Der Zeitgeist unserer woken Ideologen behauptet, Deutschland und das deutsche Volk gebe erst seit 1871. Die Narren können Staaten nicht von Völkern unterscheiden! Unsere Städte und Länder hat man uns genommen und will und jetzt noch unsere Erinnerungen rauben. Ziel ist die Zersetzung unserer Identität.

Fabian Frangk von Aßlaw in Schlesien, Freyer künste magister, Burger zu Buntzlaw, wündscht heil dem Leser„. So beginnt das m.W. älteste deutsche Grammatikbuch. Geschrieben hat es Magister Fabian Frangk aus Aslau nordöstlich von Bunzlau, und gedruckt wurde es 1530 in Straßburg.

„Daß wir Deutsche neben andern Nationen in unserer Sprache nicht so ganz ungeschickt befunden würden, hab ich den jungen deutscher Zung Ungeübten und den recht regulierten deutschen Liebhabern diesen kurzen Unterricht zur Anweisung, sich darinnen zu üben, vorschreiben wollen.“

Fabian Frangk, 1530

Wir vergessen aber nicht Aslau bei Bunzlau und nicht die deutsche Stadt Straßburg.

Es gibt das Buch auch antiquarisch als Reprint auf booklooker.de und zum Herunterladen hier: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10163878…

Die Methode des Wahnsinns

Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode: Wir sollen vergessen, weil man uns dann einen vom Pferd erzählen, uns mental wehrlos machen und beliebig manipulieren kann. Das Vergessen unseres gemeinsamen Wissensschatzes soll uns die Identität nehmen. Die gemeinsame Identität allein aber ist es, die unser Gemeinwesen zusammenhält. Sie wird gestützt durch gemeinsame Erinnerungen an historische Schicksale unseres ganzen Volks.

Man muss das Kind beim Namen nennen: Wer die älteren Epochen aus dem Geschichtsunterricht verbannt, amputiert die Erinnerung einer Nation. Der – publizistisch bislang nur von Ronald G. Asch im “Cicero” zu Recht monierte – Vorstoß in Berlin und Brandenburg, die Geschichte vor 1800 faktisch aus dem Lehrplan der Oberstufe zu streichen, ist kein pädagogischer Betriebsunfall, sondern Ausdruck einer Ideologie der Gegenwartsverengung. Geschichte wird zur Kulisse für tagespolitische Moral – und alles, was nicht unmittelbar als „nützlich“ gilt, verschwindet. Der Westen soll seine Herkunft vergessen, damit er leichter umerzogen werden kann. Das ist der Subtext einer Politik, die den humanistischen Bildungskanon zur entbehrlichen Nostalgie erklärt. In Berlin und Brandenburg sollen vormoderne Epochen in der gymnasialen Oberstufe faktisch entfallen – ein weiterer Schritt in Richtung „Präsentismus“, der nur noch die Gegenwart und ihre unmittelbare Vorgeschichte gelten lässt. Asch bringt es auf den Punkt: Der Westen entfremdet sich von seiner eigenen historischen Fundierung – genau jener Tiefendimension, die anderswo politisch handlungsleitend bleibt.
Thomas Hartung, Wie man ein Land entwurzelt, Ansage 16.10.2025

Man will uns gewissermaßen das Gehirn durch die Nasenlöcher abpumpen und uns verblöden. Bei einem Teil unserer jüngeren Generationen ist das bereits gelungen. Man ersetzt hergebrachte Worte und Begriffe durch Fantasieworte, die man mit dem gewünschten ideologischen Ballast füllt und der die Menschen ängstigen und aufregen soll. zum Beispiel Klimagerechtigkeit oder Gender-Gap. Man streicht die Worte Sozialhilfe und ersetzt sie durch das Wort Bürgergeld, und das wiederum muß jetzt der Grundsicherung weichen. Was ändert sich in der Sache aber? Nichts!

Diese Methode ist uralt. Martin Luther erkannte sie 1530 in seiner Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation“ und warf der Kirche vor:

Es werden falsch meyster vnter euch erstehen, vnd mit falschen ertichten [erdichteten] wortten mit euch vmbgehen, euch ym sack zu verkeuffen. […]

Den es ist zu Rom gnug, das die wortlin [Wörtlein] sich wandeln vnnd nit die that, gleich als wen ich leret die hurwirtten solt burgemeysterin heyssen, vnnd doch hieydenn tzo frum als sie ist.
Martin Luther, An den christlichen Adel deutscher Nation, 1530, in: Otto Clemen, Luthers Werke, Band 1, Berlin 1929, S.369, 381.

Die Abschaffung der Germanen

Natürlich wollen sie alles madig machen, was jahrhundertelang unser Stolz war. Gerade in tiefster Not, wenn der Feind tief im Lande stand, entsannen wir uns unserer Ursprünge. So setzte Christian von Massenbach Deutschland und uns Germanier gleich:

Von der Ueberzeugung, daß Deutschland untergehen werde, nieder­gedrückt, gebe ich hier nur einige Ideen an, wie vielleicht noch einem edeln Volk gehol­fen werden könne. … Die Geschichte der künftigen Jahrhunderte wird keine Germanier mehr nennen. – Unglückliches deutsches Vaterland!
Christian von Massenbach, Memoiren zur Geschichte des preußischen Staates, Amsterdam 1809, S.460.

Von Germanen abzustammen ist gewissermaßen die Gründungslegende des deutschen Volkes. Sie beruht auf nachgewiesenen Tatsachen. Auf links gedrehten Historikern paßt sie nicht, und manche nagen am Schatz unserer Erinnerung wie gewisse Tierchen in unaufgeräumten Kellern an unseren Vorräten.

Selbst der um das Archäologische Landesmuseum in Halle hochverdiente, aber SPD-lastige Harald Meller vernebelt in einem Youtube-Filmchen seines Museums die Tatsachen und fabuliert von der „Erfindung“ der Germanen. Doch wie könnte er als Archäologe germanische Funde von keltischen oder römischen unterscheiden, wenn die Germanen bloße Fiktion gewesen wären? Daß es die Germanen gab, steht fest, nur ob sie ein Volk waren, ist eine Frage der Definition des Begriffs Volk.

Tatsächlich waren es die Römer, die sich des Begriffes Germanen bedienten und ihn dauerhaft machten. Daß die Germanen selbst in nicht unbedingt dauerhaften Kult- und Stammesverbänden lebten und kein gemeinsames „Reich“ besaßen, heißt aber nicht, daß es sie nicht gegeben hätte. Sie waren historisch, sprachlich, kulturell und religionswissenschaftlich durch vielerlei Gemeinsamkeiten geprägt und ohne Zweifel gemeinsamer Abstammung.

Die Verehrung einzelner Götter variierte von Zeit zu Zeit und von Stamm zu Stamm (hier: Wodan / Odin, Hornhausen um 1630-55, Landesmuseum Halle: „Sehr seltener Nachweis steinerner Bildhaauerei und Architektur im germanischen Lulturkreis“)

Daß diese Abstammung ihnen sehr bewußt war, ergab sich nicht nur aus ihren damaligen Gründungslegenden, die sich gern auf Abstammung von gemeinsamen Stammensgöttern wie Wodan beriefen. Es ist auch historisch nachgewiesen, daß diese Gemeinsamkeiten durchaus von ihnen selbst als relevanter Umstand wahrgenommen wurden. Das ergibt sich aus der uns unter anderem von Tacitus überlieferten Stadtgeschichte Kölns. Es ist dabei irrelevant, ob die Germanen selbst in ihrer damaligen „gemeingermanischen“ Sprache sich „Germani“ nannten wie Tacitus. Als die Tenkterer 69 n.Chr. Köln belagerten, sollten die Ubier (Agrippinenser) die Tore öffnen.

Die Tenkterer, ein durch den Rhein von der Kolonie getrennter Stamm, schickten Gesandte und ließen diese ihre Forderungen in einer Volksversammlung der Agrippinenser vortragen. Der mutigste der Gesandten trug sie in folgender Weise vor: ‚Daß ihr in den Leib und den Namen Germaniens zurückgekehrt seid [‚redisse vos in corpus nomenque Germaniae‘], danken wir den gemeinsamen Göttern und vor allem dem obersten der Götter, dem Mars; und wir gratulieren euch, daß ihr endlich frei unter Freien sein werdet. Denn bis zu diesem Tag haben die Römer die Flüsse und Länder und gewissermaßen den Himmel selbst abgesperrt, um unsere Gespräche und Zusammenkünfte zu verhindern, oder – was für Männer, die zu den Waffen geboren sind, noch beleidigender ist – uns unbewaffnet und fast nackt unter Aufsicht und gegen Bezahlung zusammenzukommen zu zwingen. Damit aber unsere Freundschaft und unser Bündnis ewig währe, fordern wir von euch, die Mauern der Kolonie, diese Bollwerke der Knechtschaft, niederzureißen

Tacitus, Historien“ (Historiae, Buch 4, Kapitel 64)

Der germanische Kriegsgott Ziu entspricht in der interpretatio romana dem römischen Mars. ‚redisse vos in corpus nomenque Germaniae‘ (so Tacitus) ist „so zu verstehen, daß sie sich wieder als Germanen, nicht mehr als Römer betrachteten“ (Werner Eck, Köln in römischer Zeit, 2004, S.761 in Fußnote 45).

Dieses gemeinsame Bewußtsein spielte politisch im Mittelalter noch keine Rolle, weil es noch keine Staaten gab und as Konzept des Nationalstaats noch keinen Sinn ergab. Es war aber immer wach und vorhanden. So dichtete uns der bedeutendste Sänger des Hochmittelalters, Walther von der Vogelweide:

Ich wil tiuschen frouwen sagen solhiu mære, daz si deste baz al der werlte suln behagen: âne grôze miete tuon ich daz. waz wold ich ze lône? si sint mir ze hêr: sô bin ich gefüege und bite si nihtes mêr, wan daz si mich grüezen schône.    

Ich hân lande vil gesehen unde nam der besten gerne war: übel müeze mir geschehen, kunde ich ie mîn herze bringen dar, daz im wol gevallen wolde fremeder site. nû waz hulfe mich, ob ich unrehte strite? tiuschiu zuht gât vor in allen.  

Von der Elbe unz an den Rîn und her wider unz an Ungerlant
mugen wol die besten sîn, die ich in der werlte hân erkant. kan ich rehte schouwen guot gelâz unt lîp, sem mir got, sô swüere ich wol, daz hie diu wîp bezzer sint danne ander frouwen.  

Tiusche man sint wol gezogen, rehte als engel sint diu wîp getân. swer si schildet, derst betrogen: ich enkan sîn anders niht verstân. tugent und reine minne, swer die suochen wil, der sol komen in unser lant: da ist wünne vil: lange müeze ich leben dar inne!


Ich will deutschen Frauen sagen solche Dinge, daß sie umso mehr aller Welt gefallen sollen: Ohne großen Lohn tue ich das. Was ich zum Lohne will? Sie sind mir zu hehr. Darum bescheid ich mich und bitte sie um nichts mehr, als daß sie mich schön grüßen.  

Ich hab Lande viel gesehen und die besten gern betrachtet. Übel müßte mir geschehen, könnte ich je mein Herz dazu bringen, daß ihm wohlgefallen wolle fremde Sitte. Was nützte es mir zu lügen? Deutsche Erziehung geht über alle.  

Von der Elbe bis zum Rhein und zurück her wieder ans Ungarland da mögen wohl die besten sein, die in der Welt ich hab erkannt. Wenn ich richtig schaue gutes Benehmen und Leib, bei Gott schwöre ich, daß hier die Weib besser sind als anderswo die Frauen.    

Gut erzogen ist der deutsche Mann, recht wie Engel ihre Frauen, wer sie schilt, der täuscht sich, niemals könnt ich ihn verstehn. Tugend und reine Liebe, wer die suchen will, der soll kommen in unser Land: da ist Wonne viel, lange möchte ich leben darinne!

Wer freilich mit dekonstruktivistisch halbierter Vernunft und herzlosem Selbsthaß unser Volk und Land im Orkus einer damnatio memoriae versenken will, mag einmal ein paar Jahre Geschichtsunterricht nehmen. Ernst nehmen müssen wir ihn nicht. Solche Leute haben von Tuten und Blasen keine Ahnung, wollen uns aber zum Totentanz unseres historischen Gedächtnisses und unserer Identität aufspielen.