Was hat die Zweischwerterlehre mit dem Verfassungsschutz, und was die Freiheit des Christenmenschen mit Identitätspolitik? Wir werden sehen. Wie in einem Kriminalfilm werden wir den „Täter“ an seiner übereinstimmenden „Handschrift“ erkennen.
Die Zuchtrute Gottes
Schon zu Lebzeiten nannte man Gregor VII, von 1073 bis 1085 Papst, eine Zuchtrute Gottes. Stalin hat Jahrhunderte später gespottet: „Wieviel Divisionen hat der Papst?“ Gregor hatte keine, aber einen genialen Einfall. Früher verstand sich das Kaisertum als Schwert der Kirche. Gregor formulierte in seinem Dictatus Papae erstmals das Programm der päpstlichen Weltherrschaft, das Recht, den Kaiser abzusetzen und seine Lehnsleute von ihrem Treueid zu lösen.
Die Kirche lehrte jetzt, Gott hätte dem Papst zwei Schwerter gegeben, das geistliche und das weltliche. Dieses leite der Papst dem Kaiser weiter, womit die Unterstellung des Reiches unter die Kirche besiegelt wäre. Wenig begeistert hielt Kaiser Heinrich IV. dagegen, Gott selbst habe ein Schwert dem Kaiser zur weltlichen Herrschaft und eines dem Papst für die geistliche gegeben. Weiterlesen