Zweifelsfrei war der historische Rassismus eine Herrschaftsideologie. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts teilten die USA und europäische Mächte die Welt unter sich auf. Am Schluß herrschte England über ein Fünftel der Erde. Den Ureinwohnern brachten man, so ihre Überzeugung, die Zivilisation. Vom Prärieindianer bis zum Australneger galten die Eingeborenen als Primitive, und das nicht nur hinsichtlich ihrer fehlenden „Zivilisation“:
Charles Darwin hatte nämlich die Gesetze von Mutation und Selektion entdeckt. Die Evolutionsbiologie steckte noch in den Kinderschuhen und schwankte zwischen richtigen Beobachtungen und zu weit gehenden Schlußfolgerungen. In der Öffentlichkeit setzte sich schnell der von Darwins Gegnern befeuerte Eindruck von der Evolutionstheorie fest, sie betrachte „den Affen“ als Vorfahren „des Menschen“. Die Evolution als eine lineare Entwicklung von etwas Niederem zu etwas „Höherem“ aufzufassen, lag nahe.
Als Motor der Selektion stellte man sich lange vor, es überlebe und pflanze sich weiter fort, wer objektivierbar überlebenstauglicher sei als der andere. Weiterlesen