Klaus Kunze

Monat: Februar 2023

Ist Krieg schlimmer oder der Tod?

Kriegsverbrecher Putin?

Ein schlichtes Liedchen kenne ich, seit ich zurückdenken kann. Krabbelte ein Käferchen handempor und flog in die Höhe, sang man:

Maikäfer flieg,
dein Vater ist im Krieg,
Deine Mutter ist in Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer, flieg!

So bewahrte Kindermund ein Urtrauma unseres Volkes. Dabei war das gelegentliche Aufeinanderprallen von Heerhaufen noch das geringste Problem des Volkes. Die Wallensteiner zogen 1628 durch Pommern und belagerten vergeblich Stralsund. Die Armee zählte mit Troß, Weibern und Kindern mehr Münder als die meisten Städte im Reich.

Alle wollten satt werden. Was auch immer das Heer benötigte, wurde, von Böhmen bis an die Ostsee, in den durchzogenen Landstrichen zusammengeraubt und diese so planmäßig verwüstet, daß niemand mehr darin leben konnte. Der Krieg sollte und mußte den Krieg ernähren. Nicht der Kampf brachte der Bevölkerung den Tod, sondern ihre Wehrlosigkeit gegenüber der plündernden und mordenden Soldateska. Weiterlesen

Kriechgang oder Mannesmut vor Herrscherthronen?

Im freiesten Staat auf deutschem Boden

Es war einmal ein Land – vor unendlich langer Zeit an einem fernen Ort – da vernahm ich in Festschriften und Sonntagsreden viel von „mündigen Bürgern“. Als „Staatsbürger in Uniform“ sollten sie sogar bei der Bundeswehr ein freies Wort pflegen. Bundespräsidenten predigten vom freiesten Staat auf deutschem Boden. Es war einmal, irgendwann im vorigen Jahrtausend.

Aus Angst, in die Nähe der AfD gerückt zu werden, akzeptieren viele Liberale und Konservative den woken Schwachsinn.

Norbert Bolz, Medienwissenschaftler.

Nun ja, möchte man mit den Achseln zucken, darum sind ja es halt bloß Liberale. Das Schwankende und Zweideutige haftet dem Liberalen seit jeher an. Mein Griechischlehrer erklärte uns Schülern die Wortverbindung μεν – δε (zwar, … aber..) mit der Haltung des damaligen FDP-Vorsitzenden (Erich) Mende. Er schwankte auch zwischen einem Zwar und einem Aber stetig hin und her. Weiterlesen

Der türkische Heiland

Für Johannes Scherr waren kirchliche Christen und Kommunisten Brüder im Geiste. „Von 1848 bis 1849 war er Abgeordneter der Zweiten Kammer des württembergischen Landtags für Geislingen. Scherr mußte nach der gescheiterten demokratischen Revolution 1849 in die Schweiz fliehen, wo er sich habilitieren konnte und 1860 zum Ordinarius für Geschichte am Polytechnikum Zürich aufstieg.“ (Wikipedia).

Als Urdemokrat und Patriot mußte er emigrieren, um einer 15jährigen Haftstrafe zu entgegen. Er starb dort 1886 als hoch geachteter Professor und Publizist. Von seinen Werken gehört die Deutsche Kultur- und Sittengeschichte von 1857 zu den Standardwerken und wurde zuletzt 1925 von Franz Blei dreibändig herausgegeben.

Zu den 1849 aus Deutschland in die Schweiz „hinausgefegten“ Demokraten zählte auch Johannes Scherr (Karikatur von Ferdinand Schröder zur Niederlage der Revolutionen in Europa 1849. Zuerst erschienen in den Düsseldorfer Monatheften unter dem Titel Rundgemälde von Europa im August 1849, Wikiwand)

Scherr begrüßte 1871 den deutschen Sieg über Frankreich und die Reichseinigung in einer Ansprache vor einer Festversammlung in der Züricher Tonhalle:

Allerdings gab es eine Minderheit, glücklicher Weise eine verschwindend kleine Minderheit, zusammengesetzt aus schwarzen und rothen Pfaffen, aus den Fanatikern des ultramontanen und des kommunistischen Aberglaubens, welche Minderheit von dieser Einheit sich ausschloß.

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