Wie ein Marxist die Corona-Verschwörung „entlarvt“

Unsere öffentlichen Propagandasender hämmern und Tag für Tag dieselben Phrasen ein, um uns zu konditionieren. Eine dieser Phrasen lautet „rechte Verschwörungstheorie“.

„Wann immer ein Frame über Sprache aktiviert wird, egal ob es sich um affirmative oder verneinende Sprache handelt, gewinnt er an Stärke in den Köpfen der Rezipienten. Der dahinterstehende Mechanismus heißt Hebbian Learning: Je öfter Neuronengruppen simultan im Gehirn feuern, desto stärker wird die synaptische Verbindung zwischen ihnen. Wir nehmen es nicht wahr, und wir können es auch nicht beeinflussen. Aber es hat zentrale Konsequenzen für Ihre Kommunikation: Nutzen Sie nie, aber auch wirklich nie, den Frame Ihrer Gegner, und nutzen Sie diejenigen Frames, die Ihre moralische Perspektive auf die Sachverhalte deutlich machen, immer und immer wieder – von Interview zu Interview, von Debatte zu Debatte, von Schriftsatz zu Schriftsatz. Nur durch die ständige Wiederholung neuer sprachlicher Muster über längere Zeit hinweg ist es möglich, den neuen Frames kognitiv Geltung zu verschaffen und sie damit zu einer realistischen Wahrnehmungsalternative werden zu lassen.“[1]

Elisabeth Wehling, Framing Manual (Gutachten für die ARD), 89 Seiten, 2017, S.17.

Es gibt unzählige Verschwörungstheorien: rechte, linke, esoterische, religiöse. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, alle Übel dieser Welt in einen scheinbaren Kausalzusammenhang zu bringen und sie auf eine einzige Quelle zurückzuführen. Umberto Eco hat in seinem brillanten Roman Das Foucaultsche Pendel die Gefahren der geistigen Verwirrung dargestellt, der selbst intelligente Menschen anheimfallen können. Gewöhnlich beruhen Verschwörungstheorien auf mangelnder Beherrschung der Logik und verwechseln nachgewiesene Kausalität mit nur zufälliger Verknüpfung von Ereignissen: Morgens trank er Kamillentee und war mittags tot – ergo?

Ecos weltberühmte Darstellung einer Verschwörungstheorie

Wer ein vorgefaßtes Weltbild hat und bestimmte Personengruppen nicht mag, ist besonders gefährdet, schlimme Ereignisse auf ihr verborgenes Walten zurückzuführen. Wie sie im Geheimen ihre Ränke spinnen, kann er zwar nicht wissen, eben weil diese geheim sind. Daß er die Netze ihrer Geheimnisse nicht belegen kann, beweist ihm wieder ihre besondere Gefährlichkeit. Solches gleichsam sklerotisiertes Denken kann jeden befallen, der aus vorgefaßten Kausalketten nicht mehr ausbrechen kann, die er sich selbst zurechtgelegt hat, um die Komplexität des Daseins mit einem geistigen Generalschlüssel zu öffnen: Seine Erklärungen passen einfach auf alles und erklären ihm alles.

„Fabio Vighi ist Professor für Kritische Theorie und Italienisch an der Cardiff University, UK. Zu seinen früheren Titeln gehören: Critical Theory and the Crisis of Contemporary Capitalism , gemeinsam mit Heiko Feldner verfaßt (Bloomsbury, 2015) und Between Urban Topographies and Political Spaces: Threshold Experiences (2014), gemeinsam herausgegeben mit Alexis Nuselovici und Mauro Ponzi.“

Als Professor für kritische Theorie in Nachfolge von Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse ist er ein waschechter Linksaußen und erforscht „die kapitalistische Krise aus einer psychoanalytischen Perspektive“.

Eigenbeschreibung Fabio Vighis (übersetzt)

Er ist mit den finsteren Ränken des globalen Kapitalismus vertraut. Seine üblichen Verdächtigen sind die skrupellosen herrschenden Eliten.

Fast zwei Jahre nach dem Auftreten des Virus fragen sich manche, warum die gewöhnlich skrupellosen herrschenden Eliten beschlossen haben, die globale Profitmacherei angesichts eines Krankheitserregers, der fast ausschließlich die Unproduktiven (über 80-Jährige) trifft, einzufrieren. Wozu der ganze humanitäre Eifer? Cui bono? Nur diejenigen, die mit den wundersamen Abenteuern von GloboCap nicht vertraut sind, können sich der Illusion hingeben, das System habe sich aus Mitgefühl für den Stillstand entschieden.

Fabio Vighi, A Self-Fulfilling Prophecy: Systemic Collapse and Pandemic Simulation, 16.8.2021
übersetzt https://tkp.at/2021/12/30/die-hintergruende-der-pandemie-eine-analyse-von-prof-fabio-vighi/

Das Typische an Verschwörungstheorien besteht nicht darin, daß ihre Vertreter weiße Mäuse sähen, wo keine sind. Es gibt sie tatsächlich, vielleicht in einem Terrarium von Klein Fritzchen. Aber wenn abends die fette Katze von Fritzchens Mama stirbt, weiß der klassische Verschwörungstheoretiker sofort, wer schuld daran war. An den einzelnen Beobachtungen Fabio Vighis muß nichts Falsches sein. Er verknüpft sie aber im Rahmen seiner vorgefaßten Ideologie kausal miteinander, ohne die chronologische Abfolge von Ereignissen als Verhältnisse von Ursache und Wirkung belegen zu können. Sie wissen schon: Das Gefährliche an den geheimen Ränken der Kapitalisten besteht darin, daß sie verborgen sind und darum leider nicht belegt werden können.

Nach Statista glauben 27% der AfD-Anhänger, geheime Mächte würden die Welt steuern, 8% der Linken-Anhänger und 20% der Menschen ohne Parteipräferenz. Der Kapitalismus-Befürworter Rainer Zitelmann schreibt:

Fast jeder zweite AfD-Anhänger (45 Prozent) ist der Meinung, dass in traditionellen Medien nicht die Wahrheit über Corona gesagt werde. 57 Prozent der AfD-Anhänger sind davon überzeugt, die Politiker entschieden in Wahrheit gar nichts und seien nur Marionetten von mächtigen Kräften im Hintergrund – ein traditioneller Topos von Verschwörungserzählungen. 55 Prozent der AfD-Anhänger sagen denn auch ausdrücklich, an Theorien, die in traditionellen Medien als „Verschwörungstheorien“ bezeichnet werden, sei „mehr dran als an offiziellen Darstellungen der Ereignisse“. Auch jeder vierte Anhänger der Linken sieht das so.

Rainer Zitelmann, DIE WELT 21.6.2020.

Zu ihnen gehört offenbar Vighi. Er beginnt seine Kausalkette:

In der Vor-Covid-Zeit stand die Weltwirtschaft am Rande eines weiteren kolossalen Zusammenbruchs. Hier ist eine kurze Chronik, wie sich der Druck aufbaute:
Juni 2019: In ihrem Jahreswirtschaftsbericht läßt die in der Schweiz ansässige Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die „Zentralbank aller Zentralbanken“, die internationalen Alarmglocken läuten. Das Dokument hebt die „Überhitzung […] auf dem Markt für fremdfinanzierte Kredite“ hervor, wo „sich die Kreditstandards verschlechtert haben“ und „Collateralized Loan Obligations (CLOs) in die Höhe geschnellt sind – was an den steilen Anstieg der Collateralized Debt Obligations [CDOs] erinnert, die die Subprime-Krise [im Jahr 2008] verstärkt haben.“ Einfach ausgedrückt: Der Bauch der Finanzindustrie ist wieder einmal voll mit Schrott.

Fabio Vighi

Am 9.8.2019 habe die BIZ „unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen“ gefordert werden, um „die Realwirtschaft vor einer weiteren Verschlechterung der finanziellen Bedingungen zu schützen“. Am 15.8.2019 habe Blackrock Inc., der mächtigste Investmentfonds der Welt (er verwaltet Aktien- und Rentenfonds im Wert von rund 7 Billionen Dollar) „ein Weißbuch mit dem Titel „Dealing with the next downturn“. Darin wird die US-Notenbank im Wesentlichen angewiesen, dem Finanzsystem direkt Liquidität zuzuführen, um „einen dramatischen Abschwung“ zu verhindern.“

Kritische Theorie contra Kapitalismus: Publikation Fabio Vighis

22. bis 24. August 2019: Die Zentralbanker der G7-Staaten treffen sich in Jackson Hole, Wyoming, um das BlackRock-Papier und dringende Maßnahmen zur Verhinderung der drohenden Kernschmelze zu diskutieren. In den vorausschauenden Worten von James Bullard, Präsident der St. Louis Federal Reserve: „Wir müssen einfach aufhören zu denken, daß nächstes Jahr alles wieder normal sein wird.“

Soweit ist das alles nachvollziehbar und weist auf, daß der globale Finanzkapitalismus an seine systemischen Grenzen gestoßen ist.

17. September 2019: Die Fed beginnt mit dem geldpolitischen Notprogramm und pumpt wöchentlich Hunderte von Milliarden Dollar in die Wall Street, wodurch der „Going-Direct“-Plan von BlackRock effektiv umgesetzt wird. (Es überrascht nicht, daß die Fed im März 2020 BlackRock mit der Verwaltung des Rettungspakets als Reaktion auf die „COVID-19-Krise“ beauftragt).

Fabio Vighi

Und jetzt wird es abenteuerlich. Vighi insinuiert, die sogenannte Pandemie sei bewußt ausgelöst worden, um die Systemkrise des Finanzkapitalismus zu lösen. Möglich und denkbar ist das tatsächlich. In der Beweisführung klafft ein großes Loch. Aus der zeitlichen Aufeinanderfolge ist nicht zwingend eine Kausalität abzuleiten.

19. September 2019: Donald Trump unterzeichnet die Executive Order 13887, mit der eine National Influenza Vaccine Task Force eingerichtet wird, deren Ziel es ist, einen „nationalen 5-Jahres-Plan (Plan) zu entwickeln, um den Einsatz flexiblerer und skalierbarer Technologien zur Impfstoffherstellung zu fördern und die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen, die gegen viele oder alle Grippeviren schützen.“ Damit soll einer „Grippepandemie“ entgegengewirkt werden, die „im Gegensatz zur saisonalen Grippe […] das Potenzial hat, sich schnell über den Globus zu verbreiten, eine größere Anzahl von Menschen zu infizieren und hohe Krankheits- und Todesraten in Bevölkerungsgruppen zu verursachen, die nicht immun sind“. Wie bereits vermutet, stand die Pandemie unmittelbar bevor, und auch in Europa liefen die Vorbereitungen (siehe hier und hier).

Fabio Vighi

Vighi glaubt offenbar, von die „Pandemie“ hätten die üblichen Verdächtigen schon vorher gewußt, woraus zu folgen scheint, sie hätten diese ausgelöst. Und so fügt er fein aneinander:

18. Oktober 2019: In New York wird im Rahmen von Event 201, einer strategischen Übung, die vom Johns Hopkins Biosecurity Center und der Bill and Melinda Gates Foundation koordiniert wird, eine globale Zoonosepandemie simuliert.
21.-24. Januar 2020: Das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums findet in Davos, Schweiz, statt, wo sowohl die Wirtschaft als auch Impfungen diskutiert werden.
23. Januar 2020: China verhängt über Wuhan und andere Städte in der Provinz Hubei eine Ausgangssperre.
11. März 2020: Der Generaldirektor der WHO bezeichnet Covid-19 als Pandemie. Der Rest ist Geschichte.

Fabio Vighi

Die Verschwörung lautet nach Vighi demnach so:

Die Punkte zu verbinden ist eine einfache Übung. Wenn wir dies tun, könnten wir eine klar definierte Erzählung erkennen, deren knappe Zusammenfassung wie folgt lautet: Abriegelungen und die weltweite Aussetzung wirtschaftlicher Transaktionen sollten 1) es der US-Notenbank ermöglichen, die maroden Finanzmärkte mit frisch gedrucktem Geld zu überschwemmen und gleichzeitig die Hyperinflation hinauszuzögern; und 2) Massenimpfungsprogramme und Gesundheitspässe als Pfeiler eines neofeudalen Regimes der kapitalistischen Akkumulation einzuführen. Wie wir sehen werden, verschmelzen die beiden Ziele zu einem einzigen.

Fabio Vighi

Vighi möchte den Zorn und Frust von Millionen Menschen über die Corona-Gebote und Verbote kanalisieren und gegen den Erzfeind jedes braven Marxisten schleudern: die Kapitalisten:

Das Mainstream-Narrativ sollte daher umgedreht werden: Der Aktienmarkt brach (im März 2020) nicht zusammen, weil Lockdowns verhängt werden mußten; vielmehr mußten Lockdowns verhängt werden, weil die Finanzmärkte zusammenbrachen. Die Sperrungen führten zur Aussetzung von Geschäftstransaktionen, wodurch die Nachfrage nach Krediten sank und die Ansteckung gestoppt wurde. Mit anderen Worten: Die Umstrukturierung der Finanzarchitektur durch eine außergewöhnliche Geldpolitik setzte voraus, daß der Motor der Wirtschaft abgestellt wurde. Hätte die enorme Menge an Liquidität, die in den Finanzsektor gepumpt wurde, die Transaktionen vor Ort erreicht, wäre ein monetärer Tsunami mit katastrophalen Folgen ausgelöst worden.

Fabio Vighi

Wir werden alle geschurigelt und eingesperrt, nur weil sonst der globale Finanzmarkt zusammengebrochen wäre, kann einen tatsächlich richtig wütend machen. Die Versuchung liegt nah, argumentativ wie der Stier auf das ihm vorgewedelte rote Tuch anzurennen. Für die zentrale Hypothese Vighis sehe ich aber keinen Nachweis: die Behauptung, die „Pandemie“ sei vorausgesehen, darum womöglich gar ausgelöst worden durch Kapitalisten, die ihre Renditen in Gefahr sahen. Nicht daß ein solches Szenario nicht möglich wäre. Wer offen ist für neue Argumente und Belege, muß Vighis Kausalketten für denkbar halten, aber nicht oder noch nicht bewiesen. Hatten die üblichen Verdächtigen von der amerikanischen Ostküste Zugriff auf die Labore in Wuhan, um dem Virus das Entkommen zu ermöglichen? Schlich sich eine Art 007-Agent dort ein und befreite es?

Seit langem verdächtiger Anhaltspunkt für antipapitalistische Verschwörungstheorien: „Dieses Bildelement der Ein-Dollar-Note zeigt eine unvollständige Pyramide, über der das Auge der Vorsehung und der lateinische Schriftzug Annuit coeptis prangt. Unterhalb befindet sich der Schriftzug Novus ordo seclorum.“ (Wikipedia)

Dagegen spricht nichts gegen die Richtigkeit der ökonomischen Analysen Vighis:

Der Kern unseres Dilemmas liegt in einer unüberwindbaren strukturellen Sackgasse. Die Finanzialisierung durch Verschuldung ist die einzige Fluchtlinie des heutigen Kapitalismus, der unvermeidliche Fluchtweg für ein Reproduktionsmodell, das seine historische Grenze erreicht hat. Das Kapital flüchtet auf die Finanzmärkte, weil die arbeitsbasierte Wirtschaft zunehmend unrentabel ist. Wie sind wir dazu gekommen?

Fabio Vighi

Vighi interpretiert diese Beobachtung traditionell marxistisch. Wen es interessiert, kann es bei ihm nachlesen. Die Richtigkeit vieler ökonomischer Schlußfolgerungen wird durch den schlechten Geschmack nicht beeinträchtigt, die seine holzschnittartige, marxistische Sichtweise ihnen verleiht. Es trifft zu, daß die Realwirtschaft stagniert und stagnieren muß. Wir haben die Grenzen ihres Wachstums schon lange überschritten. Immer mehr Wachstum vernichtet bereits die ökologischen Grundlagen unserer Existenz. Weil der Finanzkapitalismus aber auf ständiges Wachstum des Kapitals angewiesen ist, ist seine Bedeutung und Macht ins Grenzenlose gewachsen. Entsprechend tritt die Bedeutung der Realwirtschaft und mit ihr der arbeitenden Menschen in den Hintergrund.

Das wirtschaftliche Motiv des Covid-Krimis muß in einen breiteren Kontext des sozialen Wandels gestellt werden. Kratzt man an der Oberfläche des offiziellen Narrativs, nimmt ein neofeudales Szenario Gestalt an. Massen von zunehmend unproduktiven Konsumenten werden reglementiert und ausrangiert, weil Mr. Global nicht mehr weiß, was er mit ihnen anfangen soll. Zusammen mit den Unterbeschäftigten und den Ausgegrenzten sind die verarmten Mittelschichten nun ein Problem, dem man mit der Peitsche der Lockdowns, der Ausgangssperren, der Massenimpfungen, der Propaganda und der Militarisierung der Gesellschaft zu Leibe rückt, statt mit dem Zuckerbrot der Arbeit, des Konsums, der partizipativen Demokratie, der sozialen Rechte (die in der kollektiven Vorstellung durch die Bürgerrechte von Minderheiten ersetzt wurden) und des „wohlverdienten Urlaubs“.

Fabio Vighi

Das mag so sein. Vighi hält aber die Corona-Verbote der Regierungen umstandslos für Vorgaben des Großkapitals:

Es ist daher illusorisch zu glauben, daß der Zweck von Schließungen therapeutischer und humanitärer Natur ist. Wann hat sich das Kapital jemals um die Menschen gekümmert? Gleichgültigkeit und Menschenfeindlichkeit sind die typischen Merkmale des Kapitalismus, dessen einzige wahre Leidenschaft der Profit und die damit verbundene Macht ist. Heute läßt sich die kapitalistische Macht mit den Namen der drei größten Investmentfonds der Welt zusammenfassen: BlackRock, Vanguard und State Street Global Advisor. Diese Giganten, die im Zentrum einer riesigen Galaxie von Finanzunternehmen stehen, verwalten einen Wert, der fast die Hälfte des globalen BIP ausmacht, und sind Hauptaktionäre von etwa 90 % der börsennotierten Unternehmen. Um sie herum tummeln sich transnationale Institutionen wie der Internationale Währungsfonds, die Weltbank, das Weltwirtschaftsforum, die Trilaterale Kommission und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, deren Aufgabe es ist, den Konsens innerhalb der Finanzkonstellation zu koordinieren. Wir können davon ausgehen, daß alle wichtigen strategischen Entscheidungen – wirtschaftliche, politische und militärische – zumindest stark von diesen Eliten beeinflußt werden.

Fabio Vighi

So läßt denn Vighi seine Verschwörungskatze aus dem Sack:

Oder wollen wir glauben, daß der Virus sie überrumpelt hat? Vielmehr ist SARS-CoV-2 – das, wie die CDC und die Europäische Kommission zugeben, nie isoliert oder gereinigt wurde – der Name einer speziellen Waffe der psychologischen Kriegsführung, die im Moment der größten Not eingesetzt wurde.

Fabio Vighi

Er hat die üblichen kapitalistischen Verdächtigen in Verdacht, uns krank gemacht und als ökonomischen Ballast abwerfen zu wollen. Auch wenn man den Völker zerstörenden Finanzkapitalismus abschaffen möchte, muß man Vighi diese Verschwörungstheorie nicht glauben. Sie klingt argumentativ zu schön, um wahr zu sein. Denn die Gefahr ist real.

Wir erleben die sich beschleunigende Auflösung des liberalen Kapitalismus, der mittlerweile überholt ist. Die Aussichten sind objektiv deprimierend. Globale finanzielle und geopolitische Interessen werden durch Massendatensammlung, Blockchain-Ledger und Sklaverei durch digitale Apps gesichert, die als befähigende Innovation gehandelt werden. Der Kern unserer mißlichen Lage liegt in der rücksichtslosen Evolutionslogik eines sozioökonomischen Systems, das bereit ist, um zu überleben, seinen demokratischen Rahmen zu opfern und ein monetäres Regime anzunehmen, das von unternehmenseigener Wissenschaft und Technologie, Medienpropaganda und Katastrophenerzählungen begleitet von Übelkeit unterstützt wird Pseudo-humanitärer Philanthro-Kapitalismus.

Fabio Vighi, Der lange Covid der Zentralbanker: Ein unheilbarer Zustand, 1810.2021.

[1] Wehling (2017), S.17, vgl. i.e. Klaus Kunze, Die sanfte Gehirnwäsche, 2020, S.45 ff.

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  1. Gustav

    Wären die Herren der Frankfurter Schule ehrliche Menschen gewesen, hätten sie schon in den dreißiger Jahren ähnlich schreiben können, wie Herr Vighi.
    Im Gegensatz zu früher, kann man jedoch alles oben behauptete in Publikationen der Handelnden nachlesen. Sie sind sich so sicher, das man ihren Sturz und unseren Untergang schon hören kann….

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