Klaus Kunze

Monat: Oktober 2022

Meinungsfreiheit weiter abgeschmolzen

Gesetzesverschärfung nebst Risiken und Nebenwirkungen

Manche Schüsse gehen in viele Richtungen los, die der Schütze zuvor nicht bedacht hatte. Die ärgerliche Tittenschau mit dem „Dank an Bomber-Harris“ (Beitragsbild), wäre nach künftigem Recht strafbar. Es muß nur noch verkündet werden.

Von der öffentlichen wie auch der veröffentlichten Meinung unbemerkt, hat der Bundestag das Strafrecht wieder einmal verschärft. Der berüchtigte Volksverhetzungsparagraf wurde um einen 5.Absatz ergänzt. Wiederum dürfen wir noch weniger meinen als bisher. Das ist des einen Freud, des anderen Leid.

Ausgerechnet der linksextremen taz ist als erster aufgefallen:

Online-Auftritt der taz

Schöpfer des Volksverhetzungsparagrafen 130 waren die Nationalsozialisten, die ihn damals „Klassenhetze“ nannten. In der DDR wurde er in „Staatsfeindliche Hetze“ und in der BRD in „Volksverhetzung“ umbenannt.

Als sein rechtliches Schutzobjekt gilt der innere Frieden. Die Änderung lautet:

Wie bereits bei den bisherigen Absätzen der Bestimmung wird ihre praktische Anwendung vor Gericht immer ein juristischer Hochseilakt werden. Weiterlesen

Die Grundfragen unserer Existenz

In rauher See

Die „Deutschland“ ist in rauhe See geraten und fährt auf Klippen zu. Die auf dem Oberdeck machen eine Kreuzfahrt, während unten bis zur Erschöpfung gerudert wird. Immer mehr zugestiegene Passagiere auf dem Mitteldeck genießen die freie Passage.

Während das Schiff den Klippen näher kommt, droht drunten Meuterei. Das Schiff müßte in Bewegung kommen. Doch wozu noch rudern? Während man streitet, Kurs nach rechts oder nach links zu setzen, knallen oben die Sektkorken. Zerstrittene Ruderer werden sich nie über die Richtung einig.

So wird unser Staatsschiff unweigerlich zerschellen. Nur durch einmütiges Handeln ließe es sich retten. Gegenläufige Bewegungen aber heben sich gegenseitig auf.

Die  Spaltungen „der Gesellschaft“ nehmen zu: Alt gegen Jung, Stadt gegen Land, deutsch gegen ausländisch, links gegen rechts, Arm gegen Reich, und im Zweifel jeder gegen jeden. Während Träumer das als bunte Vielfalt herbeiwünschten, diagnostiziert Boris Reitschuster:

Weit entfernt sind wir aber auch von der freiheitlichen Demokratie, die wir früher einmal waren.

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Über den moralischen Tellerrand hinaus gedacht

Sterben für Uigur?

„Sterben für Danzig? fragten französische Zeitungen 1939 skeptisch, als das Deutsche Reich sich die alte Stadt Danzig wieder angliederte. Durch das Versailler Diktat war sie ihrem Mutterland gegen den Willen seiner Bewohner entrissen worden.

Sterben für Uigur? Manche deutschen Fundamentalisten würden das offenbar in Kauf nehmen. Der Grüne Bütikofer und A. Baerbock werden nicht müde, vom Reich der Mitte „Einhaltung der Menschenrechte“ zu fordern, oder jedenfalls, was die Grünen darunter verstehen.

Nach neuen Enthüllungen über Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Uiguren hat Außenministerin Annalena Baerbock von Peking transparente Aufklärung verlangt. Der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer forderte im Dlf, wirtschaftliche Interessen klar zu reduzieren. Deutsche Firmen wie BASF oder VW sollten sich aus China zurückziehen.

Deutschlandfunk 25.5.2022

Wie ein Wirtschaftskrieg sich für uns einfache Bürger anfühlt, weiß inzwischen jeder, und solche Kriege sind nur zu häufig Vorboten eines militärischen Konflikts. Weiterlesen

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