dorf Fürstenhagen wiederkäuflich dem Kloster Bursfelde.
1537 Beginn von Grenz- und Nutzungsstreitigkeiten um die Gehölze und die Landesgrenze zwischen Braunschweig und Hessen-Kassel bis zum Reichskammergericht.
1551 Urkundliche Nachweise von Waldglashütten bei Fürstenhagen (z.B. 1551 der „Frankenhölzer“ Hans Seitz in der Nieme, 1559 im Frankenholz zwischen Offensen und Fürstenhagen). Der 1790 so bezeichneten Sage nach soll Fürstenhagen seinen Ursprung in einer Glashütte am Sahlbacher Hof gehabt haben. Der Fund eines Glashafenbruchstücks deutet darauf hin, daß im Dorf zeitweilig eine Glashütte bestanden haben muß.
1553 Beginn systematischer Rodung in der heutigen Feldmark und Neubesiedlung Fürstenhagens auf Betreiben des seinerzeitigen Grundherrn von Bardeleben.
1564 Nach dem finanziellen Ende des Klosters Bursfelde 1563 stattete Curd von Bardeleben das Dorf mit einer eigenen Pfarrstelle aus (erster Pfarrer Volkmar Finger). Vermutlich Anbau des Fachwerkchores an den mittelalterlichen Wehrturm.
1570 Das Kloster löst das denen von Bardeleben verpfändete Dorf Fürstenhagen wieder aus. 1573 wird es erneut verpfändet.
1585 Älteste Einwohnerliste mit 36 wehrfähigen Männern in der Calenbergischen Musterungsrolle.
1588 Kirchenvisitation und erhaltenes Verzeichnis der Kirchengüter von Fürstenhagen, also der zur Pfarre gehörenden Landstücke, die verpachtet wurden und von deren Ertrag der Pfarrer (erb)ärmlich lebte.
1604 Im Dorf wohnen 6 dem Kloster dienstpflichtige Halbspänner, 7 Kötner und 5 Brinksitzer.
1620 Das Dorf leiht sich beim Kloster Bursfelde eine Glocke aus, die man in „dieser gefährlichen Zeit“ zur Warnung bei Truppendurchzügen und Feuersnot dringend braucht.
1623 Tillys Truppen besetzen die Region. Die Fürstenhagener Bewohner bringen sich über die Weser in Veckerhagen (Hessen) in Sicherheit. Das Kloster Bursfelde wird restlos ausgeplündert.
1628 Neubeginn urkundlicher Aufzeichnungen der Kirchengemeinde (1628 Kirchenrechnungen, 1639 Kirchenbücher) nach vorherigem Totalverlust.
1629 Das Kloster Bursfelde wird von katholischer Geistlichkeit mit Beschlag belegt, der Abt vertrieben.
1645 Abschluß umfangreicher Instandsetzungsarbeiten an der Kirche. Inschrift des Querbalkens an der Westseite nennt den 27.September 1645 und den Meister Hans Tile.
1650 Solches Unwetter, daß die hinter der Kirche in Bachnähe Begrabenen mit ihren Särgen weggeschwemmt wurden. Die Kirche wurde teils unterspült, und Gottesdienst konnte nicht ohne Lebensgefahr gehalten werden.
1654 Das dem Kloster Bursfelde verpfändete Dorf Fürstenhagen wird von Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig ausgelöst und dem Amt Münden zugeschlagen.
1664 Dem Kopfsteuerverzeichnis von 1664 folgen weitere mit exakten Einwohnerverzeichnissen.
1668 Der umliegende Wald wird zum Brennen von Pottasche genutzt. Nach dem Bierbrauen (1617) und dem wegen des Holzverbrauchs bald nicht mehr erlaubten Pottaschesieden verlegen sich die sehr armen Dorfbewohner nacheinander auf verschiedene Nebenerwerbsquellen.
1744 Verzeichnis aller dienstpflichtigen Ländereien in der Feldmark mit exakten Angaben zu Größe, Lage, historischem Flutnamen und Eigentümer.
1749 Einsetzen des Kirchenstuhl-Registers und in den kommenden Jahren einer Flut weiterer Schriftquellen im Pfarrarchiv des Dorfes und Archiv des Superintendenten von Uslar.
1772 So schreckliches Unwetter, daß eine große steinerne Brücke im Dorf wegfloß und gewaltiger Schaden entstand.
1789 Vier Häuser brennen ab. Vom 24.11. bis 13.1. grimmige Kälte (18-24 Grad Frost) und so viel Schnee, daß Mensch und Vieh nicht aus dem Haus konnten.
1847 Gemeindebeschluß zur Milderung des Notstandes durch Armut. Hunger- und Notzeit in der gesamten Region mit Auswanderung nach Amerika.
1851 Urkunde aus dem Kirchturmknopf
1861 Aufhebung der Weiderechte der Gemeinde im Bramwald, 1888 Abfindung der Gemeinde: Ihr werden hufeisenförmig an die Feldmark grenzende Teile des Bramwaldes übergeben, die bald gerodet und an Landwirte verkauft werden.
1864 Am Krieg Hannovers gegen Preußen beteiligen sich vier aus Fürstenhagen, von denen sich Friedrich Gobrecht in der Schlacht bei Langensalza unter einem Kanaldeckel versteckt.
1879 Gründung des Männergesangvereins Liedertafel Fürstenhagen.
1870 Frankreich erklärt dem Norddeutschen Bund den Krieg, in den auch 7 Fürstenhagener ziehen.
1886 Aus Spenden von 435 Mark und 300 Mark aus der Gemeindekasse wird die erste Orgel angeschafft.
1889 Wiederum Urkunde im Kirchturmknopf hinterlegt.
1913 Schullehrer Erich Bruns beschreibt die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt des Dorfes.
1914-1918  Über 50 Männer aus Fürstenhagen werden Soldaten im 1.Weltkrieg, von denen mindestens 15 fallen.
1939-1945  Von den Kriegsteilnehmern aus Fürstenhagen fielen mindestens 17.
1947 Zwischen Fürstenhagen und dem 1 km entfernten Heisebeck verläuft eine alliierte Besatzungszonengrenze mit Schlagbaum. Neben den 376 Einheimischen wohnen 460 aus Ostdeutschland Heimatvertriebene und Evakuierte im Dorf. Mangels Wohnraum und Baugenehmigungen ziehen sie nach und nach weg.
1956 Die Gemeinde nimmt ihr Wappen an.
1974 Fürstenhagen wird in die Stadt Uslar eingemeindet.