Die Irren werden zahlreicher
Ohne Zweifel nimmt die Anzahl psychisch leidender Menschen zu. Immer mehr Zeitgenossen müssen sich auf dem schmalen Grat zwischen psychopathischem Charakter[1] und manifester Geisteskrankheit hüten, einen falschen Schritt zu tun.
In meiner anwaltlichen Praxis vermehren sich die Rechtsfälle wie Kaninchen, die erst nach psychiatrischen Gutachten richterlich entschieden werden können. Die Spanne reicht vom vielleicht nicht schuldfähigen Angeklagten bis zu familienrechtlichen Streitigkeiten um „auffällige“ Eltern oder Kinder.
Wenn bei aufsehenerregenden Morden immer häufiger über psychische Probleme des Täters spekuliert wird, ist das nicht bloß darauf zurückzuführen, daß orientalische Messermörder aus politischen Gründen als bedauernswerte Kranke hingestellt werden, während Taten schizophrener Deutscher wie in Hanau propagandistisch als rechtsextreme Taten eingeordnet werden. Jochen Sommer ärgert sich über das obligatorische „psychisch krank“ bei Messermorden:
WeiterlesenVor Gericht erfolgten dann der in solchen Fällen deutschlandtypische, obligatorische Freispruch wegen „Schuldunfähigkeit” aufgrund einer „psychischen Erkrankung” und die Einweisung in die geschlossene Psychiatrie in Emmendingen, wo er seit vier Jahren untergebracht ist.