Familienforschung Kreis Ohlau

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Höckricht

Grundherrschaft:

1232 Ritter Andreas von Andrecovic; 1285 Zehntdorf des Vinzenzstifts Breslau; 1673: Hans Christoph von der Dahn; 1748: Herr von Prittwitz; 1783: „Hökricht. Die Besitzer waren der Herr von Prittwiz; von Kottulinski; und gegenwärtig der Herr Oswald Gottlob Abraham von Reibniz“; 1819 und 1830: Major von Reibnitz; 1845: M[ajor] Wilhelm von Reibnitz; „Dominium zinst dem Rent-Amt Ohlau“. Rittergut 1869: Yorck von Wartenberg.

Namen: Höckricht, 1232 Andrecoviz (slawischer Dorfkern), 1310 Andreowiczi, Andrzekowicz, 1358 Hokerechtin, 1390 Hockerecht, 1404 Häkerecht, 1783 Hökricht
Polnisch: nach 1945: Jedrzychowice
Ortsgründung: Aussetzung zu deutschem Recht 1317/1358
Dorfform: Straßendorf (an slawischem Dorfkern)
Amtsbezirk: Kauern
Standesamtsbezirk: Kauern
evangelische Kirche: Weigwitz; 1845, 1885 Wüstebriese
katholische Kirche: Wansen Kreis Strehlen
Entfernung von Ohlau: 7,5 km
Eisenbahnstation: Höckricht
Koordinaten (Höckricht): 50° 51’ N; 17° 11’ Ö

 

1748:
3 Bauern-, 10 Freigärtner- und 12 Dreschgärtnerstellen.
1782:
Neues Urbarium: 3 Bauern-, 11 Freigärtner-, 10 Dreschgärtner- und 2 Häuslerstellen.
1783:
1 herrschaftliches Schloß, Vorwerk, 3 Bauern und 24 andere Häuser, 227 Einwohner, „die evangelisch sind und deutsch sprechen“.
1819:
1 Schloß, 1 Kretscham, 15 Freigärtner- und 10 Dreschgärtnerstellen sowie 1 Freihäuslerstelle, 1 Schmiedewohnung, 6 sonstige Feuerstellen, insgesamt 35 Haushalte; 207 Einwohner (99 männlich, 108 weiblich; 193 Lutheraner, 14 Katholiken).
1830:
40 Häuser, 1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 216 Einwohner (kath. 9), evangelische Kirche zu Wüstebriese, katholische Kirche zu Wansen, 1 „Wittwenhaus“, 1 Mühle, 1 Brauerei und Brennerei, 1 Ziegelei.
1845:
1 herrschaftliches Schloß und Vorwerk, 1 Brauerei, 1 Brennerei, 1 Ziegelei, 41 Häuser, 238 Einwohner (4 katholisch), 7 Handwerker, 5 Händler; 1176 Merinoschafe; Rapsbau und Bienenzucht.
1871:
Landgemeinde: 28 Wohngebäude, 32 Haushaltungen, 108 Einwohner (davon 61 ortsgebürtig; 47 männlich, 61 weiblich; 107 evangelisch, 1 katholisch). Gutsbezirk: 9 Wohngebäude, 27 Haushaltungen, 125 Einwohner (davon 42 ortsgebürtig; 57 männlich, 68 weiblich; 110 evangelisch, 15 katholisch).
1885:
Landgemeinde: Flächeninhalt 51 ha, davon Ackerland 46 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 39,95 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 23 Wohngebäuden, 25 Haushaltungen und 130 Einwohnern (davon 57 männlich, 73 weiblich; 113 Evangelische, 4 Katholiken, 13 sonstige Christen). – Gutsbezirk: Flächeninhalt 284 ha, davon Ackerland 268 ha, Wiesen 7 ha, Holzungen 6 ha; Grundsteuer-Reinertrag vom Ackerland 32,12 Mark/ha, von Wiesen 23,50 Mark/ha, von Holzungen 14,10 Mark/ha. 1 Wohnplatz mit 5 Wohngebäuden, 28 Haushaltungen und 158 Einwohnern (davon 73 männlich, 85 weiblich; 133 Evangelische, 25 Katholiken).
1895:
Landgemeinde: 22 Wohnhäuser, 29 Haushaltungen, 132 Einwohner (davon 64 männlich, 68 weiblich; 116 evangelisch, 2 katholisch, 14 andere Christen). Gutsbezirk: 9 Wohnhäuser, 38 Haushaltungen, 155 Einwohner (davon 72 männlich, 83 weiblich; 127 evangelisch, 28 katholisch). Auf den Nebenwohnplatz Schäferei entfallen 1 Wohnhaus und 6 Einwohner.
1905:
Landgemeinde: 23 Wohnhäuser, 30 Haushaltungen, 116 Einwohner (Muttersprache: deutsch 116); Gemarkungsfläche 50,9 ha; Grundsteuer-Reinertrag 39,78 Mark/ha. Gutsbezirk: 8 Wohnhäuser, 37 Haushaltungen, 160 Einwohner (Muttersprache: deutsch 160); Gemarkungsfläche 283,6 ha; Grundsteuer-Reinertrag 31,82 Mark/ha. Auf den Nebenwohnplatz Schäferei entfallen 1 Wohnhaus und 5 Einwohner.
1925:
37 Wohnhäuser, 69 Haushaltungen, 272 Einwohner (davon 136 männlich, 136 weiblich; 226 evangelisch, 32 katholisch, 1 Jude); Flächengröße 1931: 334,6 ha, Grundsteuer-Reinertrag 32,98 RM/ha.
1935:
219 Einwohner.
1939:
68 Haushaltungen, 214 Einwohner.

Stellenbesitzer 1748 (Anzahl):

Bauern: Schaar, Schnoy, Schönfeld; Freigärtner: Elsner, Frost, George, Hettmann, Krause (2), Nippert, Schnoy, Schönfelder, Schubert; Dreschgärtner: Fassunge, Fiedler, Gutscher, Kreuzer, Nippert (3), Schnoy, Scholz, Staab, Stewig (2).

Rittergutsbesitzer 1894:

Rittergut: zur Herrschaft Klein Öls gehörend: Paul Graf Yorck von Wartenburg.

Im Einwohnerbuch 1935 genannte Haushaltungsvorstände (Anzahl):

Buchwald (2), Damzog (2), Döring (2), Drescher, Erbe, Fabian (2), Franke, Garisch, Gärtner (2), Gebauer, George, Giehler, Gutschner, Hannig, Haffranke, Haunschild (2), Heimann, Hoche (2), Hütter (3), Jantke (2), John (3), Jopke (2), Joppich, Kaiser, Karrasch, Kasianow, Keitsch, Kipry (2), Kuhnert (2), Kiuntke, Kurzweil, Kusselmann, Klingberg, Klose, Langner, Melz (3), Muschner, Quartow, Renelt, Rodestock, Ruby, Ruhm, Pantke, Puttkammer v., Schadock, Scholz (2), Schönbrunn (2), Schönfelder, Wagner, Wattke, Wunderatsch (2).

Rittergutsbesitzer 1937:

Rittergut, zur Herrschaft Klein Öls gehörend: Paul Graf Yorck von Wartenburg.

Literatur:

Paul Neugebauer, Der Fund von Höckricht, Kreis Ohlau; in: Spaziergänge in und um Klein-Oels, 1924, S. 206 f.

Götze, Alfred: Ein goldenes Diadem der Völkerwanderungszeit. (Aus dem Fund von Höckricht [1826], Kr. Ohlau.) In: Festschrift Adalbert Bezzenberger. Göttingen 1927.

Erich Quester, Der Kreis Ohlau in Urkunden der Jahre 1331 – 1398; [Artikelreihe in:] Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1965-8/1966; Höckricht 2/1966, S. 5 f.

Eberhard Schircks, Höckricht, Kr. Ohlau – geistige Heimat eines frühvollendeten Dichters [Wolf Graf von Kalckreuth]; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 6/1967, S. 5 f.

Fritz Damzog, Chronik über Weigwitz und angrenzende Dörfer; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 11/1971, S. 5; 3/1972, S. 15; 4/1972, S. 11; 5/1972, S. 13; 6/1972, S. 13.

Eberhard Bittner, Höckricht – kleines Dorf mit großem Namen; Heimatblatt Strehlen/Ohlau 9/1985, S. 5 f.

Heinz Quester, Ortslexikon des Kreises Ohlau/Schlesien, Alfter 2007, S. 70 f.

Günter Leder, Wie Graf Kalckreuth das Dorf Höckricht ins Bild setzte; in: Heimatblatt Strehlen/Ohlau 3/2014, S. 3-4.