Guten Morgen, Frau Baerbock, endlich wach?

Nein, die grüne Ministerin hat es immer noch nicht völlig begriffen.

„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“

Annalena Baerbock 24.2.2022

Welch groteske Fehleinschätzung! Die Welt ist geblieben, wie sie immer war. Es mag sein, daß Baerbock heute früh aufhörte zu träumen. Aber auch das darf bezweifelt werden. Sie vermag immer noch nicht zu unterscheiden zwischen der realen politischen Welt und ihren linksgrünen Utopien, Träumen, Illusionen und Hirngespinsten.

Gestern, am Tag vor dem russischen Angriff, schrieb ich hier:

Unsere politische Klasse scheint tatsächlich an jene heile Welt zu glauben, in der das Böse durch multilaterale Verträge gebannt ist und Frieden und individuelle Freiheit durch Menschenrechte garantiert sind. Wozu sich noch militärisch rüsten, wenn wir doch rechtsverbindliche Abkommen haben? Sie wähnen, die großen Fragen der Weltgeschichte würden nicht durch Blut uns Eisen entschieden, sondern durch Reden und Parlamentsbeschlüsse, durch Verträge und moralische Proklamationen. Aus diesem Traum vermochte sie bisher keine historische Kenntnis abzuhalten. Kein Donald Trump weckte sie, als er das Atomabkommen mit dem Iran nicht einhielt, und selbst vor Rußland glaubten sie sich sicher. Aufgrund ökonomischer Berechnungen meinten sie vor der östlichen Macht sicher zu sein, denn „ein Krieg lohne“ sich nicht und kenne am Ende „nur Verlierer“.

Ihre gutmenschlichen Platitüden zerplatzten in der Realität wie Seifenblasen, die sie auch sind. Das Versagen der stets pazifistisch inspirierten Grünen vor der Realität steht beispielhaft für die Weigerung einer ganzen Generation, die Welt wahrzunehmen, wie sie ist. Beschämt gibt heute früh Annegret Kramp-Karrenbauer auf Twitter zu:

Ich bin so wütend auf uns selbst wegen unseres historischen Versagens. 

amp-Karrenbauer auf Twitter 24.2.2022

Das historische Versagen trifft nicht nur unsere traumtänzerische politische Klasse. Es trifft auch ihre Medienwelt, die solche Politiker wechseltig pampert und sich von ihnen aushalten läßt. Und es trifft unsere Volk, das solche Gestalten von Wahl zu Wahl aufs Neue ans Ruder bringt. So rudern sie uns seit Jahrzehnten zielstrebig dem Abgrund entgegen, aber den Blick hoffnungsvoll gerichtet auf den Zielstern ihrer pazifistischen Ideologie, der ihnen am Horizont den Weg weist.

Während  nebenan im Osten Krieg geführt wird, sendet das ZdF eine sogenannte „Küchenschlacht“. Eine ganze Generation junger Deutscher wuchs mit vielen bunten Luftballons auf, gab es mal Zoff, mußten die Kinder Stuhlkreise bilden, Männlichkeit und Wehrhaftigkeit sind verpönt. Sie wurden in einem mentalen Nirwana groß und wählen an der Urne gern ihre Heilsprediger und Gurus.

Während das Material der Bundeswehr verrottete und veraltete, sorgten sich Emanzen als Verantwortliche um „gendergerechte“ Dienstgrade. Mit dieser Armee könnten wir heute noch nicht einmal das Bundeskanzleramt verteidigen. So darf der russische Propagandasender heute spöttisch den  Heeresinspekteur der deutschen Streitkräfte Alfons Mais im Hinblick auf eine mögliche Mobilmachung seines Heeres zitieren:

Ich hätte in meinem 41. Dienstjahr im Frieden nicht geglaubt, noch einen Krieg erleben zu müssen. Und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da.

Heeresinspekteur der Bundeswehr Alfons Mais, zitiert nach RT
Während im ZdF die Küchenschlacht tobt, tobt sich Rußland in der Ukraine mal so richtig aus (Das Foto zeigt angeblich „weitere Verluste durch die russische Armee in der Nähe von Charkow. Ein weiterer MT-LB mit Kord HMG zusammen mit verschiedenen Dokumenten ist zu sehen – Waffenlisten, Namen usw.“, Twitter 24.2.2022)

Die dafür verantwortlichen Politiker der letzten Jahrzehnte und der Gegenwart bilden ein Sicherheitsrisiko für unser Land. Putin weiß nämlich, daß wir noch nicht einmal unser eigenes Land verteidigen könnten:

„Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt, den Afghanistaneinsatz strukturell und materiell hinter uns zu lassen und uns neu aufzustellen, sonst werden wir unseren verfassungsmäßigen Auftrag und unsere Bündnisverpflichtungen nicht mit Aussicht auf Erfolg umsetzen können.“

Heeresinspekteur der Bundeswehr Alfons Mais, zitiert nach RT

Das ist einer der Gründe für den Krieg, den Putin jetzt in der Ukraine führt, ein fester Posten im russischen Kalkül und bei der Berechnung der Risiken. Von uns hat er nichts zu befürchten.

Verteidigungspolitik ist eine schwierige Angelegenheit; Verständnis für Truppe und Gerät braucht es, strategisches und taktisches Denken, Kenntnis der Außen- und Sicherheitspolitik. Über nichts davon verfügt Christine Lambrecht, schon als Justizministerin unfähig, als Inhaber der Befehls- und Kommandegewalt überfordert wie der Maulwurf, der den Himalaya erklettern will, den er von seinem Maulwurfshügel aus sieht. Davor Annegret Kramp-Karrenbauer; das Verteidigungsministerium als Pflegeanstalt für abgehalfterte Politikversager. Noch davor: Ursula von der Leyen, die Panzer so hat umrüsten lassen, dass Schwangere darin herumfahren können. Und die wollen wir jetzt zur Abschreckung losschicken, um Putin zu stoppen? Es ist ein Panoptikum der Lächerlichkeit.

Roland Tichy 24.2.2022

Wir wurden und werden von wirklichkeits- und weltfremden Träumern regiert. Jedes Volk hat aber die Regierung, die es verdient. Der deutsche Michel wird gern weiter träumen. Von der Schlacht um Kiew wird er einfach umschalten auf die Küchenschlacht im ZdF.

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  1. Wolfgang+Meier

    Wer will das Bundeskanzleramt verteidigen?
    Um die Reichskanzlei wurde einst heftig gekämpft und viele Soldaten in deutscher Uniform opferten sich auf. Diese Helden werden seit 75 Jahren als Verbrecher, Irre oder dämliche Verführte beschimpft. Wer käme nach dieser Erfahrung auf die Idee für das Bundeskanzleramt auch nur einen Fußnagel zu opfern?

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