Familienforschung Kreis Ohlau

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Gunschwitz

Grundherrschaft:

Freigut vor 1372 Johann Ganska, 1372 Herzog. 1783: „Gunschwiz, gehöret dem Herrn Hans Leonhard von Wolf. Die ehemaligen Besitzer waren: Die Gräflich von Schmettauschen Erben. Carl Christian von Rosenberg. Magdalena, geb. von Wolf. Christiane von Wolf, geb. von Eberiz“; 1786, 1819 und 1830: v. Gruttschreiber; 1845: Hans Friedrich Wilhelm v. Gruttschreiber; „Dominium zinst dem Rent-Amt Ohlau“.

Namen: Gunschwitz; 1365 Gansinczicz
Polnisch: nach 1945: Gesice
Ortsgründung: im 14. Jahrhundert oder früher
Dorfform: zuerst Gutssiedlung, dann Straßendorf
Amtsbezirk: Quosdorf (Quosnitz)
Standesamtsbezirk: Quosdorf (Quosnitz)
evangelische Kirche: Groß Peiskerau
katholische Kirche: Würben
Entfernung von Ohlau: 14 km
Eisenbahnstation: Rothsürben
Koordinaten (Gunschwitz): 50° 57’ N; 17° 07’ Ö

 

1372:
Freigut mit 4 Hufen.
1743:
10 Dreschgärtnerstellen.
1783:
1 Vorwerk, 1 Windmühle, 13 andere Häuser, 105 Einwohner, „welche evangelisch sind, polnisch und deutsch reden“.
1819:
1 Schloß, 1 Kretscham, 1 Freigärtner- und 10 Dreschgärtnerstellen, 1 Müllerhaus, 1 Schmiedewohnung, 4 sonstige Feuerstellen, insgesamt 19 Haushalte; 133 Einwohner (65 männlich, 68 weiblich;106 Lutheraner, 27 Katholiken).
1830:
19 Häuser, 1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 132 Einwohner (kath. 22), ev. Kirche zu Groß-Peiskerau, kath. Kirche zu Würben, 1 Windmühle, 1 Brauerei und Brennerei. „Südlich vom Teich eine Friedenssäule, 1816 den 18. Januar errichtet; und an der Sorofka Fundort von Urnen.“
1845:
1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 1 Windmühle, 1 Brauerei und Brennerei, 1 Schmiede, 19 Häuser, 150 Einwohner (23 katholisch);. „Röthe und Raps sind gut“.
1871:
Landgemeinde: 16 Wohngebäude, 19 Haushaltungen, 84 Einwohner (davon 47 ortsgebürtig; 39 männlich, 45 weiblich; 62 evangelisch, 22 katholisch). Gutsbezirk: 6 Wohngebäude, 33 Haushaltungen, 136 Einwohner (davon 16 ortsgebürtig; 59 männlich, 77 weiblich; 88 evangelisch, 48 katholisch).
1885:
Landgemeinde: Flächeninhalt 23 ha, davon Ackerland 21 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 25,07 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 15 Wohngebäuden, 19 Haushaltungen und 84 Einwohnern (davon 37 männlich, 47 weiblich; 64 Evangelische, 20 Katholiken). - Gutsbezirk: Flächeninhalt 208 ha, davon Ackerland 198 ha, Wiesen 1 ha, Holzungen 1 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 28,98 Mark/ha, von Wiesen 47,00 Mark/ha, von Holzungen 9,40 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 3 Wohngebäuden, 21 Haushaltungen und 77 Einwohnern (davon 36 männlich, 41 weiblich; 39 Evangelische, 38 Katholiken).
1895:
Landgemeinde: 15 Wohnhäuser, 18 Haushaltungen, 81 Einwohner (davon 34 männlich, 47 weiblich; 64 evangelisch, 17 katholisch). Gutsbezirk: 4 Wohnhäuser, 25 Haushaltungen, 120 Einwohner (davon 61 männlich, 59 weiblich; 75 evangelisch, 45 katholisch).
1905:
Landgemeinde: 15 Wohnhäuser, 18 Haushaltungen, 86 Einwohner (Muttersprache: deutsch 86); Gemarkungsfläche 23,3 ha; Grundsteuer-Reinertrag 25,38 Mark/ha. Gutsbezirk: 4 Wohnhäuser, 25 Haushaltungen, 107 Einwohner (Muttersprache: deutsch 107); Gemarkungsfläche 207,6 ha; Grundsteuer-Reinertrag 29,04 Mark/ha.
1925:
22 Wohnhäuser, 40 Haushaltungen, 185 Einwohner (davon 86 männlich, 99 weiblich; 160 evangelisch, 25 katholisch); Flächengröße 1931: 231,0 ha, Grundsteuer-Reinertrag 28,58 RM/ha.
1935:
200 Einwohner.
1939:
50 Haushaltungen, 199 Einwohner.

Rittergutsbesitzer 1894:

Rittergut mit Rustikalbesitz: Handelsgesllschaft J. Jac. vom Rath u. Comp. in Koberwitz.

Im Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände (Anzahl):
Bock (2), Britschock, Fey, Frost, Gallwitz, Hantke, Heilmann, Hermann, Jeltsch, Kalotschke, Kappich, Kaufmann (2), Kiefer, Kirmis, Klimke (2), Knorreck (2), Künzel, Langner, Loch, Lorenz, Löschner, Ludwig, Meirich, Menzel (2), Michalsky, Morchner, Mosche, Naß, Onderka, Reimann, Reimelt, Ritter, Roßmann (2), Schäche, Scheiblich, Scheithauer, Schindler, Schneider, Schubert, Schuppe, Schwarzer, Sonnabend, Sturm, Teller, Walter, Weißer, Zech (2).

Rittergutsbesitzer 1937:


Rittergut mit Rustikalbesitz und Gut Nr. 2 und Nr. 3 in Königsruh Kreis Breslau: vom Rath, Schoeller und Skene.

Literatur:

Gleiß, Rudolf: Von dem Guts- und Schuldorfe Gunschwitz, Heimatblatt Strehlen/Ohlau 4/1961.

Erich Quester, Der Kreis Ohlau in Urkunden der Jahre 1331 – 1398; [Artikelreihe in:] Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1965-8/1966; Gunschwitz 2/1966, S. 5.

[Gerhard Bock], Beschreibung einer zu Gunschwitz aufgefundenen Streitaxt von Serpentin [Breslau 1820], Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1968, S. 5 f.

Anne Klimke, Erinnerungen an Gunschwitz; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 8/1986, S. 6 f.

Heinz Kaufmann, [Soldatengräber in] Gunschwitz; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 6/2005, S. 23.

Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 62.