Klaus Kunze

Monat: Januar 2023

Flaschenpost aus der Vergangenheit in die Zukunft, daß es uns einst gegeben hat

Im unerforschten Kontinent

Wußten Sie, daß deutsche Truppen 1668 bis 1669 die belagerte Stadt Heraklion auf Kreta fast bis zur letzten Patrone verteidigt haben? Ich hatte das bis vor ein paar Jahren nicht gewußt. Heraklion hieß damals Candia, gehörte der Republik Venedig und wurde von türkischen Truppen erobert. Seine Belagerung von 1648 bis 1669 war die längste der Weltgeschichte. Ich hatte Heraklion nur als Sitz eines großartigen archäologischen Museums gekannt. Die Minoer schienen mir näher als die niedersächsischen Verteidiger der Festung 1668 und 1669.

Betrifft mich das irgendwie? Ja, weil die auf Kreta kämpfenden deutschen Regimenter vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg entsandt waren, einem Vorgänger des Bundeslandes, in dem ich wohne. Ihr Herzog residierte im Celler Schloß. Viele der Soldaten stammten aus Südniedersachsen, meiner engeren Wahlheimat.

Soldatenlexikon erschienen

Die kirchlichen und staatlichen Schriftquellen stecken voller Informationen. Weiterlesen

Die musikalischen Kannibalen

Moulin Rouge in Köln aufgeführt

Als Kind faszinierten mich Kaleidoskope. Drehte ich eines, erzeugte es in seinem Innern immer wieder andere geometrische Muster. Und doch beruhten sie nur auf der ewigen Rekombination immer wieder derselben Plastikelemente. Es konnte sich nichts grundlegend Anderes oder Neues bilden, nur die ewige Wiederkehr des prinzipiell Gleichen.

Ein Kaleidoskop ist nicht kreativ. Es würfelt nur immer dieselben Einzelelemente durcheinander und kehrt das Untere zuoberst. Wie eine Handvoll Würfel in einem Würfelbecher nur eine mathematisch berechenbare Höchstzahl an Wurfkombinationen hervorbringen kann, ist auch ein Kaleidoskop ästhetisch, aber steril.

Das trifft auch den Kern unserer Popkultur. Sie feiert eine späte Blüte in einem Bühnenstück namens Moulin Rouge, das seit November 2022 auch in Deutschland aufgeführt wird: Atemberaubend wie ein Kaleidoskop schwelgt es in üppigen Formen und Farben, verharrt in ewiger Wiederkehr musikalischer Versatzstücke und verendet in rührseligem Bühnenkitsch einer schwindsüchtig dahinsterbenden La-Boheme-Mimi, die hier Satin heißt. Weiterlesen

Für Gott und Vaterland? Es kann nur einen geben.

Niemand kann zwei Herren zugleich dienen

Nur ein Narr meint, er könne zwei Hasen auf einmal schießen. Das wußte schon Sebastian Brant 1494 und machte sich in seinem berühmten Buch „Das Narrenschiff“ darüber lustig.

Niemand kann zwei Herren dienen und gleichzeitig auf Befehl des einen den einen Hasen sowie auf Befehl des anderen einen anderen Hasen schießen.

Von Narren wimmelt es heute immer noch  in Deutschland. Das sind Leute, die sich gleichzeitig gegenläufigen Interessen verdingen. Dabei müssen sie immer wieder die einen oder die anderen Pflichten vernachlässigen oder ihnen gar zuwiderhandeln.

Für Rechtsanwälte regelt das Strafrecht: Ein Anwalt, der einen Mandanten und dessen Gegner zugleich dient, kann sich wegen Parteiverrats strafbar machen.

In unserem Parteienstaat ist es aber den Mitgliedern der Bundesregierung gestattet, neben dem Regierungsamt ein Abgeordnetenmandat wahrzunehmen. Zu diesem Mandat sind Abgeordnete durch ihre Partei gekommen, die sie auf die Landesliste gesetzt oder als Direktkandidaten aufgestellt hat. Weiterlesen

Sterbendes Volk – können wir uns den Strick nehmen?

Die anderen werden ständig mehr und wir weniger. Jetzt jammern über Fachkräftemangel politische Kräfte, die verantwortlich sind für die seit Jahrzehnten Jahr für Jahr verhüteten oder abgetriebenen Kinder. Unter der Fahne der Emanzipation wurden ganze Generationen Ungeborener ins Klo gespült. An ihrer Stelle besiedelte man zum Beispiel Berliner Stadtteile mit Orientalen.

Daß wir Eingeborene der Industriestaaten Nordamerikas und Europas weniger werden, ist empirisch nicht zu leugnen. In den USA schrumpfen sogar alle ethnischen Bevölkerungsgruppen. Heute möchte ich meine Leser mit den wirklichen Gründen für unsere Bevölkerungsschrumpfung und die tägliche Ersetzungs-Migration vertraut machen. Sie beruht keineswegs auf verschwörerischen Geheimplänen, sondern ist von der Demographie erforscht.

Geburtenrückgang schon im alten Rom

Der Geburtenrückgang ist eine alte Erfahrung zivilisierter Staaten und wurde schon von Polybios beschrieben.

Bereits das römische Reich litt unter Geburtenrückgang der Römer selbst. Weiterlesen

2023 klaren Kopf bewahren

Sinnloses Schicksal

Wer sich die Wirkung des sinnlosen Zufalls nicht zu erklären weiß, nimmt gern Zuflucht bei einem Glauben: oft an esoterische, metaphysische Wesenheiten. Darunter leiden Menschen besonders, wenn die Erklärungsbedürftigkeit des „Schicksals“ die Kräfte des Verstandes weit übersteigt: Warum wird dieses Jahr der Kohl nicht fett? Warum mußte gerade dieser gute Mensch bei einem Unfall sterben?

Für schlichte Gemüter bietet sich vor der harten Realität eine Zuflucht bei numinosen höheren Mächten an. Von diesen erwartet er klare Anweisungen. Erfüllt er sie, sollte ihn das schützen. Viele Religionen nennen solche göttlichen Anweisungen „Gebote“. Halb aufgeklärten Schlaumeiern war die Vorstellung peinlich, da thronte irgendwo im Nirgendwo ein alter Herr mit Rauschebart, regiere die Welt und überwache seine Gebote. Sie behaupteten als „Naturrechtler“, die moralischen Gebote seien von seiner Geburt an jedem Menschen immanent. Alle Welt habe sich darum gefälligst an sie zu halten. Weiterlesen

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