Klaus Kunze

Kategorie: Politik Seite 19 von 45

Die Not von Volk und Staat

Zweifellos befinden sich unser Volk und Staat in Not. Daß die Epoche der Staatlichkeit zuende geht, hatte der scharfsinnige Analytiker Carl Schmitt schon vor rund 90 Jahren geschrieben. Auch

das Volk hat seine Rolle als Träger sozial und politisch bedeutsamer Funktionen eingebüßt. Es ist funktionslos geworden.[1]

Winfried Knörzer, Farben der Macht, 2021, ISBN 978-3-938176-90-0., S.188

Seine Funktion im gesellschaftlichen Gefüge hatte darin bestanden, daß Menschengruppen ihre gemeinsamen Interessen unter Berufung auf das Volk geltend gemacht hatten. So weiß es die Soziologie. Sie nimmt Werte und Ideologien nicht zum Nennwert, sondern fragt danach, warum Menschen in ihrem jeweiligen Namen Interessen durchzusetzen suchen.

Die Soziologie – Magd oder Herrin?

Auf die Einsichten der Soziologie als Magd der Geschichtsschreibung mögen wir nicht mehr verzichten. Für ein politikwissenschaftliches Verständnis unserer Gegenwart ist sie essentiell. Doch wehe, wenn die Dienerin nach der Herrschaft über alle Diskurse greift! Weiterlesen

„Wolle mer se neilasse?“

Die unheilige Allianz

Als in Mainz einst noch gesungen und gelacht wurde, fragte der Karnevalspräsident das Publikum vor dem Auftritt von Karnevalisten: „Wolle mer se neilasse?“ Das ist lange her. Heute ist uns das Lachen vergangen, denn wir werden nicht mehr gefragt, ob und wen wir reinlassen wollen.

„Jetzt sind sie nun mal da“, hatte unsere oberste Vertreterin von Migranteninteressen 2015 scheinheilig geseufzt. Tatsächlich besteht eine unheilige Allianz verschiedener Interessengruppen, die möglichst viele Ausländer in Deutschland ansiedeln möchten. Die Konzerne benötigen neue Verbraucher, der Staat sehnt sich nach Steuer- und Beitragszahlern, Linksextremisten möchten das deutsche Volk ethnisch umkrempeln und verrecken lassen, Kirchenfürsten mahnen von der Kanzel Nächstenliebe an.

Die Melodie ist überall dieselbe, nur die Texte leicht unterschiedlich. Diese Sänger lieben Ausländer so sehr, daß sie möglichst viele in Deutschland haben wollen. Sie instrumentieren sie auf ihre jeweils eigene Weise. Weiterlesen

Von der Hyperdemokratie in die Ökodiktatur?

Der neue Autoritarismus

Führen uns „die dekultivierten Massen, die durch jahrelange Gehirnwäsche betäubt wurden, in die Tyrannei“? Der italienische Publizist Adriano Scianca befürchtet das.[1] Seit Computer die Sprachbarrieren abgebaut haben, öffneten sich in Europa auch geistige Kapillarströme. Übersetzungsprogramme erleichtern uns den Blick in andere Länder.

Unsere Nachbarn werden von den gleichen globalen Akteuren gepiesackt wie wir. Nicht überraschend: Sie stehen vor ähnlichen Problemen. Läuteten nicht auch bei uns die Alarmglocken und und warnen vor der „Merkel-Diktatur“, der „Impf-Tyrannei“ und ähnlichen Menetekeln? Während unsere Medien nicht müde werden, „die Demokratie“ zu retten, hält es ein beträchtlicher Teil unserer Bürger gar nicht mehr für eine Demokratie, was er tagtäglich so erfährt.

Darf sich der Autoritarismus unserer mehr oder weniger linken Regierungen und ihrer medialen Gefolgsleute noch Demokratie nennen? Wer unter dem schönen Wort einen freiheitlichen Staat versteht, hantiert leicht mit Begriffen wie Diktatur. Weiterlesen

„Fett und impotent“, oder kehrt der „Krieger“ zurück?

Fett und impotent?

Sterben wir nach und nach aus, weil wir fett und impotent geworden sind? Der Historiker Hellmut Diwald erinnerte an den Wunschdeutschen des Kriegssiegers Winston Churchill:

Wir sind zu der Figur geworden, in die Winston Churchill den Deutschen der Zukunft verwandelt sehen wollte: fett und impotent.

Hellmut Diwald, Deutschland einig Vaterland, Geschichte unserer Gegenwart, 1990, S.99.

So verwandelte man die 1945 überlebenden Deutschen von Kriegern in Verbraucher. Den geistigen Überbau besorgte die angelsächsische Variante des Liberalismus: Die Li­be­ra­­li­sierung aller Lebensbereiche brachte die Auf­lö­­­sung al­ler eigenständigen meta­physi­schen und morali­schen Werte und führ­te zu ei­ner allge­meinen Öko­nomi­sierung des geistigen Le­­bens. Da­mit be­schränkte man sich auf eine „Gei­stesver­fas­sung, die in Pro­­duk­­tion und Kon­sum die zen­tra­len Ka­te­go­rien menschli­chen Da­seins fin­­det.“[1] Bert Brecht sprach aus der Seele: „Erst kommt das Fres­sen, dann die Moral.“ Gerade das Fressen wurde zur alleinigen Moral des Bundesbürgers. Weiterlesen

Abschied vom Absoluten – und dann?

Ist „konservative Revolution“ eine Option?

Seit Jahren flüstert man auf der politischen Rechten „konservative Revolution“. Jene rechtsintellektuelle Strömung entstand vor etwa hundert Jahren und war vor allem eines: eine Idee von Intellektuellen.

Zwar versprühten ihre Schöpfer jahrelang funkelnde Geistesblitze. Schließlich gehörten zu ihnen zeitweilig überragende Köpfe wie Ernst Jünger und Ernst Niekisch. Für eine Massenbewegung taugten deren Ideen aber nicht. Auf der Straße marschierte bald die Masse, und die ist bekanntlich zu geistigen Höhenflügen nicht imstande. Das verdankt sie nicht zuletzt den schweren Stiefeln an den Füßen, die schließlich in Deutschlands Straßen marschierten, während namhafte Rechtsintellektuelle sich vorsichtshalber aus der Schußlinie begaben.

Dennoch haben die Protagonisten der konservativen Revolution (KR) die Gedankenwelt bleibend befruchtet. Für ein praktisch brauchbares politisches Konzept taugt die KR heute so wenig wie damals. Zu fern steht sie der Auffassungsgabe und den tatsächlichen Bedürfnissen der Masse. Weiterlesen

Von der Banalität des Bösen zu des Reiches Herrlichkeit

Benötigen wir eine neue Metaphysik?

Die Reste unserer Kultur und unseres Volkes fristen im multikulturellen Experiment ein Nischendasein. Machen wir uns keine Illusionen:

Extremer als die Jugend anderer Länder strebt die deutsche nach einer kunterbunten Weltbürgerschaft, die ungenau allerlei ist, nämlich umwelt- und klimabewußt, genderneutral, antiimperialistisch, antikolonialistisch, antirassistisch und antisexistisch, nur eben bitte nicht deutsch – mit dem Nebeneffekt, daß ebensowenig von Vaterland wie von Muttersprache die Rede sein darf und folgerichtig die Kenntnis der eigenen Sprache und des kulturellen Erbes nicht nur als unnötig, sondern bereits als verdächtig gelten.

Heino Bosselmann, Kollektive Psychologie, 26.10.2021

Eine kulturelle Kluft gähnt zwischen alten Kulturträgern und einem Teil der Jugend. Die einen sind oft noch am Lateinischen oder Griechischen und alten Philosophen geschult, sie wissen um unsere Geschichte, ihre Glanzpunkte und ihre tragischen Tiefen. In solch einem tiefen Loch sehen sie soeben die Zukunft unseres Volkes verschwinden. Weiterlesen

Das geheime Deutschland: Realität oder Pararealität?

Solange ich Radio und Fernsehen ausgeschaltet halte, umfängt mich die Realität. Der Aus-Schalter ist ein Teil von ihr, ich kann ihn steuern.

Nicht steuern kann ich die Pararealität, die solche Geräte in mir erzeugen sollen: Radio-Neusprech aus Gender-Gaga, Koalitions-Vor-Vorverhandlungen, Hauen und Stechen in irgendwelchen Parteien, Skandale, Korruption. Es ist nicht meine Welt. Sie langweilt mich. Darum lasse ich sie nur selten in meinen Kopf. Ihr Anblick ekelt mich an.

Pararealität ist eine Scheinwirklichkeit, die es nur im Kopf gibt, in der Vorstellung. Die kann ein Traum sein oder auch ein Albtraum. Ich weigere mich, an den Schreckensvisionen der Medien teilzuhaben: Der Klimawandel ist ausschließlich menschengemacht und kann von Deutschland besiegt werden, die Millionen Orientalen in unserem Land sind „Flüchtlinge“, die Renten sind sicher, Corona wird uns bald alle wegraffen, die Kinderarmut nimmt zu. Weiterlesen

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