Selbst Linke möchten heute bürgerlich sein
Alle möchten sie die Bürgerlichen sein, selbst die Grünen. Der Streit um das Prädikat „Bürger“ tobt seit einem Jahrhundert, auch innerhalb des nationalen Lagers. Am 17. März 2021 griff sogar der von Herkunft tscherkessische Grüne Özdemir den AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen in einer Talk-Schau an:
Özdemir schießt schnell zurück, meint, das sei ein „ziemlich raffinierter Trick“ von Meuthen. „Jetzt sind Sie hier in der Sendung und machen so einen auf bürgerlich und die anderen Parteimitglieder reden auf den Demonstrationen.“
Focus-Text zum ZDF-Video
Meuthen antwortet nur: „Ich bin bürgerlich.“
Es gibt zu denken, daß inzwischen selbst ein Funktionär der alten Revoluzzer-Partei die Bürgerlichkeit positiv affirmiert, seiner rechten Konkurrenz aber abspricht. Auch in der AfD adelt sich mit Bürgerlichkeit, wer sie seinen Gegnern abspricht: Unter dem hämischen Applaus der linken Konkurrenz eignen liberale Konservative sich gern die alleinige Bürgerlichkeit an und sprechen sie ihren mehr nationalen Parteifreunden ab. Weiterlesen