Klaus Kunze

Weltbürgerkrieger

Der ewige Deutsche lebt noch. Vielen umliegenden Nationen ist er oft auf die Nerven gegangen: als besserwisserischer, belehrender Prinzipienreiter wollte er die Welt am deutschen Wesen genesen lassen.

Heute hat er wieder ein Gesicht: Heiko Maas. Dessen Ähnlichkeit mit seinem früheren deutschen Ministerkollegen und Erzpropagandisten deutscher Überlegenheit mag rein zufällig sein. Zuweilen stabilisieren Kleinwüchsige ihr Selbstbewußtsein durch ein besonders großes Mundwerk.

Der ewig besserwisserische Deutsche lebt noch.

In den Trümmern seines militärischen Größenwahnes brachte sich Maas‘ Amtsvorgänger selbst um. Maas seinerseits zertrümmert gerade genußvoll in moralischem Größenwahn die diplomatischen Beziehungen zu zwei der mächtigsten Staaten der Erde: USA und Rußland. Sich beide zugleich zu Feinden machen und es mit ihnen aufnehmen? Für propagandistische Schönredner ist das kein Problem. Am Endsieg unserer gerechten Sache kann kein Zweifel bestehen.

„Maas kritisierte insbesondere den Aufruf Trumps zur doppelten Stimmabgabe und dessen Kritik an der Briefwahl.

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Minsk: Aufstand der Anständigen

Sind Ihnen irgendwo in Deutschland Demonstrationen gegen die Diktatur in Weißrußland aufgefallen? Wo bleibt der Aufschrei des demokratischen Gewissens unserer üblichen Verdächtigen?

In Minsk und anderen Städten gegen Zigtausende friedlich durch die Straßen und fordern die Recht auf freie Wahlen und Äußerung ihrer Meinung. Viele wurden von Polizeikräften des Diktators willkürlich zusammengetrieben, eingesperrt und in Haft bis auf den Tod geprügelt.

Mich haben die Bilder der friedlich Protestierenden tief bewegt.

Demonstranten ins Minsk

Ihre Gesichter sind nicht von Haß verzerrt wie die vieler Demonstranten in den USA, in Hamburg, Berlin und anderswo. Sie zünden keine Autos an, schmeißen keine Steine auf Polizisten und möchten nur das Eine: Freiheit!

Wenn die Phrase von einem Aufstand der Anständigen einen Sinn haben kann, trifft er hier den Kern der Sache. Unterdessen sitzen unsere selbsternannten Anständigen zuhause betrachten mit scheelen Blicken die mutigen jungen Leute in Minsk. Weiterlesen

Lebensbilder aus dem alten Weserbergland

Wer nicht weiß, woher er kommt, kann auch nicht wissen, wohin er geht. Wenn Philosophie munter beschwingt von Abstraktionsgipfel zu Abstraktionsgipfel klettert, sieht sie manchmal die konkreten kleinen Menschlein tief drunten im Tale nur noch als ameisenhafte Pünktchen. Vieles erkennt man nur aus ihrer Vogelperspektive.

Während sie aber eine rein zerebrale Übung ist und sich ausschließlich in unseren Köpfen abspielt, wollen wir die wirklichen Menschen nicht vergessen, die sich alle jene hübschen Konstruktionen ausgedacht haben, die manche Philosophen zu oft mit der Realität verwechselt haben. Die Lebensgeschichten wirklicher Menschen bilden die empirische Basis, an der keine Philosophie vorbeikommt, will sie sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, in der Echokammer ihres Elfenbeinturmes zu hausen und Spinnenbeine zu zählen.

Darum ist die Geschichtsforschung eine Wissenschaft, die vergangene Realität beschreibt, bevor sie diese vielleicht zu deuten wagt. Wir möchten hier wissen: Wie war es einst wirklich, sagen wir einmal: zum Beispiel im Weserbergland zwischen Hannoversch Münden und dem Solling zwischen dem 16. Weiterlesen

Wie das Medien-Imperium zurückschlägt

Die mediale Scheinwelt

Innerhalb des politischen Spektrums bildet der Rechtsextremismus den rechten Rand der rechten Hälfte. Die große Mehrheit der Rechten denkt nicht extrem und stützt unser freiheitliches, demokratisches Staatswesen.

Um die gesamte konservative und patriotische demokratische Rechte zu bekämpfen, ist vielen unserer Medienleute jedes Mittel recht. Sie setzen alles Rechte mit Extremismus gleich. Das liest sich zum Beispiel auf einer Webseite der ARD aus der Feder Katrin Kamplings so:

„Wenn Polizeibeamte mit rechter Gesinnung auffallen, würde man meinen, daß sie ihre Arbeit nicht mehr ausüben dürfen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, aktiv für die Demokratie und ihre Werte einzustehen. Recherchen von Panorama 3 zeigen, sie sind durch den Beamtenstatus geschützt. […]

Wenn Polizisten mit rechtem Gedankengut auffallen, ist der Ablauf immer der gleiche: Es wird ein internes Disziplinarverfahren eingeleitet – und immer auch ein Strafverfahren. So lange das Strafverfahren läuft, ruht das Disziplinarverfahren.

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Nationale Solidarität im demokratischen Verfassungsstaat

Solidarität ist national

Während bald also Milliardensummen aus den solide wirtschaftenden nördlichen EU-Ländern abfließen werden, drängt sich die Frage auf: Ist es legitim, heute unsere Kinder und Kindeskinder zu verschulden und das geliehene Geld in dem großen, schwarzen Loch Südeuropas zu versenken?

Kritiker hatten schon bei Schaffung des Euro darauf hingewiesen, daß langfristige Stabilität der Währung nur bei einer im wesentlichen homogenen Wirtschaftspolitik der beteiligten Staaten zu gewährleisten ist. Davon kann keine Rede sein, wenn linkspopulistische Regierungen ihre Wähler zum Beispiel mit Sozialgeschenken wie arbeitslosem Einkommen für alle locken. Seit 2018

„können Bedürftige in Italien ein Bürgergeld von 780 Euro im Monat für Single beantragen. Die Ankündigung dieses Grundeinkommens hatte der italienischen Regierungspartei Cinque Stelle viele Wähler eingebracht.“

Ulrike Sauer, Süddeutsche Zeitung 6.3.2019,

Man kann die deutschen Alimente für die italienischen Sozialsünden als Gebote der ökonomischen Vernunft deklarieren, als Eigennutz des Verkäufers, der am Bankrott eines Kunden und Schuldners nicht interessiert sein kann. Weiterlesen

Der Frosch und die Pussy

Ein Kulturkampf vor Gericht

Unser Kulturkampf ist ein Kampf um Worte und Begriffe. Erbittert kämpfen linke Ideologen um die Vorherrschaft über unser Denken. Es fängt bei den Worten an, behaupten sie, und endet zwangsläufig bei entsprechenden Taten.

Gewöhnlich tobt dieser Kampf in Feuilletons, an Unis und in den Medien. Überall wollen Sprachwächter dem Volk die Worte austreiben und sie durch Begriffe ersetzen, die ihrem eigenen Denken entsprechen. Manchmal prallen aber auch auf offener Straße die Kulturen aufeinander. So geschah es am 6. Oktober 2018 in Apolda. Zwei Jahre später wurde die Szene jetzt zum Tribunal: Das Amtsgericht verhandelte die Anklage gegen einen 50jährigen Bäcker aus Niedersachsen. Er soll sich im Wort vergriffen haben.

Das Problem bei der Sache: Was ein Wort für einen 50jährigen Bäcker bedeutet, bedeutet es für eine 25jährige Tutorin im Fach Sozialpädagogik noch lange nicht. Was war vorgefallen? Weiterlesen

Die Machtergreifung der Minderheiten

Neue Sehnsucht nach der Identität

Plötzlich sehnen sich alle nach Identität. Für Rechte ist das ein Heimspiel. Unter Losungen wie „Identität gegen Entfremdung“ ziehen sie seit Jahrzehnten gegen Tendenzen zu Felde, uns unsere nationale Identität madig zu machen.

Ich habe dieses Jahr erst unter dem Buchtitel „Identität oder Egalität“ nachdrücklich auf das Menschenrecht auf Ungleichheit hingewiesen. Ohne Selbstbestimmung der persönlichen und kollektiven Identität gibt es keine Freiheit. Eine globale One World ohne das Recht auf Differenz zum Anderen, ein multinationaler, amorpher Einheitsbrei von Konsumenten, ist eine Albtraumvorstellung.

Jeder möchte eine Identität haben. Wo massenhaft dieselben Güter konsumiert und dieselben stereotypen Serien geguckt werden, ist das für manchen schwierig. Auf Sinnsuche findet er nichts, bei der Selbstverwirklichung ist nicht genug Selbstsubstanz zum Verwirklichen vorhanden, und auf der Suche nach „ihrer Mitte“ findet manch eine kriselnde Persönlichkeit keine vor. Da ist jedes Sinnangebot willkommen, das dem schwächelnden Ich neuen Halt bietet, ein neues Zentrum, an das es sich lehnen kann. Weiterlesen

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