Klaus Kunze

Kategorie: Natur Seite 2 von 4

Abweiden und weiterziehen

Anpassungsfähig

Unsere Art – der Homo sapiens – ist eines der anpassungsfähigsten Lebewesen. Darum vermochte er sich weltweit ist fast jeder Umwelt zu verbreiten, anzupassen und sich zu behaupten.

Wer sich nicht rechtzeitig geänderten Verhältnissen anpassen konnte, dessen Fossilien bestaunen wir in Museen. Eine Forschergruppe um den Ökonomen Toman Barsbai von der University of Bristol hat herausgefunden, daß gleiche Umweltbedingungen auch bei unseren tierischen Nahrungskonkurrenten zu ähnlichen Anpassungen führen wie beim Menschen.

Menschen sind von Natur aus Kulturwesen. In der Kultur spiegelt sich aber gewöhnlich der arterhaltende Wert einer Eigenschaft: Mit einer Neigung zum rituellen Selbstmord hätten sich unsere Vorfahren schon lange ausgerottet, und entsprechend gering schätzen wir seinen ethisch-kulturellen Wert. Als kulturellen Wert empfinden wir unbewußt, was unserer Erhaltung nützlich ist.

Auch die mit uns zu 98,5% identischen Schimpansen besitzen – auf niedrigem Niveau – Tradition und Kultur. Nur manche Verhaltensweisen und Überlebenstechniken wie Techniken zum Nüsseknacken werden weitergegeben. Weiterlesen

Unsere dunkle Vergangenheit

Lichte Gegenwart

Eben setzt sich ein Schmetterling zu mir.  Seine Aufmerksamkeitsspanne ist kurz wie die eines durchschnittlichen Mediennutzers. Ich sitze still. Der Falter erkennt mich nicht als Mensch. Er fliegt zu einer Blume. Sollte ich ihm einen Strauß hinstellen? Lieber lasse ich ihn selbständig suchen und finden. Auch als Leser möchte ich nicht auf der ersten Seite schon erfahren, wer der Mörder ist. Jeder gute Krimi fängt ganz harmlos an.

Schmetterlinge flogen hier vor 10000 Jahren nicht. Es wuchsen auch keine Eichen, Kirschbäume Nußbäume und Kastanien. Heute ist Himmelfahrtstag, und der Himmel strahlend blau. Es ist warm. Wann haben Sie zuletzt daran gedacht, daß wir im Eiszeitalter leben?

Eiche, Nußbaum, Kastanien und Kirschbäume gab es hier in der Eiszeit noch nicht.

Dieses begann vor rund einer halben Million Jahren. Während der Saale-Eiszeit hätte ich hier den Kopf in den Nacken legen und die kilometerhohe Eiswand eines Gletschers hinaufblicken können. Weiterlesen

Vom Aberglauben zur Wissenschaft

Von der Verwandlung des Totenkopfschwärmers vom Todesboten zum Studienobjekt

Zeichen sind bedeutsam. Sie kennzeichnen den Inhalt, auf dem sie aufgebracht sind. Wir benutzen sie seit der Steinzeit in vielfältiger Weise.

Viele Zeichen sind Symbole. Hinter ihnen stehen ganze Vorstellungswelten. Bis zur Aufklärung war eine dieser Vorstellungswelten die magische. Hinter den Dingen, wußte man von Platon, verbargen sich die wahren Dinge. Was hier mit den Augen sehen, sei bloße Erscheinung. Das Symbol aber steht für die wahre Natur dessen, was es symbolisiert.

Bis heute kennt unser Strafgesetzbuch Verbote, bestimmte Kennzeichen als Symbole zu benutzen. Dahinter steht die Hoffnung, mit den Symbolen könne man die hinter ihnen stehende Gedankenwelt verbieten. Eines dieser als verboten geltenden Symbole ist der Totenkopf in derjenigen graphischen Ausführung, die eine SS-Division geführt hatte.

Die kaiserlichen Totenkopf-Husaren standen in der Tradition friderizianischer Husaren. Weiterlesen

Vom morbiden Charme des Todes

Wer vom Totenkopf schwärmt, bricht das letzte Tabu der Spaßgesellschaft

Im Hause des Henkers redet man nicht gern vom Strick. Gab sich unsere Spaßgesellschaft auch tabulos, bewahrte sie doch den Tod als ultimates Schrecknis auf. Sie verbannte ihn sich aber aus den Augen: schob die Sterbenden ab in Sterbekliniken, verbrannte ihre Leichen oder verscharrte sie in Friedwäldern.

Doch Tote kommen wieder, manchmal, nachts, wenn einer voller Zukunftsangst erwacht und nicht wieder einschlafen kann. Vielleicht hat er die Bilder des italienischen Militärkonvois gesehen, der vorgestern über 400 Särge aus Bergamo herausschaffte. Wer den Tod verdrängen möchte, hat es jetzt selbst in der gewöhnlichen Rund-um-die-Uhr-Kinderstundenzeit der Privatsender schwer. Das Sterben ist unübersehbar. Der Tod meldet sich zurück.

Unseren Altvorderen war er vertraut. Jeden Tag konnte er an jedermanns Bett stehen. Kumpelhaft hieß er Freund Hein oder Gevatter Tod. Seine Allgegenwart bildete einen festen Bestandteil des Lebens und der Kultur der Lebenden. Weiterlesen

Klima, Nazis, Corona – wovor fürchten wir uns als nächstes?

Wie eine neurotische Gesellschaft von einer Panikattacke in die nächste fällt

Hysterisch wirft ein Teil unserer Gesellschaft sich einer Panik nach der anderen in die Arme. Noch ist es nicht lange her, als kreischende Jugendliche durch die Gassen zogen und Klimafurcht schürten. Rasend und bei ausgeschalteten Verstandesbremsen legten sie sich in eine linke Kurve nach der anderen.

Nun lebt das Klima anscheinend noch. Wo sind seine Apostel und seine Jünger geblieben? Müssen wir sie unter den Antifaschisten der auf sie folgenden Panikwelle suchen, die hinter jedem Busch einen Nazi-Indianer sehen? Sahen sie Deutschland nicht kurz vor einer braunen Machtergreifung, hörten sie nicht den Marschtritt der SA-Kolonnen durchs Brandenburger Tor?

Oder war auch das bloß eine paranoide Einbildung, gerade so konstruiert wie die Wahnwelten der geisteskranken Massenmörder Tobias Rathjen und Stephan Balliet? Es liegt in der Natur von Massenpaniken, daß sie wie aus dem Nichts entstehen können. Weiterlesen

Träumfalter

Wie sanft der Wind dich heut wiegt,
mein kleiner Traumfalter, flieg

zur Sonne, zum Himmel, zum Licht!
Ihr Strahlen küßt dein Gesicht.

Wie lockend ihr Antlitz lacht,
nur Wonne verheißt ihre Pracht:

Blumen ohne Zahl,
nimmer Durstes Qual,

duftende Himmelswiesen,
Honig und Nektar fließen,

Minze und Phloxe grüßen,
wiegen schweigend die Blüten.

Überirdisches Glück,
Falter sucht sein Geschick:

Gärten in Himmels Schoß –
Doch Sonnenglut wurde sein Los.

Die Sonne scheint, die Sonne lacht
und hat meinen Falter zum Narren gemacht.

Da flattert er in ihrem Schein,
nur aufwärts ins endlose Blau hinein.

Vergeblich sucht ihn mein Blick,
und ratlos bleib ich zurück.

KK

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Landschaftspfleger gesucht

Warum sich niemand um die Artenvielfalt kümmert

Für die Artenvielfalt in Deutschland benötigen wir Landschaftspfleger. Am besten in jedem Dorf einen, der seine Felder, Wiesen und Fluren ebenso kennt wie seine schädlichen Pappenheimer aus der Nachbarschaft. Auf dem flachen Land gibt es keine keinen, der sich für die Artenvielfalt verantwortlich fühlt. Weit weg in der Kreisstadt verwalten ein paar Bürokraten lustlos einen Naturschutz, der die Reste natürlicher Landschaft der mechanisierten Landwirtschaft überläßt.

Heimatpfleger, Jugendpfleger, alles wird durch ehrenamtliche oder hauptamtliche Helfer schon geschützt und gehegt, nicht aber die Landschaft und mit ihr die Artenvielfalt.

Die natürliche Landschaft

Es gibt in Deutschland so gut wie keine natürlichen Landschaften mehr. Was wir als Natur mißverstehen ist das Ergebnis jahrtausendelanger menschlicher Umgestaltung. Diese hat zu einer Landschafts- und Nutzungsvielfalt und damit zu einer größeren als der natürlichen Artenvielfalt geführt.

Ungemähte Randstreifen sind Lebensraum für viele Arten (im Vordergrund auf Klee: Goldene Acht)
Goldene Acht (alle Fotos vom Verfasser)

Seit Beginn der menschlichen Besiedlung wurden die Waldflächen gerodet. Weiterlesen

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