Klaus Kunze

Monat: Mai 2023

Die Burschenschaft im Kulturkampf

zwischen liberalem Extremismus und Freiheitlichkeit

Festrede, gehalten bei der Marburger Burschenschaft Rheinfranken am 27. Mai 2023 auf dem Kommers zu Ehren ihres 143. Stiftungsfestes.

Verehrte Festcorona, es ist mir eine Ehre und Freude, an Ihrem Festtag zu Ihnen sprechen zu dürfen.

Uns verbindet unser Einsatz für Ehre, Freiheit und Vaterland, die in unserer Zeit aufs höchste bedroht sind. Sie stehen unter permanentem Beschuß moderner Ideologien, deren Verwirklichung sie hemmend im Weg stehen. Diese Ideologien haben benennbare Urheber und Nutznießer.

Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken (Foto: Webseite)

Ehre, Freiheit und Vaterland sind zeitgebundene Kinder einer geistigen Vorstellungswelt und gesellschaftlicher Verhältnisse einer konkreten geschichtlichen Epoche. Geistig war sie von Burschenschaftern stark mitgeprägt worden. Viele dachten national und freiheitlich. Im 19. Jahrhundert fanden einige ihre politische Heimat im damaligen Liberalismus. Jener alte Nationalliberalismus, seine Gedankenwelt und die sozialen Verhältnisse jener Epoche existieren nicht mehr als politisch relevante Strömung. Weiterlesen

Von der „nicht-vermachteten Diskursöffentlichkeit“ zur gegängelten Untertanenschaft

Die Diskurstheorie ist außer Kurs geraten

Um die Diskurstheorie und ihren Urheber Jürgen Habermas ist es still geworden. Die Realität hat den „herrschaftsfreien Diskurs“ außer Kurs gesetzt. Vor Jahrzehnten galt Habermas als inoffizieller Chefideologe des linksliberalen Establishments.

Wer Hirngespinsten nachhängt, muß irgendwann grausam an der Wirklichkeit scheitern. Habermas hatte sich eine Gesellschaft erträumt, in der alle Entscheidungen und Rechtssetzungen aus einem freien Diskussionsprozeß hervorgehen sollten. Damit trieb er die Theorien liberaler Theoretiker des 19. Jahrhunderts auf die Spitze. Diese hatten von alten Konzepten „ewiger Wahrheiten“ Abschied genommen, die man nur hatte verkünden müssen. Dem liberalen Ideal zufolge müßte man nur die klügsten und edelsten Männer eines Volkes wählen und in einem Parlament so lange diskutieren lassen, bis eine für alle akzeptable Problemlösung herauskäme. Dabei müsse jede Meinung repräsentiert sein. Wie von unsichtbarer Hand stelle sich dann ein Resultat ein, das für das Gemeinwohl das beste sei. Weiterlesen

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