„Ihr gehört nicht hierhin!“, soll ein Bärtiger am gestrigen 31. Mai zu Michael Stürzenberger gesagt haben. Dieser hatte einen Informationsstand auf einem öffentlichen Platz in Mannheim aufbauen lassen, um dort über die Gefahren des politischen Islam aufzuklären. Ein paar Minuten später wälzten sich sechs Menschen in ihrem Blute, weil der Afghane Sulaiman Ataee wie rasend immer wieder auf seine Opfer eingestochen hatte.
Zunächst konnten ihn Ordner zu Boden bringen und die Messerhand festhalten. Einer der vielen herumstehenden Polizisten fand es jetzt an der Zeit, einzuschreiten. Er zerrte einen Retter weg, brachte mit einem gekonnten Hechtsprung einen Ordner zu Boden und hockte sich auf ihn. Dadurch befreite er den Messerstecher, der nichts eiligeres zu tun hatte, als wieder sein Messer zu schwingen und es dem Polizisten mehrfach von hinten in den Hals zu stechen. Bis zu dem Augenblick stand ein Dutzend weiterer Polizisten tatenlos drum herum und gaffte, viele von ihnen Mädels, die ihrer Aufgabe erkennbar nicht gewachsen waren. Dann erst benutzte einer seine Dienstwaffe und schoß.
Nachtrag 3.6.2024: Einem nachträglich bekannt gewordenen Video zufolge (Telegram-Kanal von Billy Six) hatte ein Helfer (braune Kapuzenjacke) den Täter schon vor sich am Boden. Ein anderer (blaue Jacke) schlug irrtümlich auf einen dritten ein, die Polizistenschar beachtete den noch liegenden Täter mit seinem Messer nicht, was ihm das Aufstehen ermöglichte und den Polizisten Rouven (Dritter von links) das Leben kostete.
Wer gehört wo nicht hin?
Sulaiman lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Solche Leute meinen, auf Leben und Tod entscheiden zu dürfen, wer hier hingehört. Dabei spricht aus deutscher Sicht alles dafür, daß sie es sind, die nicht hierhin gehören. Zwischen ihnen und uns besteht aber damit eine gewisse Einigkeit: Ihr Lebensstil ist mit unserem schlechthin unvereinbar. Damit bestätigen sie genau das, was das frühere CSU-Mitglied Michael Stürzenberger von öffentlichem Auftritt zu öffentlichem Auftritt immer wieder sagt. Sulaiman ist der ideale Kronzeuge für die latente Unfähigkeit mohammedanischer Orientalen, mit uns in Frieden nach unseren Gesetzen zusammenzuleben.
Diese Unfähigkeit ist in ihnen kulturell angelegt. Man bemerkt sie nicht, wenn sie eben erst angekommen sind, das „Refugees Welcome!“-Ehrenspalier durchschritten haben und noch in der Minderheit sind. Manchmal dringen erst in der zweiten oder gar dritten Generation tiefsitzende Anschauungen durch. Es heißt dann verharmlosend, daß sie sich „radikalisiert“ haben. Der Islam ist dabei nur eine Komponente. Schon vor der Ausbreitung des Islams hat es im Orient die bis heute virulente Mischung von Wertmaßstäben, Sitten und Verhaltensweisen gegeben, die ihn bis heute prägen, aber theologisch nicht sein Wesen ausmachen. Wir wollen dem tiefen Wesensunterschied zwischen Europäern und Orientalen einmal anhand eines historischen Beispiels nachgehen.
Der Islam hatte die Unterdrückung der Frauen, die Sklaverei und vielerlei Formen der Menschenverachtung nicht eingeführt, aber auch nicht abgeschafft. In Europa hatten noch die Wikinger einen schwunghaften Sklavenhandel betrieben. Während im christlichen Europa des Hochmittelalters aber die Sklaverei gänzlich abgeschafft wurde, blieb sie bis ins 19. Jahrhundert im Orient eine Selbstverständlichkeit.
Zusammenprall der Kulturen
Als die Kreuzfahrerheere im 11. und 12. Jahrhundert auf das päpstliche Geheiß „Gott will es!“ die „heiligen Stätten der Christenheit“ eroberten, prallten zwei Kulturen blutig aufeinander. Beide Seiten fanden die Sitten und Bräuche der jeweils anderen abscheulich. Der arabische Emir und Kriegsherr Usâma ibn Munqidh (1095-1188) empörte sich in seinen Lebenserinnerungen über die „Franken“, wie man unterschiedslos alle europäischen Kreuzfahrer nannte:
Die Franken kennen weder Ehrgefühl noch Eifersucht. So kommt es vor, daß ein Franke mit seiner Frau auf der Straße einhergeht und einen anderen Mann trifft, der die Frau zur Seite nimmt und sich mit ihr unterhält, während ihr Ehemann abseits steht und wartet, bis die Frau ihre Unterhaltung beendet. Wenn es ihm zu lange dauert, läßt er sie mit ihrem Gesprächspartner allein und geht seiner Wege. Hier ein Beispiel, das ich selbst erlebt habe. Sooft ich nach Nablus kam, pflegte ich bei einem Mann namens Mu’izz abzusteigen, dessen Haus den Muslimen als Herberge diente. Die Fenster des Hauses gingen auf die Straße hinaus. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Straße, befand sich das Haus eines Franken, der im Auftrag der Händler Wein verkaufte. Dies tat er in der Weise, daß er eine Flasche Wein nahm und sie mit den Worten anpries: »Der Händler Soundso hat ein Faß dieses Weines geöffnet. Wer davon haben will, findet ihn an demunddem Ort!« Der Lohn für sein Anpreisen war der Wein in der Flasche. Eines Tages nun kam der Franke nach Hause und fand einen Mann mit seiner Frau im Bett. Er fragte ihn: »Was hat dich hierher zu meiner Frau geführt?« »Ich war müde und bin hierhergekommen, um mich auszuruhen.« »Und wie bist du in mein Bett gekommen?« »Ich fand ein Bett bereitet und habe mich darin schlafen gelegt.« »Und meine Frau hat mit dir geschlafen?« »Das Bett gehört doch ihr. Konnte ich sie daran hindern, ihr eigenes Bett zu benutzen?« »Bei meinem Glauben, wenn du dies noch einmal tust, werden wir uns vor Gericht sehen!« Das war der ganze Ausdruck und das höchste Ausmaß seiner Eifersucht!
Usâma ibn Munqidh, erschienen unter dem Titel „Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere“, 1978, ISBN 3-7711-0302-9, S.154.
Nun waren auch im damaligen Deutschland die Sitten eher locker. Es gab öffentliche Badehäuser, in denen sich Männlein und Weblein nackig vergnügten.
Im Badehaus, Miniatur in den Breslauer „Facta et dicta memorabilia“ des Valerius Maximus, Paris, Mitte 15.Jahrhundert[1]
Im mittelalterlichen Europa ging es wenig zimperlich zu. Die strenge bürgerliche Moral des 19. Jahrhunderts war dem hohen Mittelalter fremd. Wer es sich leisten konnte, feierte Parties ähnlich wie heute in einem gehobenen Swingerclub – und das ungeachtet des weltlichen oder geistlichen Standes.
Für Usâma ibn Munqidh war es hingegen verwerflich, wenn ein fremder Mann eine seiner mehreren Ehefrauen nackt sah.
Im Badehaus meines Vaters hatten wir einen Bademeister aus al-Ma‘arra, namens Sâlim, beschäftigt. Dieser erzählte mir einmal folgende Begebenheit: »Ich eröffnete in al-Ma’arra ein Badehaus, um mir damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Eines Tages kam ein fränkischer Ritter herein. Da die Franken es nicht mögen, wenn einer im Bad einen Schurz um seine Hüften trägt, streckte er seine Hand aus, zog mir meinen Schurz von den Hüften und warf ihn fort. Er betrachtete mich – ich hatte mir gerade erst meine Schamgegend rasiert – und rief: „Sâlim!“ Ich ging nahe zu ihm hin, er streckte die Hand nach meiner Scham aus und sagte: „Großartig, Sâlim! Bei meinem Glauben, das mußt du auch bei mir machen!“ Dann legte er sich auf den Rücken. Er hatte an der Stelle Haare so lang wie sein Bart. Nachdem ich ihm die Haare wegrasiert hatte, befühlte er mit der Hand die Stelle, fand sie schön weich und sagte: „Sâlim, bei deinem Glauben, das mußt du auch bei meiner Dame machen!“ In ihrer Sprache bedeutet Dame Herrin, und er meinte damit seine eigene Frau. An seinen Burschen gewandt sagte er: „Richte meiner Dame aus, sie soll herkommen!“ Der Bursche ging weg und holte die Frau herein. Sie legte sich auf den Rücken, und ihr Mann beauftragte mich: „Mache es so wie bei mir!“ Während er da beisaß und mir zusah, rasierte ich der Frau die Haare weg. Dann dankte er mir und entlohnte mich für meine Dienste.« Man betrachte sich diesen großen Widerspruch! Sie kennen weder Eifersucht noch Ehrgefühl, doch besitzen sie großen Mut, obwohl doch der Mut gewöhnlich nur aus dem Ehrgefühl und aus der Verachtung für einen schlechten Ruf entsteht.
Usâma ibn Munqidh, erschienen unter dem Titel „Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere“, 1978, ISBN 3-7711-0302-9, S.154 f.
An den Einstellungen, was wir empörend finden und was als noch hinnehmbar, hat sich im Orient seitdem ebensowenig etwas Grundlegendes geändert wie bei uns. Diese Unterschiede auf religiöse Differenzen zurückzuführen, griffe viel zu kurz. Es steht nicht im Koran, wie viele Frauen ein Mann heiraten darf, ob sie sich verschleiern müssen und ob man Sklaven halten darf. Während das Abendland aus der christlichen Tradition eine Ideologie der Menschenwürde, der Menschenrechte und der höchsten Wertschätzung allen menschlichen Lebens gebildet hat, galt ein Menschenleben schon im orientalischen Mittelalter wenig, woran sich wenig geändert hat:
„Kein Hahn krähte mehr nach dem Gemetzel“
Im arabisch geprägten Orient herrschten im 12. Jahrhundert bürgerkriegsähnliche Zustände, in denen diverse Kalifen und Emire sich befehdeten, niedermetzelten oder verbündeten, wie es jeweils nützlich erschien. Einen plastischen Eindruck der Zustände vermittelt uns wieder der syrische Zeitzeuge Usâma ibn Munqidh (1095-1190) in seinen Lebenserinnerungen.
Nun kam es in Ägypten zu einer üblen Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Einheiten der äußerst zahlreichen Waffensklaven, und zwar einerseits zwischen der sogenannten Raihanija, den Sklaven des Kalifen, und andererseits der Dschujüschija, der Iskandarija und der Farahija, die sich alle gegen die Raihanija zu sammengetan hatten. Der Dschujüschija hatte sich zudem noch ein Teil der Leibgarde angeschlossen. Während sich der Kalif zurückzog, rotteten sich beide Seiten in der Nähe der Stadt zusammen und kamen den Aufforderungen des Kalifen, der ihnen, um den Frieden wiederherzustellen, einen Boten nach dem anderen sandte, nicht mehr nach. Am nächsten Morgen stießen die beiden Seiten in Kairo aufeinander. Die Dschujüschija und ihre Verbündeten besiegten die Raihanija und töteten am »Kleinen Markt des Emirs der Heere« eintausend Mann, so daß die Leichen dort den Durchgang versperrten. Wir selbst hielten Tag und Nacht die Waffen bereit, aus Furcht, die Sklaven könnten sich gegen uns wenden, so wie sie es schon einmal getan hatten, bevor ich nach Ägypten kam. Nachdem die Raihanija auf diese Weise niedergemetzelt worden waren, dachten die Leute, der Kalif würde dies mißbilligen und die Mörder zu Fall bringen. Doch der Kalif war krank und dem Tode nahe. Er starb zwei Tage später – Gott sei ihm gnädig! -, und kein Hahn krähte mehr nach dem Gemetzel.
Usâma ibn Munqidh, erschienen unter dem Titel „Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere“, 1978, ISBN 3-7711-0302-9, S.22 f.
Daß christliche Kreuzfahrer 1099 Jerusalem eroberten und die Bevölkerung massakrierten, ist hier allgemein bekannt. Wie die Araber aber selbst miteinander umgingen, schildert uns derselbe Zeuge:
»Mein Fürst«, erwiderte ich ihm, »laßt uns in der Morgendämmerung gegen sie reiten. Noch bevor der Tag seine ersten Sonnenstrahlen aussendet, werden wir sie, so Gott will, erledigt haben!« Ibn as-Sallâr stimmte zu und bat mich, früh aufzubrechen. Zeitig am folgenden Morgen zogen wir gegen die Feinde, und nur diejenigen von ihnen entkamen unversehrt, deren Pferde mit ihnen durch den Nil schwammen. Der Verwandte des Nadschmaddin wurde ergriffen und enthauptet. Abbas sammelte daraufhin erneut seine Truppen und führte sie gegen Nadschmaddin selbst. Er stieß auf ihn bei dem Ort Dalâs und schlug ihn vernichtend. Nadschmaddin selbst fiel, und mit ihm gingen siebzehntausend Neger und andere zugrunde. Nadschmaddins Kopf wurde nach Kairo gebracht, und niemand wagte es mehr, sich Ibn as-Sallâr zu widersetzen oder sich gegen ihn aufzulehnen. Der Kalif aber verlieh ihm das Ehrengewand des Wesirs und den Titel al-Malik al-‘Ädil, »der Gerechte König«. Ibn as-Sallâr übernahm als Wesir die Verwaltung aller Staatsgeschäfte.
Usâma ibn Munqidh, Lebenserinnerungen, erschienen unter dem Titel „Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere“, 1978, ISBN 3-7711-0302-9, S.24.
Und die Moral von der Geschicht‘
Ab einer kritischen kulturellen Differenz vermögen Menschen es nicht miteinander auszuhalten. Sie vermögen es nicht, mit Nachbarn in Frieden zusammenzuleben, die sie für verworfen halten, für Barbaren, für den Inbegriff alles Scheußlichen, besessen vom Antichristen oder seinem islamischen Pendant, und deren gesamtes Verhalten alle Werte, Sitten und Bräuche verneint, die man selbst für heilig hält. Und ab einer gewissen kritischen Masse an Gläubigen oder Ungläubigen ist der gewaltsame Konflikt vorprogrammiert.
Wer keine Nacht der langen Messer will, stimmt den Sulaimanen zu: Eine von beiden Seiten jedenfalls „gehört hier nicht hin“. Das ist die Kernforderung des Ethnopluralismus. Er erkennt die Gleichwertigkeit aller verschiedenen Ethnien und Kulturen an. Weil er sie alle für schützenswert hält, bedarf es zu ihrem Schutz staatlicher Grenzen, innerhalb deren jede Ethnie und Kultur ihr Eigenleben entfalten kann.
[1] Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, hier entnommen: Klaus Kunze, Das ewig Weibliche, ISBN 9783938176719, S.116.
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