Klaus Kunze

Monat: November 2023

Parole: „Niedermetzeln!“ ?

Warum der Krieg schonungslos geworden ist

Nein, das war er nicht immer. 1806 konnte die Berliner Obrigkeit noch verlautbaren: „Der König hat eine Bataille verloren – Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!“ Vor willkürlichen Übergriffen der französischen Besatzer blieb Berlin verschont. Der König floh, aber der Bürger durfte ruhig weiterschlafen.

Heute ist es damit vorbei. Die begrenzten Kabinettskriege des 18. Jahrhunderts hatten mit einer Kriegserklärung begonnen, den Sieger schossen die Uniformträger unter sich aus,  und mit einem Friedensschluß endete der Krieg. In der Ukraine erleben wir so etwas ebenso wenig wie in Palästina. Haßerfüllt und ohne Schonung des Alters oder Geschlechts metzelt man sich gegenseitig nieder.

Der eingehegte Krieg

Von den Abscheulichkeiten des 30jährigen Krieges angeekelt hatte Europa den Krieg immer weiter eingegrenzt und auf einen geregelten Wettkampf zweier Armeen nach quasi ritterlichen Regeln reduziert. Weiterlesen

Dauerbrenner „Deutsches Volk“

Die Auflösung des deutschen Volkes

Das ethnische deutsche Volk befindet sich in amtlicher Auflösung. Diese Auflösung wurde von langer Hand geplant und wird jetzt quasi generalstabsmäßig durchexerziert. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern das nüchterne Resultat eines Blickes auf die Fakten und auf die politischen Absichten der maßgeblichen Akteure.

Das deutsche Volk ist ein mehrdeutiger Begriff. Ursprünglich hatte es sich nicht zwingend mit Verwandtschaft zu tun. Zum folc gehörte in althochdeutscher Zeit, wer dem Kriegsvolk „folgte“. Einem wandernden Volk schlossen sich in der Völkerwanderungszeit vielerlei Leute an. Im Laufe der Jahrhunderte verband sich das Wort Volk aber fest mit dem Begriff des deutschen Volkes. Zu ihm zählte man alle Menschen deutscher Muttersprache.

Die harten Fakten und ihre Gründe

Bekanntlich lebten niemals alle Deutschen in einem Staat zusammen. Den verschiedenen deutschen Staaten haben immer auch Menschen angehört, die nicht deutsch sprachen. Weiterlesen

Lesen als subversiver Akt

Manchmal kommt eine Botschaft doch an, wenn auch manchmal mit großer Verspätung. Dem weltbekannte Science-Fiction-Autor Ray Bradbury (1920-2012) verdanken wir eine der großen Dystopien des 20. Jahrhunderts: Fahrenheit 451.

Der Roman wurde 1954 publiziert. Bradbury malte sich die äußersten Konsequenzen eines zukünftigen totalitären Systems aus, das alle Bücher als potenziell destabilisierend aus dem Verkehr zog und mit Feuer zu vernichten suchte. Der eingesetzte Feuerwehrmann „Guy Montag“ nimmt aber heimlich Bücher an sich und liest sie, statt sie befehlsgemäß zu verbrennen. Die Lektüre delegitimiert sein Regime und macht ihn zu einem subversiven Verfechter geistiger Freiheit.

Unten links der Protagonist des Romans „Guy Montag“, Cover nach der Verfilmung von 1966.

Der Roman bildet zusammen mit Orwells „1984“ und „Die Farm der Tiere“ sowie Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ eine der großen dystopischen Warnungen, geboren aus den Erfahrungen mit den totalitären Systemen des 20. Weiterlesen

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén