Die Nieme ist ein östlicher Zufluß der Weser und mündet in diese beim Kloster Bursfelde (Abbildung). Einen Kilometer niemeaufwärts stand vor einem halben Jahrtausend ein Eisenhammer. Der Familienbetrieb nutzte die Wasserkraft für einen baumartigen, auf und ab auf einen Amboß schlagenden Hammer. Der Betrieb stellte schweres Eisengerät her, auch Rüstungsgüter.
Abnehmer solcher Eisenhämmer waren Landesfürsten. Exportiert wurde weserabwärts über Bremen bis Holland.
Verpächterin des Eisenhammers war Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg. Der Eisenhammer stand damals also auf „staatlichem“ Grund und Boden. Heute gehört dieser dem Land Niedersachsen. Damit war der Eisenhammer ein quasi staatlicher Rüstungsbetrieb.
Die Epoche der sich herausbildenden Staatlichkeit hatte eben erst begonnen. Es gab noch keinen alle Lebensbereiche regelnden Staat. Das Herzogtum hatte keine „Staatsbediensteten“, um einen Eisenhammer zu betreiben. Darum wurden solche Fiskalgüter verpachtet, um Einnahmen zu erzielen. Sie waren erwünscht, zumal wenn sie unentbehrliche Güter herstellten wie in unserem Fall Kanonenkugeln. Weiterlesen