„Wahrheit“ aus der Retorte
Wahrheit kann man heute machen, kann sie erzeugen und herstellen wie ein Produkt. In nie gekanntem Ausmaß bemächtigen Medien sich unserer Gehirne und installieren in ihnen eine Art Matrix vollendeter Fehlwahrnehmung. Sie läßt uns Dinge sehen, die in der Realität gar nicht existieren.
Auf der Plattform gettr.com las ich heute einen Nutzerbeitrag: „Wenn man Radio, Presse, Schule, Kirche, Kunst, Wissenschaft und Film kontrolliert, kann man jede Wahrheit in eine Lüge verwandeln, jeden Unsinn in Vernunft.“ Der anonyme Nutzer namens „Wahrheitssuche“ hat Recht.
Indem Millionen Deutsche wenigstens medial mit Mitgefühl und Sorge das Schicksal unserer Landsleuten in der Eifel verfolgen, baute sich ein uns fremd gewordenes Band der Solidarität auf. Unzählige Menschen sahen die Helfer-Kolonnen aus allen Himmelsrichtungen in die Flutgebiete rollen. Am liebsten wäre jedermann mitgerollt, um aus tiefstem Gefühl der Verbundenheit mitzuhelfen.
Während ein plötzliches Gefühl lebendiger Gemeinschaft das ganze Volk verband, mußten die üblichen Verdächtigen im Rotfunk und Staatsfernsehen spalten und sahen ihre Chance zu politischer Hetze. Seit mehreren Tagen verbreiten sie, THW-Helfer seien von „Querdenkern“ angegriffen worden. Die Tagesschau schrieb: „“Querdenker“, Reichsbürger und Rechtsextremisten versuchen immer wieder in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen, das Leid der Menschen für ihre Sache zu nutzen.“
Nun wäre es verwunderlich, wenn ausgerechnet patriotisch denkende Menschen nicht unter den uneigennützigen Helfern wären, um Schlamm zu schippen. Aber allein schon die Vorstellung, solche Helfer würden THW-Kräfte angreifen, ist absurd. Warum sollten sie das tun? Soweit ich die polizeilichen Stellungnahmen auf Twitter und anderswo verfolgen kann, gibt es auch keinerlei Beleg für diese seit Tagen in Nachrichten wiederholte Behauptung. Anscheinend ist sie frei erfunden.
Lügen sind Klassiker
Doch bei wie vielen Menschen wird sie wie eine Tatsache im Kopf hängen bleiben und zum Teil ihres Weltbildes werden, ihrer „Wahrheit“? Solche Lügen sind Klassiker: Im Mittelalter hieß es, Juden würden christliche Kinder schlachten. Im 1. Weltkrieg verbreitete alliierte Propaganda, deutsche Soldaten hätten belgischen Kinder die Hände abgehackt und sie in Brunnen geworfen.
Heutzutage erkennt man solche Konstrukte der Propaganda manchmal als Lüge, weil sie nicht mit konkretem Ort, Zeit und bestimmbaren Personen verbunden werden. Es ist mir nicht gelungen, herauszufinden, wer wann und wo „Querdenker“ oder „Reichsbürger“ Helfer des THW angegriffen haben sollen. Im Gerichtssaal durchschaut man eine unglaubhafte Zeugenaussage oft daran, daß sie im Ungefähren bleibt und kein lebendiges Geschehen schildert.
Kein Wunder, daß unsere Medien für viele Bürger zur „Lügenpresse“ geworden sind. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. Diese Wahrheit ist leider ein schlüpfriges Ding und hat viele Aspekte.
Ein und derselbe abgemähte Wegrand ist für mich „tot“, für manchen Bauern aber „sauber“. Wo es im Frühsommer herrlich blühte, Raupen hoffnungsfroh knabberten und sich auf ihr Leben als Schmetterling freuten, herrscht nach dem Abmähen Trostlosigkeit. So lautet meine Wahrheit. Die Wahrheit bäuerlicher Nachbarn dagegen lautet: Der Wegrand ist jetzt „sauber“.
Ich werde das nie begreifen. Ihre Wirklichkeit und ihre Wahrheit sind nicht die meine. Wenn zwei dasselbe sehen, verknüpfen sie es nämlich mit ganz verschiedenen Wertungen und unterschiedlichem Verständnis von Kausalität. Diese Vorstellungen befinden sich nur in ihrem Kopf, nicht im beobachteten Objekt. Wer anders denkt, dem wird der Wahrheitsbegriff des anderen ewig unverständlich bleiben. Mit einem festgefügten Weltbild im Kopf bildete sich aber Moses ein, sein Gott spreche aus dem brennenden Dornbusch zu ihm.
Wenn ich an die Existenz eines solchen Gottes glaube, erschließt sich mir alles Handeln Moses als vernünftig. Ohne diesen Glauben sind solche Leute religiöse Spinner wie Abraham, der überall „Gott hörte“ und sogar bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern, wenn die Stimme es ihm befahl.
Wie Moses überall „Gott hörte“, sehen viele Medienleute heute überall „Querdenker“ und „Reichsbürger“ am Werke. Der Weg vom Glauben über die fixe Idee zur Paranoia ist kurz. Er ist es heute nicht nur auf der Linken. Sie instrumentiert ihre Medienmacht und sucht in ihren Zuschauern bei jeder Gelegenheit ein Weltbild zu erzeugen, in dem rechte Verschwörungen an der Tagesordnung sind: in Polizeikreisen, in der Großindustrie, bei den Banken und rechten Parteien sowieso.
Wenn man einmal fest an das Walten Gottes oder das des Teufels glaubt, findet man jeden Tag neue, eindrucksvolle Belege.
Sind wir alle „Lügner“?
Deutschland ist heute zersplittert in Gläubige der einen oder anderen Seite. Die ihr Denken leitenden Mechanismen sind dieselben. Die Denkinhalte unterscheiden sich grundlegend. Darum verstehen sie einander nicht mehr. Jede Seite hält die andere für lügnerisch.
Begriffsbildungen mit „…lügner“ oder „…leugner“ haben Konjunktur. Sie sind ein Indikator für die weltanschauliche Zersplitterung. Analog zum „Holokaustleugner“ bildeten sich in kurzer Zeit der Klimaleugner, der Coronaleugner und andere ideologisch Abtrünnige, aber eben auch die Lügenpresse. Wenn man exakt analysiert, was da jeweils „geleugnet“ oder „gelogen“ wird, findet man im Kern meistens kein unbestreitbares, objektivierbares Faktum, sondern eine zutiefst weltanschauliche Wertung, ein höchstpersönliches ideologisches Konstrukt wie den „sauberen Wegrand“.
Es wäre eine edle Aufgabe für selbsternannte Qualitätsmedien, ihre eigenen Prämissen zu hinterfragen und das Publikum darauf hinzuweisen, wie wackelig Bewertungen und Zuschreibungen sind. Woher will denn jemand wissen, ob einer, der vielleicht tatsächlich THW-Leute angegriffen haben sollte, quer denkt, was er überhaupt denkt und ob er „Querdenker“ ist? Hat er einen Querdenkerausweis vorgezeigt?
Der Löwenanteil der Medien steht aber nicht berichtend über den ideologischen Gräben, sondern bildet den Angriffskeil einer ideologischen Formation gegen die Mitte der Gesellschaft. Sie umzudrehen und ihr ein anderes Weltbild einzupflanzen ist das erklärte Ziel dieser Aktivisten.
Dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Schließlich kämpfen sie „gegen Rechts“.
Krönert
sehr gut beschrieben!!
Jessica Fischer
In Amerika diskutieren Rechtskonservative die vielen ungerechten, schädlichen und rechtswidrigen Themen als Einzelthemen. Ich betrachte diese Dinge jedoch als „rote Flaggen“, und sie sind alle Teil eines viel größeren Problems.
Indem die Konservativen die demokratische Partei, die sozialistische Bewegung, unser Bildungssystem und die Medien als eine Einheit betrachten, haben sie es mit einem wahren Psychopathen zu tun. Ich war persönlich Opfer eines Psychopathen und die mentale und emotionale Folter und das Gaslighting sind genau das, was ich heute bei dem, was ich Amerikas Psychopathen nenne, sehe.
Von Medienpropaganda, Manipulation, den Ausschreitungen, Gesetzesverstößen wie Wahlfälschung, Konservativen als minderwertig betrachten und uns daher mit Verachtung behandeln, Facebook und Twitter isolieren die konservativen Opfer, damit sie ihre Ansichten nicht öffentlich teilen können, Randalierer, die behaupten, die Opfer zu sein. Du hast die Idee.
Wir haben ein Problem – ein berechnender Psychopath wird einen Menschen langsam und methodisch ruinieren. An Amerikas Psychopathen besteht kein Zweifel. Was wir sehr schnell lernen müssen, ist der Umgang mit einem Psychopathen. Was machen wir? Wie können wir das durchstehen?
Ist es überhaupt möglich, Amerikas Psychopathen friedlich und konstruktiv zu bekämpfen? Konseivative müssen schnell die Augen für die „roten Fahnen“ öffnen, sonst werden wir irgendwann lebendig gefressen und wieder ausgespuckt. Wenn es zu spät ist, kratzen wir uns am Kopf und fragen: „Warum habe ich die roten Fahnen und Zeichen dieses bösen amerikanischen Psychopathen nicht gesehen?“
Ich bin von meinem Psychopathen weggekommen, aber es hat mich fast zerstört. Ich habe die Schilder und roten Fahnen nicht gesehen. Kann man sich überhaupt durchsetzen oder ist es zu spät? Ich hoffe, es ist nicht zu spät für Deutschland und Amerika und jedes andere Land, das mit einem Psychopathen zu tun hat.
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In America, right-wing conservatives discuss the many unjust, harmful, and unlawful issues as individual issues. However, these things are what I consider „red flags“, and they are all part of a much larger problem.
By viewing the democratic party, the socialist movement, our education system, and media as a single entity, conservatives are dealing with a true psychopath. I have personally been a victim of a psychopath, and the mental and emotional torture and the gaslighting is exactly what I see happening today with what I am calling America’s Psychopath.
From media propaganda, manipulation, the rioting, violating laws like rigging an election, seeing conservatives as inferior and therefore treatings us with contempt, facebook and twitter isolting the conservative victims so they cannot share their views publicly, rioters claiming to be the victims. You get the idea.
We have a problem – a calculating psychopath will slowly and methodically ruin a person. There is no doubt about America’s Psychopath. What we need to learn very quickly is how to deal with a psychopath. What do we do? How can we make it through this?
Is it even possible to combat America’s Psychopath peacefully and in a constructive manner? Conseevatives need to open their eyes to the „red flags“ quickly, otherwise we will eventually be eaten alive and spit back out. When it’s too late, we will be scratching our heads and asking, „Why didn’t I see the red flags and signs of this evil American Psychopath?“
I got away from my psychopath but it nearly destroyed me. I didn’t see the signs and red flags. Is it even possible to prevail or is it too late? I hope it is not too late for Germany and America and any other country dealing with a psychopath.