Klaus Kunze

Die elementare Wucht der Ereignisse nutzen!

Wahrnehmungen

Dem postmodernen Europa gehen ganze Bibliotheken den Bach hinunter. Die elementare Wucht der Realität spült sie in den Orkus: die Dekonstruktivisten, die Genderisten, die Transfemininistinnen, die Diskurstheoretiker und andere Träumer. Die Ideenwelt folgt zwangsläufig den realen Umständen. Das Gerede zieht immer den kürzeren, wenn die Gewalt groß ist und die Rede klein.

Nur zu gern hatte sich der Großteil unserer Intellektuellen von der Wirklichkeit verabschiedet. Jetzt werden sie von ihr eingeholt. Utopisten wollten nicht wahrhaben, „was immer gilt“. Gutmenschen schlossen die Augen davor, daß „der Mensch“ jederzeit „des Menschen Wolf“ sein kann. Globalisten verabschiedeten das Konzept „Nation“. Ihre liberalistisch halbierte Vernunft betrachtete Völker als bloße Konstrukte.

Blut ist aber dicker als Tinte. Mit ihrem Blut besiegeln heute Ukrainer ihre Existenz als eigenes Volk, das um seine Freiheit ringt. Jeder waffenfähige Mann soll kämpfen. Weiterlesen

Der Spiegel unserer Schwäche

Die Russen kommen!

„Die Russen kommen!“ Für Millionen Deutsche als ihre Opfer von 1945 ist das die Tatarenmeldung schlechthin. Sie aktiviert tiefsitzende Traumata ganzer Generationen, auch die der sekundär traumatisierten Nachkriegsgeborenen. Die einen nahmen im Prozeß ihrer höchstpersönlichen Bewältigung rechte, betont wehrhafte Werthaltungen an. Die anderen erklärten die ganze Welt zu Freunden und woben sich jenes Spinnennetz gutmenschlicher Illusionen, das Putin jäh zerrissen hat. Er strickt bereits an einem neuen Spinnennetz von Lügen. Demnächst werden ukranische Kinder in der Schule lernen, ihr Land sei 2022 von Putin befreit worden.

Der emotionalen Wucht solcher Bilder kann sich nicht entziehen, wer Nemmersdorf, die Wilhelm Gustloff, Flucht und Völkermord an Deutschen 1945 verinnerlicht hat (Bildquelle Ukraine, 25.2.2022).

Der emotionalen Wucht der Bilder eines angegriffenen, um seine Freiheit kämpfenden Volkes und verängstigt in Bunkern sitzender Kinder kann man sich nicht entziehen. Weiterlesen

Wir stehen blank da – was zu tun ist

Kurswechsel

Über Nacht hat in der deutschen Parteien- und Medienlandschaft ein Kurswechsel stattgefunden. Man übt sich in Zerknirschung. Daß ein Moderator des Deutschlandfunks heute früh Clausewitz zitierte, ist symptomatisch. Gestern hatte der Inspekteur unseres Heeres erneut geklagt, daß wir blank dastehen. Was zu tun ist, sagt uns Uwe Wappler als Gastautor. Er fordert eine Erneuerung der Bundeswehr von Grund auf:

Uwe Wappler

Wir stehen blank da

Der Inspekteur des Heeres hat am Tag Eins des russischen Angriffs auf die Ukraine erklärt:

„[…] und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da. […] Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können, sind extrem limitiert. […] Wir haben es alle kommen sehen und waren nicht in der Lage, mit unseren Argumenten durchzudringen.

Es ist relativ einfach, bei Bedarf in den Krieg zu ziehen. Weiterlesen

Guten Morgen, Frau Baerbock, endlich wach?

Nein, die grüne Ministerin hat es immer noch nicht völlig begriffen.

„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“

Annalena Baerbock 24.2.2022

Welch groteske Fehleinschätzung! Die Welt ist geblieben, wie sie immer war. Es mag sein, daß Baerbock heute früh aufhörte zu träumen. Aber auch das darf bezweifelt werden. Sie vermag immer noch nicht zu unterscheiden zwischen der realen politischen Welt und ihren linksgrünen Utopien, Träumen, Illusionen und Hirngespinsten.

Gestern, am Tag vor dem russischen Angriff, schrieb ich hier:

Unsere politische Klasse scheint tatsächlich an jene heile Welt zu glauben, in der das Böse durch multilaterale Verträge gebannt ist und Frieden und individuelle Freiheit durch Menschenrechte garantiert sind. Wozu sich noch militärisch rüsten, wenn wir doch rechtsverbindliche Abkommen haben? Sie wähnen, die großen Fragen der Weltgeschichte würden nicht durch Blut uns Eisen entschieden, sondern durch Reden und Parlamentsbeschlüsse, durch Verträge und moralische Proklamationen.

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Bis die Russen quietschen?

Eine von den Westmächten gern gehegte Legende besagt, die „Demokratien des Westens“ bildeten eine Wertegemeinschaft. Zu ihren höchsten Werten zählten sie den Frieden, die Menschenrechte und die Völkerverständigung.

In Deutschland nimmt man Proklamationen guter Absichten traditionell ernst. Wir waren schon immer ein gutmütiges und unpolitisches Volk. Was jemand tatsächlich tut, nehmen wir nicht so ernst wie seine angeblichen Absichten. Unsere politische Klasse scheint tatsächlich an jene heile Welt zu glauben, in der das Böse durch multilaterale Verträge gebannt ist und Frieden und individuelle Freiheit durch Menschenrechte garantiert sind. Wozu sich noch militärisch rüsten, wenn wir doch rechtsverbindliche Abkommen haben?

Sie wähnen, die großen Fragen der Weltgeschichte würden nicht durch Blut uns Eisen entschieden, sondern durch Reden und Parlamentsbeschlüsse, durch Verträge und moralische Proklamationen.

Von diesem Traum vermochte sie bisher keine historische Kenntnis abzuhalten. Weiterlesen

Das Scheitern des Liberalkonservatismus

Meuthens Rücktritt war die richtige Konsequenz

Liberalkonservative: Gibt es die überhaupt? Es ist leicht, sich selbst oder einem anderen ein Etikett aufzukleben. Es ist aber nicht immer drunter, was vorne draufsteht. Manche Etiketten verdecken nur die inhaltliche Leere.

Liberalkonservativ nennen kann sich jeder. Die Adjektive hören sich für viele Ohren sympathisch an. Man kann auch sozial und liberal sprachlich verbinden, Wirtschaft und liberal und vieles mehr. Das politische Wortgeklingel ist wohlfeil. Bei näherem Hinsehen aber ist der Begriff konservativ aber leer. Er besagt nur, daß jemand irgend etwas Bestehendes erhalten möchte.

Ein konservativer Genosse im Reiche Maos war Maoist, ein konservativer Sozialdemokrat möchte, daß die Sozialdemokratie bleibt wie sie ist, ein Konservativer zu Kaiser Wilhelms Zeiten war natürlich Monarchist. Und ein Liberalkonservativer wie Jörg Meuthen? Ganz einfach, er ist ein Liberaler, der den Liberalismus bewahren möchte. Weiterlesen

Dekonstruktion – und dann?

Was die Rechte aus den Fehlern der Linken lernen kann

Jedes Ende birgt einen neuen Anfang. Die alte Linke war marxistisch inspiriert. Für den freien Westen waren ihre Klassenkampftheorien seit Jahrzehnten durch die reale Existenz eines östlichen Sozialismus widerlegt. nach dessen ökonomischem Zusammenbruch 1989 sahen auch seine spätmarxistischen Epigonen das ein. Nur ein paar Ewiggestrige Linke und linke Theoretiker auf deutschen Lehrstühlen bewahren das verstaubte Erbe.

Die ideologische Mutation vom Marxismus zum Postmarxismus wurde auf der gegenüberliegenden Seite des Spektrums nicht rechtzeitig und nicht vollständig in ihren Konsequenzen für die eigenen Positionen erkannt. Während die alte Rechte eine neue Rechte gebar, erzeugte auch die alte Linke eine neue.

Das 19. und 20. Jahrhundert hatte die Epoche der großen ideologischen Entwürfe und Utopien gebildet. Sich aus ihrem Treibsand herauszuarbeiten, gelang vielen alten Streitern nicht. Weiterlesen

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