Ich habe gestern nicht mit verloren. Meine Mannschaft hat in Wembley nicht gespielt. Wer dort Tore schoß, ging mich nichts an.
Vorher war klar: Die Elf unter ihrem Spielführer mit der Regenbogenarmbinde würde vor dem Anpfiff niederknien. So etwas mußte ich mir nicht ansehen. Ich wollte es auch nicht sehen. Statt an der Mattscheibe dem demütigen Unterwerfungsritual beizuwohnen, ging ich lieber mit meinem Hund in den Wald. Ich habe das Spiel nicht gesehen.
Schon beim vergangenen Spiel hatte ich befremdet in die Gesichter der Elf geblickt, wie sie sich da vor dem Anpfiff bemühten, das Deutschlandlied zu singen. Ihre Mimik und ihre Gesichter blieben mir fremd. Da sprang kein Funke über. Mit einer solchen Mannschaft konnte ich mich nicht identifizieren.
Wie hatte ich bei Bundesligaspielen und Weltmeisterschaften seit über fünfzig Jahren gebangt, gezittert und gelitten, oft auch gejubelt! Die Südkurve im Kölner Stadion war mein zweites Zuhause. Weiterlesen