Nach
dem Zusammenbruch der totalitären Großideologien hat der Liberalismus
in Deutschland ein problematisches Erbe angetreten: Das geistige
Leben wird durch eine moralisierende Betroffenheits-Ideologie dominiert,
deren selbstberufene Interpreten und Inquisitoren das Erbe der 68er
verwalten. Ihre verbissene Verteidigung linksliberaler Bastionen
in Parteien und Medien trägt alle Züge eines Kulturkampfes. Die
Revolutionäre von gestern unterlagen dem ehernen Gesetz der Oligarchie
und sind die Reaktionäre von heute. Die Wirkkräfte ihres Parteienstaates
haben die freiheitliche demokratische Ordnung des Grundgesetzes
aus der Balance gebracht.
Von
dieser stickigen Atmosphäre bundesdeutscher Tabuzonen und Sprachregelungen
unbeeindruckt weist der Autor einen Ausweg aus dem Perpetuum
mobile des Parteienstaates. Das Plebiszit ist die einzig legitime
Waffe gegen oligarchische Giftdämpfe. Ein Roll-Back des Parteienstaates
kann nur an seinen Machthabern vorbei vom Volke ausgehen. Vom Volksentscheid
führt der Weg über die Beseitigung der Staatsfinanzierung der Parteien
und ihren Zugriff auf Ämter und Pfründen. Der Übermacht der totalen
Gesellschaft setzt der Autor die Vision eines gewaltenteilenden
freiheitlichen Rechtsstaats entgegen, in dem Gemeinwohl und partikulare
Gewalten ein Machtgleichgewicht halten.
Die vom Autor 1998 aufgezeigte Problematik der mangelnden demokratischen Legitimation rein parteienstaatlicher Entscheidungsprozesse unter Umgehung des Volkes wurde 2010 anläßlich der Diskussion um "Stuttgart 21" erstmals einer großen Öffentlichkeit bewußt und hat damit den engeren, fach-juristischen und politologischen Bereich verlassen.
2.,
erweiterte Auflage 1998, ISBN 3-924396-29-9. 233 Seiten, Kunstledereinband,
25 €
zuzüglich Versandkosten bei Bestellung hier; bei Bestellung
im Buchhandel 30 €.
(Von der broschierten 1.Auflage von 1994 ISBN 3-924396-29-9
können Restexemplare für 10 € beim HeiKun-Verlag bestellt
werden, jeweils zzgl. Versandkosten.) |
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