Klaus Kunze

Monat: Januar 2020 Seite 1 von 4

Landschaftspfleger gesucht

Warum sich niemand um die Artenvielfalt kümmert

Für die Artenvielfalt in Deutschland benötigen wir Landschaftspfleger. Am besten in jedem Dorf einen, der seine Felder, Wiesen und Fluren ebenso kennt wie seine schädlichen Pappenheimer aus der Nachbarschaft. Auf dem flachen Land gibt es keine keinen, der sich für die Artenvielfalt verantwortlich fühlt. Weit weg in der Kreisstadt verwalten ein paar Bürokraten lustlos einen Naturschutz, der die Reste natürlicher Landschaft der mechanisierten Landwirtschaft überläßt.

Heimatpfleger, Jugendpfleger, alles wird durch ehrenamtliche oder hauptamtliche Helfer schon geschützt und gehegt, nicht aber die Landschaft und mit ihr die Artenvielfalt.

Die natürliche Landschaft

Es gibt in Deutschland so gut wie keine natürlichen Landschaften mehr. Was wir als Natur mißverstehen ist das Ergebnis jahrtausendelanger menschlicher Umgestaltung. Diese hat zu einer Landschafts- und Nutzungsvielfalt und damit zu einer größeren als der natürlichen Artenvielfalt geführt.

Ungemähte Randstreifen sind Lebensraum für viele Arten (im Vordergrund auf Klee: Goldene Acht)
Goldene Acht (alle Fotos vom Verfasser)

Seit Beginn der menschlichen Besiedlung wurden die Waldflächen gerodet. Weiterlesen

Revolte gegen die Moderne

Alen Kopera und der phantastische Realismus

Bürgerliches Denken kann mit moderner Kunst nichts anfangen. Sie sagt ihm nichts, sie zeigt ihm nichts, sie gibt ihm nichts.

Das kann eine Kunst auch gar nicht leisten, wenn sie genau das zeigen will: das Nichts. Sie ist eben nicht gegenständlich. Statt dessen hat sie in ihrer Entwicklung jeden Gegenstand und jede Prspektive systematisch eliminiert und in miteinander austauschbare Bildpunkte, Farben oder Formen aufgelöst.

Die Auflösung aller Dinge
(Alfred Manessier, Nocturne, 1957)

Die Auflösung aller Dinge in der Malerei der Moderne entsprach der technischen Produktionsweise der industriellen Massengesellschaft. Sie beruht ökonomisch darauf, gleichförmige Massenprodukte mithilfe genormter, unter sich möglichst gleicher und miteinander austauschbarer Grundstoffe und Maschinen zu fabrizieren. Im Idealfall produktiver Effizienz nehmen die produzierenden Menschen an dieser Normierung teil und verwandeln sich in austauschbare Produktionshelfer, die innerhalb der Herstellungskette möglichst in jeder beliebigen Funktion eingesetzt werden können. Weiterlesen

Identität oder Entfremdung

Gibt es für die Rechte eine neue soziale Frage?

Sind Konservative oder Rechte Sozialmuffel? Lassen soziale Probleme sie kalt?

„Die Konservativen haben sich leider nur selten ernsthaft mit der sozialen Frage befaßt. Es ist müßig darüber zu spekulieren, warum das so ist. Möglicherweise haben sie einfach vor der überlegenen Definitionsmacht kapituliert, die der Linken bei dieser Problematik, oft genug allerdings zu Unrecht, zugestanden wird. Vielleicht haben sie aber auch realistischerweise frühzeitig erkannt, daß Konservative und Rechte in aller Regel keine oder zumindest nur eine mäßige Ahnung davon haben, was den berühmten „kleinen Leuten“ wirklich auf den Nägeln brennt.“

Werner Olles, Die Rechte – eine Stütze der kapitalistischen und globalismushörigen Gesellschaft? Wir selbst 25.1.2020

Fragen ist immer gut und richtig. Wer nicht immer wieder alles, auch seine eigenen Positionen, in Frage stellt, wird nie Antworten finden. Man muß allerdings die richtigen Fragen stellen. Weiterlesen

Gedenktag 27. Januar: Der Kaiser, den wir verdient hatten

Zum 161. Geburtstag von Kaiser Wilhelm

Hatten wir Deutschen das verdient? Es lief nicht gut für uns im 20. Jahrhundert. Modern betraten wir es, stolz auf unsere technischen Errungenschaften, stolz als Volk der Dichter und Denker. Zwei Weltkriege haben das eine zerstört, 75 Jahre Nachkriegszeit das zweite.

Unsere jeweiligen Staatsoberhäupter haben es nicht verhindert. Immer wieder ließen wir uns führen, und immer wieder führte der Weg am Ende ins Unglück. Sind wir daran selbst schuld?

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.

Joseph de Maistre (1753-1821)

Es gibt zwei verschiedene Erklärungen für historische Weichenstellungen. Die einen sagen: „Männer machen Geschichte.“ Die anderen sehen Politiker und Staatslenker hervorgehen aus einem komplizierten sozialen Geflecht, einer Art Kräfteparallelogramm. In ihm verkörpern sich soziale Strömungen und emotionale Einstellungen idealtypisch in einer Person. Hätte diese nicht gelebt, wäre es jemand anderes gewesen.

Beide Erklärungsmuster können im Einzelfall man stärker hervortreten, mal weniger sichtbar. Weiterlesen

Der Staatstrojaner im Kopf

Wie wir subkutan infiziert werden

Russische Romane liest man anders. Die 17 Millionen Deutschen in der früheren DDR vermochten so etwas bald ebenso gut wie die Russen. In einer Diktatur muß man immer zwischen den Zeilen lesen. Die Kritik verbirgt sich vielfach verhüllt und verkleidet, gerade wie bei einer russischen Matrjoschka-Puppe die kleineren paßgenau in den größeren stecken.

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Doppelbödig: eine Matrjoschka-Puppe paßt in die andere

Rußland kann auf eine jahrhundertelange autokratische Tradition zurückblicken. Die Russen sind wohlvertraut mit allen Techniken von Herrschaft und Machterhalt. Daß man seine Regierung und ihr System besser nicht kritisiert, weiß man dort oder lernt es bald, früher tief in Sibirien, heute im Gefängnis,

In der DDR hatte eine verlogene Parole der SED-Propaganda gelautet: „Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen!“ Heute können wir von Rußland lernen, wie man zwischen den Zeilen liest. Viele Deutsche üben das schon erfolgreich. Weiterlesen

An der Nabelschnur hängen

Was uns von Juden trennte und verband

Dieser Tage hören und sehen wir wieder Politiker, die oft und gern über deutsche Geschichte reden. Dazu suchen sie sich geeignete Kapitel heraus. Als Gegenbild zu unserem heutigen Staat eignet sich das 3. Reich am besten. Hier können wir in unzähligen Fernsehproduktionen das Böse bei seinem unheilvollen Tun betrachten. Wir klopfen uns dann auf die Schulter und sind stolz, daß wir heutzutage so gut sind. Die für Feierstunden geschriebenen Reden kenne ich seit einem halben Jahrhundert auswendig.

Da ist es viel reizvoller, sich einmal mit dem Volk der Opfer zu befassen. Vielleicht finde ich ja etwas, das ich noch nicht weiß? Zahlenangaben oder Namen auf Gedenkplatten sind doch ziemlich fern und abstrakt. Aber wie waren sie wirklich, die unser damaliger – wie hieß er noch gleich? – so verabscheut hat?

Dieter Stein schrieb in der Jungen Freiheit:

„Wie mit einer Nabelschnur sind Deutschland und Israel durch den Holocaust verbunden.

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COMBAT 18: ein wackeliges Verbot

Bei sieben Männern in mehreren Bundesländern klingelte es heute früh um sechs. Es war nicht der Milchmann. Mehr oder weniger freundliche Polizeibeamte stellten den Herren die langerwartete Verbotsverfügung des Bundesinnenministers zu, fast 80 Seiten Kleingedrucktes.

Das Vereinsgesetz lautet:

§ 3 (1) Ein Verein darf erst dann als verboten (Artikel 9 Abs. 2 des Grundgesetzes) behandelt werden, wenn durch Verfügung der Verbotsbehörde festgestellt ist, daß seine Zwecke oder seine Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder daß er sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung richtet; in der Verfügung ist die Auflösung des Vereins anzuordnen (Verbot). Mit dem Verbot ist in der Regel die Beschlagnahme und die Einziehung

1.    des Vereinsvermögens,

2.    von Forderungen Dritter, soweit die Einziehung in § 12 Abs. 1 vorgesehen ist, und

3.    von Sachen Dritter, soweit der Berechtigte durch die Überlassung der Sachen an den Verein dessen verfassungswidrige Bestrebungen vorsätzlich gefördert hat oder die Sachen zur Förderung dieser Bestrebungen bestimmt sind.

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