Klaus Kunze

Monat: Januar 2022

Das Scheitern des Liberalkonservatismus

Meuthens Rücktritt war die richtige Konsequenz

Liberalkonservative: Gibt es die überhaupt? Es ist leicht, sich selbst oder einem anderen ein Etikett aufzukleben. Es ist aber nicht immer drunter, was vorne draufsteht. Manche Etiketten verdecken nur die inhaltliche Leere.

Liberalkonservativ nennen kann sich jeder. Die Adjektive hören sich für viele Ohren sympathisch an. Man kann auch sozial und liberal sprachlich verbinden, Wirtschaft und liberal und vieles mehr. Das politische Wortgeklingel ist wohlfeil. Bei näherem Hinsehen aber ist der Begriff konservativ aber leer. Er besagt nur, daß jemand irgend etwas Bestehendes erhalten möchte.

Ein konservativer Genosse im Reiche Maos war Maoist, ein konservativer Sozialdemokrat möchte, daß die Sozialdemokratie bleibt wie sie ist, ein Konservativer zu Kaiser Wilhelms Zeiten war natürlich Monarchist. Und ein Liberalkonservativer wie Jörg Meuthen? Ganz einfach, er ist ein Liberaler, der den Liberalismus bewahren möchte. Weiterlesen

Dekonstruktion – und dann?

Was die Rechte aus den Fehlern der Linken lernen kann

Jedes Ende birgt einen neuen Anfang. Die alte Linke war marxistisch inspiriert. Für den freien Westen waren ihre Klassenkampftheorien seit Jahrzehnten durch die reale Existenz eines östlichen Sozialismus widerlegt. nach dessen ökonomischem Zusammenbruch 1989 sahen auch seine spätmarxistischen Epigonen das ein. Nur ein paar Ewiggestrige Linke und linke Theoretiker auf deutschen Lehrstühlen bewahren das verstaubte Erbe.

Die ideologische Mutation vom Marxismus zum Postmarxismus wurde auf der gegenüberliegenden Seite des Spektrums nicht rechtzeitig und nicht vollständig in ihren Konsequenzen für die eigenen Positionen erkannt. Während die alte Rechte eine neue Rechte gebar, erzeugte auch die alte Linke eine neue.

Das 19. und 20. Jahrhundert hatte die Epoche der großen ideologischen Entwürfe und Utopien gebildet. Sich aus ihrem Treibsand herauszuarbeiten, gelang vielen alten Streitern nicht. Weiterlesen

Wie ein Marxist die Corona-Verschwörung „entlarvt“

Unsere öffentlichen Propagandasender hämmern und Tag für Tag dieselben Phrasen ein, um uns zu konditionieren. Eine dieser Phrasen lautet „rechte Verschwörungstheorie“.

„Wann immer ein Frame über Sprache aktiviert wird, egal ob es sich um affirmative oder verneinende Sprache handelt, gewinnt er an Stärke in den Köpfen der Rezipienten. Der dahinterstehende Mechanismus heißt Hebbian Learning: Je öfter Neuronengruppen simultan im Gehirn feuern, desto stärker wird die synaptische Verbindung zwischen ihnen. Wir nehmen es nicht wahr, und wir können es auch nicht beeinflussen. Aber es hat zentrale Konsequenzen für Ihre Kommunikation: Nutzen Sie nie, aber auch wirklich nie, den Frame Ihrer Gegner, und nutzen Sie diejenigen Frames, die Ihre moralische Perspektive auf die Sachverhalte deutlich machen, immer und immer wieder – von Interview zu Interview, von Debatte zu Debatte, von Schriftsatz zu Schriftsatz. Nur durch die ständige Wiederholung neuer sprachlicher Muster über längere Zeit hinweg ist es möglich, den neuen Frames kognitiv Geltung zu verschaffen und sie damit zu einer realistischen Wahrnehmungsalternative werden zu lassen.“

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Ideologisches Hütchenspiel

Vor dem Hintergrund der sogenannten Pandemie haben Links und Rechts argumentativ die Plätze getauscht. Sie bieten dem geistigen Feinschmecker das vergnügliche Schauspiel zweier Kontrahenten, deren polemische Bedürfnisse ihre ideologische Stringenz überrunden.

Welchen üblichen Verdächtigen würden wir zutrauen, massenhaft auf die Straße zu gehen und Polizeiketten zu durchbrechen mit Forderungen wie

Frieden, Freiheit, keine Diktatur! Nieder mit der kapitalistischen Pharmaindustrie! Mein Körper gehört mir! Hände weg von meinen Gesundheitsdaten! Gegen Berufsverbote für Impfverweigerer! Schluß mit der staatlichen Repression! Die Krise heißt Kapitalismus!

Die Antwort kennen wir alle. So hören sich Linke an. Und wen würden wir verdächtigen, die Gegenposition einzunehmen? Wir finden Sie nicht in Parolenform auf der Straße. Subkutan wird sie unseren Köpfen täglich medial eingeträufelt. Sie lautet paradigmatisch etwa:

Die Volksgesundheit fordert den Schutz des Volkskörpers. Seine Gesundheit und die Rettung jedes einzelnen Volksgenossen ist das höchste Staatsziel.

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