Klaus Kunze

Kategorie: Allgemein Seite 12 von 46

Humanitarismus: Die Religion der Gottlosen

Wie der Mensch sein eigener Gott wurde

Der Humanitarismus wäre nicht die erste Religion ohne Gott. Vor altersgrauer Zeit glaubte man an eine Natur voller beseelter Bäume, Tiere, Pflanzen und Quellen. Die Menschen fühlten sich als Teil von ihr.

Es vergeht kein Tag, in denen nicht irgend jemand etwas „aus humanitären Gründen“ von uns verlangt. Der Humanitarismus ist zur neuen Religion geworden und hat strenge Gebote. Wir werden uns hier überzeugen, daß er eine echte Religion ist, die Religion unserer nur scheinbar unreligiösen Zeit.

Jede Epoche hat ihre eigene Metaphysik. Nicht jede Religion paßt zu jedem Gesellschaftssystem. Je nach ökonomischen, demografischen und historischen Rahmenbedingungen wandelt sich der zeitbedingte Inhalt des Glaubens; strukturell ändert sich dabei aber nichts. Jede Gesellschaftsstruktur hat eine objektive Funktionsweise. Ihre mentale Hauptströmung muß dieser entsprechen. Heute läßt der Humanitarismus die industrielle Massengesellschaft funktionieren. Weiterlesen

Die Königin ist tot – „Es lebe der König“?

Die heimlichen Monarchisten

 „Die Königin ist tot. Es lebe der König!“

Ja, so hätte es früher in deutschen Ländern geheißen. Die Tonlage unserer Staatsmedien ist auf Moll gedämpft. Wir sollen traurig sein.

„Es lebe der König?“

Nicht mein König.

Die verstorbene alte Dame als Person verdient meinen Respekt. Unsere Außenministerin – nicht meine Außenministerin  freilich – verdient ihn nicht. Elizabeth hätte uns den Terror des 2. Weltkriegs großzügig verziehen, hieß es von ihr sinngemäß.

Ach so. Wer hatte doch noch 1939 wem den Krieg erklärt? Schwamm drüber. Elizabeth war es nicht. Laßt die Engländer ihre Königin betrauern, das gehört sich so.

Aber wir? Hier spottet der Bonner Publizist Theo Homann – nein, nicht über die Queen – über uns:

Neben der Haßliebe zum Russen steht die Neidliebe zur Angelsachserei, der in ihrer britischen Teilmenge soeben die bis dato regierende Königliche Hoheit abhanden kam.

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Sind Queere wie Gott?

Ideologie oder Realität?

Mit der Realität haben es Ideologen nicht so. Wenn sie sich nicht nach ihren fixen Ideen richtet: umso schlimmer für sie! In einer berühmten Szene der Komiker Monty Python, besteht ein Mann darauf, auch Babys zu bekommen. Das Filmpublikum bog sich vor Lachen. Heute ist ihm das Lachen vergangen. Eine verquere linksextremistische Ideologie hat sich dutzende Geschlechter ausgedacht.

Monty Python, Das Leben des Brian, Loretta-Szene: „Als Mann möchte ich das Recht haben, Kinder zu gebären.“

Männer sollen nicht männlich sein und Frauen nicht weiblich. Queere Genderisten kultivieren in ihren Köpfen eine ganz spezielle Art höchstpersönlicher „Realität“, die vielleicht geschultem Fachpersonal noch zugänglich ist. Männer, die sich für eine Katze halten, entwickeln gelegentlich manche Charakterzüge der fauchenden kleinen Biester, halten sie sich für Frauen, bevorzugen sie rosa Spitzenunterwäsche, und die sich für Napoleon halten, reagieren gereizt, wenn man sie nicht mit Empereur anspricht. Weiterlesen

Delegitimierer, Zersetzer und andere Nagetiere

Der SPD-Verfassungsschutz hat eine neue Feindgruppe erspäht: die Delegitimierer. Sie zersetzen angeblich den Glauben an unseren Staat.

Das BfV hat daher den Phänomenbereich „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ eingerichtet. Die diesem Phänomenbereich zugeordneten Akteure zielen darauf ab, das Vertrauen in das staatliche System zu erschüttern und dessen Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen. Dies versuchen sie zu erreichen, indem sie unter anderem demokratisch gewählte Repräsentanten des Staates verächtlich machen, staatlichen Institutionen und ihren Vertretern die Legitimität absprechen, zum Ignorieren gerichtlicher Anordnungen und Entscheidungen aufrufen, staatliche oder öffentliche Institutionen (z.B. der Gesundheitsfürsorge) mittels Sachbeschädigungen sabotieren oder zu Widerstandshandlungen gegen die staatliche Ordnung aufrufen. Diese Verhaltensweisen stehen im Widerspruch zu elementaren Verfassungsgrundsätzen wie dem Demokratie- oder dem Rechtsstaatsprinzip.

Webseite des Bundesamttes für Verfassungsschutz, abgerufen am 31.8.2022

Wir wollen diesen angeblichen Widerspruch einmal hinterfragen.

Die Gesellschaft, ihre Büttel und ihre Feinde:
Der Künstler Anton Yakovlev alias Toni Sart ließ sich von Tolkiens Fantasy-Figuren inspirieren.
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Der erste Konservative

„Ich verabscheue Neuerungen“

Konservativ empfindet, wer die Welt liebt, wie sie ist. Warum sollte er alles umstürzen? Michel de Montaigne (1533-1592) zählte noch keine vierzig Jahre, da setzte sich der gewesene Richter zur Ruhe. In seinem 16 Schritt durchmessenden Turm zog er sich zu seinen etwa 1000 Büchern zurück: zumeist lateinische Ausgaben antiker Klassiker. Er lebte fortan von seinen Gütern.

Tour de Montaigne: Michel de Montaignes Turmbibliothek befindet sich in der 2. Etage (Foto Heinrich Salome 2009, Wikipedia)

Offen gibt sich Montaigne als Konservativer zu erkennen:

Ich verabscheue Neuerungen, welches Gesicht auch immer sie tragen mögen, und ich habe Grund dazu. weil ich äußerst verhängnisvolle Auswirkungen hiervon erleben mußte. Jene, die uns nun schon seit fünfundzwanzig, dreißig Jahren so hart zusetzt, hat zwar nicht alles allein angerichtet, aber man kann mit einigem Recht sagen, daß sie zumindest mittelbar alles erzeugt und hervorgebracht hat – sogar die Untaten und Zerstörungen, die seitdem ohne sie, ja gegen sie verübt werden.“

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Die Blutspur von Vanini bis Rushdie und der Mauerbau

Gefangen in der eigenen Ideologie

Wo das Weltbild sich schließt, fängt die Borniertheit an. Ein geschlossenes Weltbild schließt den eigenen Verstand ein und neue Argumente aus. Sinnfällig wurde eine Selbstbornierung im Gedankenkäfig der eigenen Ideologie, als die Kommunisten heute vor 61 Jahren, am 13. August 1961, West-Berlin abriegelten und mit dem Bau von Mauer und Sperranlagen begannen. Die Einmauerung der eigenen Bevölkerung hielt vor der Geschichte nicht stand. Das Freiheitsbedürfnis der Menschen sucht sich immer seinen Weg.

Man kann die europäische Geschichte unter vielen Gesichtspunkten betrachten. Aus Sicht geistiger Freiheit und ihrer Bedrohung zeigt sie ein geografisches Muster: Dem europäischen Altertum lag der Gedanke ganz fern, Menschen umzubringen, weil sie etwas nicht glauben wollten. Aus religiösem Fanatismus geborene Intoleranz, Haß und Gewalt sind Importe aus dem Orient. Sie behaupten: Es gibt eine ewige Wahrheit, und zwar nur eine, und wir allein kennen sie. Weiterlesen

Die bunten Seifenblasen platzen lassen

Mit Ideen und Idealen beherrscht man Menschen

Mit Religion beherrscht man Menschen: Bis hierher dürft ihr noch denken. Ab hier müßte ihr einfach glauben! Jede Herrschaft beruht entweder auf nackter Angst oder auf dem Glauben der Beherrschten, die Herrschaft stehe mit ewigen Gesetzen in Einklang.

Auch das deutsche Volk wird mit solchen Glaubenslehren eingeschüchtert und beherrscht. Nur wer sie erfolgreich untergräbt, hat eine Chance auf Freiheit.

Es gibt viel Gutes, das zwar von einem klugen Mann erkannt wird, aber doch keine so in die Augen springenden Gründe in sich hat, um andere von seiner Richtigkeit überzeugen zu können. Kluge Männer nehmen daher zur Gottheit ihre Zuflucht.

Niccolo Machiavelli, Discorsi, 1531, Buch I., 11.

Man legt seine Gesetzesbefehle einfach einer Gottheit in den Mund, dann werden sie willig befolgt. So klärte der italienische Humanist über die Funktion der Religion auf. Weiterlesen

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