Sterbendes Volk – können wir uns den Strick nehmen?

Die anderen werden ständig mehr und wir weniger. Jetzt jammern über Fachkräftemangel politische Kräfte, die verantwortlich sind für die seit Jahrzehnten Jahr für Jahr verhüteten oder abgetriebenen Kinder. Unter der Fahne der Emanzipation wurden ganze Generationen Ungeborener ins Klo gespült. An ihrer Stelle besiedelte man zum Beispiel Berliner Stadtteile mit Orientalen.

Daß wir Eingeborene der Industriestaaten Nordamerikas und Europas weniger werden, ist empirisch nicht zu leugnen. In den USA schrumpfen sogar alle ethnischen Bevölkerungsgruppen. Heute möchte ich meine Leser mit den wirklichen Gründen für unsere Bevölkerungsschrumpfung und die tägliche Ersetzungs-Migration vertraut machen. Sie beruht keineswegs auf verschwörerischen Geheimplänen, sondern ist von der Demographie erforscht.

Geburtenrückgang schon im alten Rom

Der Geburtenrückgang ist eine alte Erfahrung zivilisierter Staaten und wurde schon von Polybios beschrieben.

Bereits das römische Reich litt unter Geburtenrückgang der Römer selbst. Kaiser Augustus erließ darum Vorrechte für die Väter und Mütter von drei Kindern, das Ius trium liberorum. Mit 20 noch ledige Frauen und mit 25 noch ledige Männer wurden dagegen benachteiligt. In einem Edikt wies er auf die Rede des Quintus Metellus „über die Maßnahmen zur Hebung der Geburtenziffer” hin, berichtet Sueton als sein Biograph. Es ging dem Kaiser nicht wie Friedrich dem Großen um irgendwelche Leute zur „Pöplierung” seines Landes. Menschen hatte Rom mehr als genug. Er erkannte aber: Sklaven und Trittbrettfahrer wurden immer mehr, und die Römer selbst immer weniger.

Sein antiker Biograph Sueton schrieb:

„Den allergrößten Wert legte Kaiser Augustus darauf, das Volk von jeder Blutsvermischung mit Angehörigen fremder Rasse oder Leuten, die von Sklaven abstammten, rein und unverdorben zu erhalten.“[1]

Sueton, Augustus, Kapitel 40.

Die deutsche Übersetzung von M. Ihm hat Suetons Urtext und die Wendung mit dem „unverdorbenen Blut” in eine 1927 zeitbedingte Vorstellungswelt übertragen. Wir wissen heute, daß Blut und Rasse damals Metaphern darstellten für Suetons Beobachtung, daß schlechterdings nicht aus allen möglichen Menschenkindern Römer wurden, die sich auch „römisch” verhielten, und wir wissen heute, daß es kein „unverdorbenes Blut” gibt.

Die gesetzlichen Maßnahmen der Römer sollten der Gefahr vorbeugen, ihre Arbeit andere erledigen und ihre Selbstverteidigung fremden Söldnern zu überlassen mit der Folge, sich selbst als Römer langfristig abzuschaffen. Daß wir heute das gleiche Phänomen des ständigen Geburtenrückganges wie die alten Römer haben, und zwar in Nordamerika und Europa, sollte uns bei der Suche nach den Gründen helfen und uns vom Verfolgen falscher Fährten bewahren.

Über 100 Jahre Geburtenrückgang in Deutschland

Welche Fakten sind anerkannt? Der Rückgang ist keinesfalls erst in den letzten 20 Jahren eingetreten. Es handelt sich vielmehr um ein Jahrhundertproblem. Seit hundert Jahren geht nämlich das Geburtenniveau zurück. Hatten die Ehen, die um die Jahrhundertwende um 1900 geschlossen wurden, im Durchschnitt noch 4 Kinder, so sind es jetzt gerade 1,4. Um die Bevölkerungszahl konstant zu halten, werden jedoch ungefähr 220 Kinder aus 100 Ehen benötigt.[2] Das schreibt uns ein Bevölkerungswissenschaftler: Prof. Dr. Günter Buttler, geb. 1938 in Wanne-Eickel, Studium der Betriebswirtschaftslehre in Freiburg, Bonn und Köln, lehrte seit 1978 Statistik und empirischeWirtschaftsforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Umstritten sind die Gründe dafür und erst recht, ob daraus politische Konsequenzen gezogen werden sollten. Die empirischen Zahlen und ihre Projektion in die Zukunft sind aber nicht anzuzweifeln. Weil jede nachfolgende Generation kleiner ist als die vorherigen, wird sie wiederum ausrechenbar eine noch kleinere Folgegeneration erzeugen, schreibt der Bevölkerungsforscher Herwig Birg. Bis 2100 werden wir uns auf zwischen 40 und 50 Mio. verringern und verweist auf sein Schaubild zur Anzahl der Einwohner und Lebensgeborenen von 1841 bis 2018 mit Vorausberechnungen bis 2100:[3]

Auf der  Suche nach den Gründen

Oberflächliche Kapitalismus- und Zivilisationskritik hat es einfach, wo die Gründe zu vermuten sind. Nicolas Bonnel meint:

„Technologiesucht, Nachrichten, Gender-Theorie, improvisierte Migrationen, Wucherung der Gesetzgebung (lesen Sie Lao Tse), fiskalische Unfähigkeit, Ultra-Feminismus, Windmühlen, ökologischer Unsinn und hyper-vegetarische Moden haben alle ein einziges Ziel: die Reduktion des menschlichen Bestands, der als reichlich vorhanden gilt. Aber all das bleibt zaghaft neben dem maßgeblichen Werkzeug unserer großen Geldmänner und Wucherer: Geld.“[4]

Nicolas Bonnal, 8.6.2021. Du retour de Malthus et du devoir de dépeuplement, 13.5.2021, deutsch.

Und die Nutznießer und üblichen Verdächtigen kennt man auch: „Vergessen wir nicht, daß die Harpagons,[5] die die Welt regieren, die Entscheidungsträger, völkermordende Neunzigjährige sind. Wir haben die Familie von England, Prinz Charles, Schwab, Rockefeller, Soros, Rothschild, Gates […], die nur eine Obsession haben: die Jugend zu liquidieren und zu entvölkern, unter anderem durch Entbehrung.“ So simpel kann sich angesichts des Geburtenrückgangs in den „weißen“ Industrieländern jeder oberflächlich bestätigen, was sein schon vorhandenes Weltbild seit langem wußte. Eine geläufige Geschichtsphilosophie spricht bis heute von „jungen“ und von „alten“ Völkern, um den Alten eine zivilisatorische Übermüdung und Erschöpfung anzudichten: Sie hätten die religiösen, esoterischen und jedenfalls metaphysischen Quellen verschüttet, die ihre Ahnen einst so großartig machten.

So schrieb Emil Cioran (1911-1995):

Völker, die ihre Talente erschöpft und die sich, so weit es in ihrer Kraft stand, vervollkommnet haben, fallen unweigerlich in den Zustand des Vegetierens und der übermaßigen Toleranz, der ihnen jedoch keine Ruhe bedeuten kann, sondern nur ihren Untergang.

E.M. Cioran, Gevierteilt, hier zitiert nach einer Rezension von Arne-Wigand Baganz.

“Als Beispiel führt Cioran die Geschichte des Römischen Imperiums, das von zivilisatorisch unterlegenen Barbaren überrollt worden ist, an. „In Rom sollen im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung von einer Million Einwohnern nur sechzigtausend gebürtige Lateiner gewesen sein. So bald ein Volk die geschichtliche Idee, die zu verkörpern es beauftragt war, glücklich ausgeführt hat, hat es kein Motiv mehr, inmitten eines Chaos von Gesichtern seine Unterschiedlichkeit zu behaupten, seine Züge zu bewahren.” (S.13). Ähnlichkeiten zur neueren europäischen bzw. Weltgeschichte wird man unweigerlich erkennen müssen, das ist eben ihr Lauf. Die Übersättigten sind müde und gleichgültig, neue Barbaren werden sie davonfegen.“[6]

Fakten statt Metaphysik

Solche Geschichtsdeutungen stehen und fallen mit den von ihnen verwendeten metaphysischen Grundannahmen. Statt Befunde metaphysisch zu deuten, wollen wir uns an Fakten orientieren, um zu einer zutreffenden Analyse zu gelangen. An den empirischen Befunden zweifelt niemand: Bevölkerungsrückgang ist ein altes Phänomen. Die modern anmutenden Diskussionen um den Bevölkerungsrückgang durch die niedrige Fertilität einschließlich ihrer Interpretation als egoistisches Verhalten der jungen Generationen sind nicht erst in unserer Zeit aufgetreten, wie das folgende Zitat des griechischen Historikers Polybios aus dem 2. Jahrhundert vor Christus zeigt:

“In der Zeit, in der wir leben, ist in ganz Griechenland die Zahl der Kinder, überhaupt der Bevölkerung in einem Maße zurückgegangen, daß die Städte verödet sind und das Land brachliegt, obwohl wir weder unter Kriegen von längerer Dauer noch unter Seuchen zu leiden hatten […] weil die Menschen der Großmannssucht, der Habgier und dem Leichtsinn verfallen sind, weder mehr heiraten noch, wenn sie es tun, die Kinder, die ihnen geboren werden, großziehen wollen, sondern meist nur eins oder zwei, damit sie im Luxus aufwachsen und ungeteilt den Reichtum ihrer Eltern erben, nur deshalb hat das Übel schnell und unvermerkt um sich gegriffen. Wenn nur ein oder zwei Kinder da sind und von diesen das eine der Krieg, das andere eine Krankheit hinwegrafft, bleibt natürlich Haus und Hof verwaist zurück, und die Städte, ebenso wie ein Bienenschwarm, werden allmählich arm und ohnmächtig.

Polybios, zitiert nach Bernhard Felderer, Wirtschaftliche Entwicklung bei schrumpfender Bevölkerung, Berlin u. a. 1983, S. 128.)“[7]

Gerade darum stellt sich aber die Frage nach den strukturellen Gründen. In eigenen ideologischen Vorannahmen werden wir sie nicht finden; sonst könnte ein Priester ganz einfach kurzschließen: Gott sagte: „Seid fruchtbar und mehret euch!“, also beweist der Geburtenrückgang den Abfall der Menschen von seinen Geboten. O sancta simplicitas! Heilige Einfalt – so geht das nicht.

Die differentielle Reproduktion

Die strukturellen und soziologischen Gründe sind gut erforscht, und wer von der sozialwissenschaftlichen Demographie anscheinend noch nichts gelesen hat, sollte niemandem sein höchstpersönliches, aus der Welt verschwindendes Gutes und das überhand nehmende Böse als Erklärung anbieten.

An der Empirie führt kein Weg vorbei. Was die Geburtenzahlen in Deutschland angeht, weiß jeder Genealoge, daß zwar vor dem 19. Jahrhundert viel mehr Kinder geboren wurde. Mangels moderner Medizin und Hygiene starben sie aber zahlreich, so daß die Bevölkerung sich nur gering vermehrte. Von den neun Kindern dieses Fischers Henrich Albrecht in Oedelsheim an der Weser starben sechs schon als Kind und wurden begraben (Kasten- Symbol), wie sich aus genealogischer Forschung beispielhaft ergibt:[8]

Klaus Kunze, Ortssippenbuch Oedelsheim, 2003, Familie 19.

Erst stieg im 19. Jh. die Lebenserwartung fortlaufend an, und die Geburten gingen zurück. Die Grafik des Bevölkerungsforschers Herwig Birg[9] zeigt uns anschaulich die seit Mitte des 19. Jahrhunderts fallenden Geburtenzahlen:

Herwig Birg (2020), S.10, Abbildung mit freundlicher Erlaubnis des Autors

Seit dem Geburtsjahrgang 1856 hatte in Deutschland jede Frauengeneration weniger Kinder als die vorherige.[10] Gleichzeitig stieg der Anteil in Städten lebender Menschen gegenüber denen vom Land ständig an. 1800 betrug er 5,5%, 1850 10,8%, 1890 28,2%[11] und heute 78%.

Eine weitere, genealogisch bekannte Konstante besagt: Wer als Städter seine Vorfahren Generation um Generation rückwärts in die Vergangenheit erforscht, landet bald auf dem Dorf. Ab der zweiten oder dritten Vorfahrengeneration findet er gewöhnlich keine Städter mehr. Die historische Demographie hat das bestätigt: Städte haben sich noch nie langfristig aus sich selbst heraus reproduziert, sondern immer durch Zuzug vom Lande ergänzt. Man könnte das auch anders wenden: Die meisten uralten Stadtfamilien sind ausgestorben, und die Städte werden jetzt von den Nachkommen der einstigen Rübenbauern des Umlandes bewohnt.

Vom Land in eine Stadt ziehende Familien reproduzieren sich dort geringer als auf dem Land. Vor allem aber bekommen sie oft weniger Kinder, als ihr Bestandserhalt erfordert. Nach ein paar Generationen verschwinden sie mit ihren Namen aus den Urkunden. Wenn man es langfristig betrachtet, wirken Städte wie schwarze Löcher: Sie saugen aus immer größerer Entfernung Menschen an, fressen sie gewissermaßen auf und lassen sie auf Nimmerwiedersehen verschwinden. 

Die alten Griechen und Römer hatten, ihrer Geschichtsschreibung zufolge, bereits mit den gleichen Phänomenen zu kämpfen: Sie wurden immer weniger, die Fremden in ihren Mauern aber immer mehr. Innerhalb der Bauernkulturen des Mittelalters und der frühen Neuzeit war das kein Thema mehr, weil es nur wenig nennenswert große Städte gab.

Die Industrialisierung aber ging mit einer Verstädterung einher. Herwig Birg hat die „Phasen der demographischen Transformation“ und ihren Einfluß auf die Geburtenrate in einer internationalen Vergleichsstatistik einleuchtend dargestellt: „Auf der fiktiven Zeitachse schließt sich die am Anfang weit geöffnete Schere zwischen Geburten- und Sterbeziffer mit zunehmendem wirtschaftlichen Entwicklungsgrad immer mehr.“[12] Der Begriff Entwicklungsgrad beeinhaltet die Vorstellung, in einer zunächst agrarischen Gesellschaft seien bereits wie in einer Knospe Industrialisierung und Verstädterung angelegt.

Herwig Birg, Diffe­rentielle Re­produktion aus der Sicht der biographi­schen Theorie der Fertilität, in: Eckart Voland (Hrg.), Fortpflanzung, Natur und Kul­tur im Wechselspiel, 1992 (1992), 189-215, Grafik S.205 = Spektrum der Wissenschaft, Jan. 1989, 45, mit frdl. Erlaubnis des Autors.

Bezeichnenderweise steigt in unseren großen Städten der Anteil der Einpersonen-Haushalte ständig an. Diese Personen leben und arbeiten hier, ohne sich zu reproduzieren. Warum bekommen Städter im Durchschnitt weniger Kinder? Der Schlüssel für die Antwort besteht in einer zusätzlichen Information: Weltweit korreliert die Pro-Kopf-Geburtenzahl mit dem „Entwicklungsstand” und Durchschnittseinkommen: Je höher die Lebenserwartung, desto niedriger die Geburtenziffern.[13]

Birg geht zurecht davon aus, daß die mütterliche Entscheidung für oder gegen ein Kind zwar eine höchstpersönliche, aber eben eine Entscheidung voraussetzt. Jede Frau ist in gesellschaftliche Verhältnisse eingebettet, in der ihr allerdings nicht immer alle Optionen zur Wahl stehen. Eine frühe biographische Entscheidung für ein Kind schließt viele Karriereoptionen aus. Umgekehrt engt eine Bildungs- und Berufslaufbahn die Optionen ein, Mutter von Kindern zu werden. Je mehr derartige Optionen zur Wahl stehen, desto häufiger wird die frühe Entscheidung für die Mutterschaft vermieden, um alle Möglichkeiten offen zu halten.

Diese durch empirische Zahlen gestützte Analyse erklärt vollständig die parallel verlaufenden Geburtenrückgänge in den Industrieländern. In Deutschland liegt die Zahl der geborenen Kinder pro Frau im Westen schon seit 30 Jahren etwa bei 1,4, und damit unterhalb des Wertes von 2,1, der zur Bestandserhaltung der Elterngeneration nötig wäre. Anhand empirischer Datenerhebungen zeigt Birg, daß die Lebensverhältnisse auf dem Lande mit wenigen biographischen Optionen zu mehr Kinden und die in Städten mit unzähligen Lebens- und Karrierechancen zu weniger Kindern führen. Seine Theorie der differentiellen Reproduktion belegt empirisch, daß die Zahl der gänzlich kinderlosen Frauen dort kontinuierlich ansteigt.

Der Industrialisierungs- und Modernisierungsprozeß hat zu einer explosionsartigen Erweiterung des biographischen Entwicklungsspielraumes der Individuen geführt.[14] […] Der durch den Wettbewerb erzeugte Druck zur Steigerung der Arbeitsproduktivität erzwang eine permanente Erhöhung der Kapitalintensität (Menge an physischem und geistigem Produktionskapital pro Arbeitseinheit), woraus sich eine Tendenz zu immer größeren Betrieben und als Folge davon zu immer größeren Siedlungen ergab.[15]

Herwig Birg

Ultraliberale Ideologie und kapitalistische Produktionsweise

Der Schlüssel zum Verständnis des Geburtenrückganges liegt demzufolge nicht im Reichtum, sondern in den Arbeits- und Lebensverhältnissen einer Gesellschaft und deren internalisierten Wertvorstellungen.

Es trifft statistisch nicht zu, reiche Leute würden weniger Kinder bekommen. Sowohl die Oberschicht als auch die unterste Schicht bekommen tendenziell mehr Kinder. Weniger Kinder hat die in den Arbeitsprozeß eingespannte Mittelschicht, zumal, wenn beide Eheleute zur Arbeit gehen und ein durchschnittlicher Lebensstandard nur unter Verzicht auf Kinder aufrechterhalten werden kann.

Diese Arbeits- und Lebensverhältnisse sind Begleiterscheinungen und Konsequenzen der Moderne, verbunden mit ihrer ultraliberalen Ideologie und ihrer kapitalistischen Funktionsweise. Sie wünscht sich identitätslose Menschen. Jede Heirat, jedes Kind bedeutet Bindung und Verpflichtung.

Jede Bindung steht der Karriere des multiflexiblen, ubiquitären und wurzellosen Wunschmenschen entgegen. Immer geben höchstpersönliche Entscheidungen zwischen Familie und Karriere den Ausschlag. Diese fallen aber immer häufiger gegen Familie und Kinder aus, wenn das Welt- und Menschenbild zunehmend von der ultraliberalen Vorstellungswelt geprägt ist. Wer alles als Handelsware betrachtet und seine ganze Person wie eine Ware auf den Markt bringt, um „sich selbst zu verwirklichen”, sieht Kinder eher als Ballast und weniger als einen Wert an.

„Statt der Kinder“ haben moderne Städterinnen „seelische Konflikte, die Ehe ist eine kunstgewerbliche Aufgabe, und es kommt darauf an, »sich gegenseitig zu verstehen«. Es ist ganz gleichgültig, ob eine amerikanische Dame für ihre Kinder keinen zureichenden Grund findet, weil sie keine season versäumen will, eine Pariserin, weil sie fürchtet, daß ihr Liebhaber davongeht, oder eine Ibsen-Heldin, weil sie »sich selbst gehört«. Sie alle gehören sich selbst, und sie alle sind unfruchtbar.“[16]

Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 2. Band, 2. Kap. I., S.831

Sie alle sind Töchter des radikalen Egoismus und Individualismus. „Das Urweib“ hingegen, schrieb Oswald Spengler 1918, „das Bauernweib ist Mutter. Seine ganze, von Kindheit an ersehnte Bestimmung liegt in diesem Worte beschlossen.“ Die Bestimmung im Spengler’schen Sinne läßt sich freilich nicht vereinbaren mit den liberalen Prinzipien. Diese fordern gerade die völlige Freiheit von solchen Vorherbestimmungen des Lebenssinnes.

Der radikale Liberalismus erkennt nur das ökonomisch Nützliche als Wert an und hält Kinder für einen überflüssigen Kostenfaktor.

Für traditionelle Gesellschaften stand das Fortleben in seinen eigenen Kindern aber ganz oben auf der Werteskala. So ist es bei einem großen Teil der Deutschen geblieben. Die Idee Familie lebt.

„Die Stärke der Familien in Deutschland wird verkannt, denn zwei Drittel der  Menschen mit Kindern haben seit Jahrzehnten unverändert die ideale Zahl von durchschnittlich zwei Kindern pro Frau. Deutschland hat nur deshalb eine der niedrigsten statt eine der höchsten Geburtenraten Europas, weil ein immer größe­rer Teil der Bevölkerung lebenslang gar keine Kinder hat.“[17]

Herwig Birg Demographische und familienspezifische Funktionsbedingungen des Sozialen Sicherungssystems in Deutschland, Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht zu 1 BvT 2257/16 im Auftrag des Verbandes kinderreicher Familien Deutschland e.V., 27.4.2020, S.29

Birg weiß wohl, daß der Geburtenrückgang einhergeht mit der Einführung der kollektiven Alterssicherung, der Frauenerwerbstätigkeit, der Bildungsexpansion, der Instabilität von Partnerbeziehungen und psychischen Motivationsveränderungen. Alles das sieht er aber nur als Begleiterscheinungen des Geburtenrückganges an. Die Kausalität liegt immer in der persönlichen Entscheidung der Frau. Und für sie erhöhte die Ausdehnung möglicher Lebenschancen „im historischen Prozeß der Industrialisierung und Modernisierung … in den Wirtschaftsgesellschaften, in denen das individuelle Verhalten auf dem Konkurrenzprinzip beruht, das Risiko irreversibler biographischer Festlegung und führte auf dem Weg der Risikovermeidung zu einer Selbstbeschränkung der Reproduktionsentscheidungen.“[18]

Lebenschancen im Kapitalismus

Die „Lebenschancen” werden in einer vom Kapitalismus geprägten Umwelt rein ökonomisch und eng individualistisch verstanden. Damit führen die Lebensverhältnisse der industriellen Massengesellschaft und die ideologische Anpassung der Menschen an marktförmige Gegebenheiten zu weniger Kindern, weil deren Geburt und Aufzucht den Eltern keinen ökonomischen oder gesellschaftlichen Nutzen bringt. Beschleunigt und radikalisiert wird diese Gesetzlichkeit in einem liberal-kapitalistischen Umfeld, das aus ideologischen Gründen nicht fähig zu einem politisch motivierten Gegensteuern ist.

So geht im zunehmend industrialisierten und verstädterten China die Geburtenzahl auch zurück und betrug 2020 nur 1,3 Geburten je Frau. Darum hat die Regierung seit 2016 die 1980 eingeführte Ein-Kind-Politik aufgegeben. Doch selbst die politisch machtbewußte Pekinger Führung kann sich über die mit der Industrialisierung verbundenen ökonomischen und ökologischen Problemen nicht völlig hinwegsetzen. Der Pekinger Demograf Huang Wenzheng hält ihre Maßnahmen für unzureichend. „Ein großes Problem sei laut Huang, daß Chinas politische Anreize zur Steigerung der Geburtenrate hinter dem dringenden und tatsächlichen Bedarf zurückbleiben und nicht ausreichen. ‘Für lokale Beamte ist das Bevölkerungswachstum bei der Überprüfung ihrer Leistungskennzahl weitaus weniger wichtig als Richtlinien wie die Prävention von [Coronavirus]-Pandemien und CO2-Emissionen’, fügte der Demograf hinzu.”[19]

Er Huifeng, China population: rural families unwilling, unable to have more children faced with ‘life of inferiority’, South China Morning Post 13.11.2021, abgerufen 5-1-2022.. Die Grafik ist dem Artikel entnommen.

Man kann politisch gegensteuern, wenn man will.

Nur ökonomisches Denken wie vor allem im Liberalismus aber verurteilt ein Volk gesetzmäßig dazu, sich erst in eine Bevölkerung zu verwandeln, dann in bindungslose „Sozialatome” und schließlich zu vergehen.

Die Konsequenzen

Bevölkerungsforscher wie Birg und Buttler treten seit langem für stetige Ergänzung unserer Bevölkerung durch Zuzug von außen ein, weil wir sonst immer weniger würden. Es ist aber eine politische Frage, wer dieses „Wir“ ist. Wir werden immer weniger, trifft zu, obwohl unsere „Bevölkerung“ sich ständig von außen „ergänzt“. Man könnte auch formulieren, daß die Einwanderer uns langfristig ersetzen. Überdies betont Birg, daß Zuzug den Überalterungsprozeß ohnehin nicht stoppen kann.[20]

Wem nur wichtig ist, daß hier in hundert Jahren noch irgendwer lebt, damit das Bruttosozialprodukt stimmt und jemand den letzten greisen Deutschen im Sterbeheim den Po abputzt, der mag das gelassen sehen. Die Schultern mag auch zucken, wer selbst keine Kindern hat und sich für keine Nachkommen verantwortlich fühlt. Jubeln mögen jene, die uns Deutsche für ein verworfenes Verbrechervolk hatten, das lieber heute als morgen aussterben sollte.

Für die anderen stellt sich die Frage, wie ein politisches und ökonomisches System beschaffen sein müßte, damit die Entscheidung zur Mutterschaft kein biographisches Armutsrisiko darstellt. Zur Zeit bringt sie überwiegend Vermögensnachteile. Unser Sozialstaat weigert sich, Bevölkerungspolitik zu betreiben und unseren eigenen Bestand als Volk zu erhalten. Er verteilt nur ein paar Leckerchen und nennt sie Familienpolitik, während er zugleich nichts unversucht läßt, die Familie als maßgeblichen Sozialisationsfaktor auszuschalten.

Unser liberales Gesellschafts- und Sozialsystem ebnet alle Wege, auch ohne Kind zu leben. Kinderlose Lebensläufe werden sogar subventioniert und junge Frauen ermuntert, voll erwerbstätig zu sein, sich immer weiter zu bilden oder „sich zu verwirklichen”. Das ist auf individueller Ebene erfreulich, auf kollektiver Ebene aber selbstmörderisch. Zwar sollte jede Frau jedes Recht und jede Bildungsmöglichkeit haben. Eine spezielle Ermunterung oder Förderung kinderloser Lebensläufe und stattdessen offene Grenzen zur demographischen Auffüllung führen dazu, daß wir uns selbst abschaffen. Mutter und Eltern zu sein ist eine der gesellschaftlich wichtigsten Aufgaben, die aber gegenüber der Hätschelung „alternativer Lebensentwürfe” keine Anerkennung findet.

Die Leistungen, künftige Generationen großzuziehen, tragen weitgehend allein gelassene und manchmal verzweifelte Eltern. Ihre Kinder werden später arbeiten gehen und die Renten Kinderloser mitfinanzieren. Zweitausend Jahre lang hatte sich bewährt, daß das Alter durch eigene Kinder gesichert wurde. Heute wird es dadurch gefährdet.

Reformnotwendigkeit

Eine gesamtgesellschaftliche Solidarität verlangt nach strukturellen Reformen, das Großziehen eigener Kinder als erwünscht zu belohnen und jeden biographischen Nachteil auszugleichen. Herwig Birg fordert darum zu Recht: „Aus der Sicht des Demographen ist die nachwachsende Generation von extrem hoher Bedeutung für den Bestand unserer generationenübergreifenden Sozial­systeme. Auch die dauerhaft Kinderlosen waren früher als Kinder Mitglieder einer Familie und haben von deren Erziehungsleistung profitiert. Nach ihrer eigenen Erwerbsphase werden die kinderlosen Menschen später – über die Sozialversi­cherungssysteme – von den Kindern profitieren, die andere Personen derselben Generation als Eltern erzogen haben. Dafür wurde in den Familien auf Erwerbs­einkommen verzichtet, und wegen der weitgehenden Einkommensbezogenheit der Altersversorgung haben die Eltern außerdem geringere Alterseinkommen zu erwarten als die Kinderlosen. Eine Gesellschaft, in der rund ein Viertel der Frauen dauerhaft kinderlos bleiben, muß die Ungerechtigkeiten zwischen Kinderlosen und Familien bereits während der Erziehungsphase auch innerhalb der Sozial­versicherungen zumindest ansatzweise ausgleichen, sonst setzt sie ökonomisch falsche Anreize.“[21]

An dieser Aufgabe unseres Selbsterhaltes scheitert der Liberalismus grandios. Kollektiver Selbsterhalt ist in seiner Ideologie und seinem begrifflichen Instrumentarium nicht vorgesehen. Er fördert und fordert ausschließlich den individuellen Eigennutzen. Er ist blind für die politischen Aufgabe, durch staatliche Regulierungen jungen Paaren zu ermöglichen, ohne ökonomische Nachteile Eltern zu werden.

Morituri te salutant

Wenn unser Land und Volk noch weitere Jahrzehnte den alleinigen Gesetzmäßigkeiten des Marktes unterworfen bleiben, werden wir physisch aussterben. Es wird uns so gehen wie unseren Verwandten, den Neandertalern. Genetiker wissen heute, daß in Europäern noch zwei bis fünf Prozent ihrer Gene ihr Wesen treiben. Sie waren evolutionär brauchbar für das Immunsystem und die Beschaffenheit von Haut und Haaren. Neandertalern, die sich mit unseren Vorfahren vor altersgrauer Zeit paarten, haben sie uns vererbt. Trotzdem gibt es heute niemanden mehr, den wir als Neandertaler bezeichnen könnten.

In hundert Jahren wird es zweifellos in der dann hier lebenden Bevölkerung noch ein paar Gene geben, die wir hinterlassen haben. Als deutsch werden sich deren Träger aber nicht mehr verstehen, und stünden sie vor uns, erschienen sie uns als Quersumme aller derer, die vom Sog unserer Wirtschaft ständig neu eintreffen.

Manche Menschen haben eine heimliche Todessehnsucht. Sie sind ein Fall für den Psychiater. Ein gesunder Mensch will lieber leben und freut sich seiner Existenz. Sie ist leider endlich. Tot zu sein, wird zwar niemand von uns mehr erleben. Aber vielleicht können wir dem Tod ja ein Schnippchen schlagen und trotzdem überleben? In gewisser Weise können wir das. Wie wir das anstellen, gehört zu den höchstpersönlichen Gretchenfragen aller Menschen. Wer ernsthaft über sie nachdenkt, wird zeitlebens einen Weg gehen, der seine Fortexistenz in gewisser Weise sichert. Darum waren Christen in alten Zeiten fromm: Das ewige Leben bildete einen unwiderstehlichen Anreiz. Von christlich regierten Staaten erwarteten sie, den Untertanen ein gottgefälliges Leben zu ermöglichen. Glaube bildet, wenn man einen hat, ein hochpolitisches Motiv.

Unter dem Eis ist alles noch da. Wir müssen es nur befreien, dann wird es wieder blühen.

Wer nicht auf ein Jenseits baut, wird sich im Diesseits umsehen und fündig werden. Eltern wissen, daß sie in gewisser Weise in ihren Kindern fortleben. Sie mögen, wie Johann Gottlieb Fichte 1808, formulieren: Wel­­cher Edel­den­kende will nicht und wünscht nicht, „in sei­nen Kin­dern und wie­de­rum in den Kindern dieser sein eigenes Leben von neu­­em auf eine ver­besserte Weise zu wie­derholen und in dem Le­ben der­­sel­ben veredelt und vervoll­kommnet auch auf dieser Erde noch fort­­­zu­le­ben, nach­­­dem er längst gestorben ist?” Wer wollte nicht durch das be­ste Ver­­mächt­­nis seines Denkens in seinen Nach­kom­men „offen­bare Denk­ma­le hin­ter­lassen, daß auch er dagewesen sei?” Die Fort­dauer sei­ner Wirk­samkeit grün­det er auf die

„Hoffnung der ewi­gen Fort­­­dau­er des Volkes, aus dem er selber sich entwickelt hat, und der Ei­gen­­­tüm­­lich­keit desselben.” Diese ist „das Ewige, dem er die Ewig­keit sei­ner selbst und seines Fortwirkens anver­traut”; die „Ord­nung der Din­ge”, die sich in ihm verkörpert und in der er sich selbst wie­der fin­det. Ihre Fort­dauer muß er wollen, denn sie allein ist ihm das Mit­tel, wo­durch „die kurze Spanne seines Lebens hienieden zu fort­­dau­ern­dem Leben aus­gedehnt wird.”[22]

J.G.Fichte Fichtes Reden an die deutsche Nation, Hrg.Eucken (Ausgabe 1915), S.132 ff.

Wir überleben nur in unseren Nachkommen

Tatsächlich überleben wir nur in unseren Nachkommen.[23] Die ge­ne­ti­schen Informationen und kul­tu­rellen Struk­turen sind das ein­zige, was nach un­se­rem Tode von uns bleibt. Je­der ist die buch­stäb­liche, wirkliche Verkörperung seiner Eltern, und in seinen Nachkommen ver­körpert er sich wie­der­um. Dazu bedarf es kei­nerlei Behauptung eines Jenseits. „Die erbliche Kontinuität beruht” zwar auf „einer mate­riellen Kontinuität”, besteht aber eigentlich darin, „daß es eine bestimmte, materie­gebundene Struktur ist, die von Ge­ne­ration zu Generation weitergegeben wird.”[24] Hinzu kommt die kul­tu­relle Tradition, die Denkstrukturen und -inhalte weitergibt.

Der Zoologe und Primatenforscher Adolf Heschl bezeichnete die Fähigkeit, sich physisch fortzupflanzen, als eine Art, potentielle Unsterblichkeit zu erreichen. Lebende Systeme seien die ersten wirklichen Systeme dieses Planeten, die mit dem außergewöhnlichen Phänomen der Erhaltung ihrer individuellen Identität in Raum und Zeit ausgestattet sind und damit einer rekonstruierbaren Lebensgeschichte in Form der biologischen Evolution.[25] Diese vollzieht sich im Generationenwechsel. Biologische Erinnerungen werden bei ihm in den Genen kodiert und weitergegeben, individuelle Erinnerungen in unserer Kultur.

Jeder ist in die­sem Sinne seine zwei El­tern, vier Großeltern, acht Ur­großeltern und so weiter. Was von jenen überhaupt blieb, steckt in ihm. Rückwärts geblickt bis zum Dreißigjährigen Krieg stammt er ab von prak­tisch allen Ein­woh­nern seiner en­geren Heimat, außer denen, die ohne Nach­kommen star­ben. Gehen wir bis zum Mit­tel­alter zu­rück, stammt jeder von uns fast von allen Damaligen ab, wie­der außer de­nen, die kinderlos aus­star­ben. Würde unser Volk sich nicht von Generation zu Generation halbieren, würde jeder von uns Ahne eines beträchtlichen Teils der künf­­tigen Deutschen sein. Wenn wir uns gra­phisch die Vorfahren als aufwärts sich öffnenden Stammbaum vorstellen und die Nach­kom­­men darunter malen wie eine abwärts sich weitende Py­ramide, gewin­nen wir das Bild einer Sanduhr. Deren Engstelle bildet der Einzelne.

So verkörpert das deutsche Volk in Ver­gangenheit, Gegenwart und Zukunft die Wur­zel meines Seins und die Zukunft meines Selbst.

Es ist, „soviel mir bekannt, noch immer erlaubt, in deutscher Spra­che miteinander vom Vaterlande zu reden, wenigstens zu seufzen.” Je­denfalls war es das 1808 noch, als Fichte es in seiner achten Rede an die deutsche Nation so formu­lierte. Heute kommen wir als Volk in der ego­zen­­trischen li­beralen Ethik nicht mehr vor. Wenn wir davon aus­­ge­hen, daß sich jeder seine Ethik nach sei­nen angenomme­nen In­ter­essen bi­l­det, können wir die denkba­ren Ethiken wie auf einer Skala ein­­­tei­len einerseits in solche von Menschen, die sich schutzbedürftig füh­len und daher ei­ner Gemeinschafts­ideologie zunei­gen, wobei die Ge­­mein­schaft und ihr Staat die Aufgabe ha­ben, den Einzelnen zu schüt­­zen.

Der Liberalismus ist die Weltanschauung des egoistischen Individuums, dem sein Fortleben in seinen Nachkommen gleichgültig ist. Wenn wir uns nicht von ihm zu lösen vermögen, werden wir als Volk untergehen.

Lesen Sie gern hier weiter

Jeder Blogbeitrag hier greift einen Einzelaspekt auf und setzt dabei viele Denkgrundlagen bereits voraus. Wer etwa innig an Seelenwanderung oder die reale Existenz von Donald Duck glaubt, wird hier schon im Grundsätzlichen widersprechen. Lesen Sie dieses Grundsätzliche gern hier:

Das Vermächtnis Apollons


[1] Sueton, Augustus, Kapitel 40: Magni praeterea existimans sincerum atque ab omni colluvione peregrini ac servilis sanguinis incorruptum servare populum, et civitates Romanas parcissime dedit et manumittendi modum terminavit.

[2] Günter Buttler GMH 7/93, S.445.

[3] Herwig Birg (2020), S.12, mit frdl. Erlaubnis hier als Grafik zitiert.

[4]  Nicolas Bonnal, 8.6.2021.

[5] Harpagon: Der Geizige bei Moliere (früher auch als Der Geizhals übersetzt), Komödie von Molière, 1668  uraufgeführt.

[6] E.M. Cioran, Gevierteilt, hier zitiert nach einer Rezension von Arne-Wigand Baganz, https://www.anti-literatur.de/Rezension.Gevierteilt.84.html

[7] Herwig Birg (2011).

[8] Klaus Kunze, (2003), Familie =19=. Das Kasten-Symbol bedeutet “begraben”.

[9] Herwig Birg (2020), S.10, Abbildung mit freundlicher Erlaubnis des Autors.

[10] Herwig Birg, Differentielle Reproduktion aus der Sicht der biographischen Theorie der Fertilität, in: Eckart Voland (Herausgeber), Fortpflanzung: Natur und Kultur im Wechselspiel, 1992., S.51.

[11] Statistika

[12] Herwig Birg (1992), 189-215, Grafik S.205 = Spektrum der Wissenschaft, Jan. 1989, 45, mit frdl. Erlaubnis des Autors.

[13] Herwig Birg (2001), S.24.

[14] Herwig Birg (1992), S.189-215, 204.

[15] Herwig Birg (1992), S.189-215, 205.

[16] Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlanes, 2. Band, 2. Kap. I., S.831.

[17] Herwig Birg (2020), S.29

[18] Herwig Birg (1992), 213 f.

[19] Er Huifeng, China population: rural families unwilling, unable to have more children faced with ‘life of inferiority’, South China Morning Post 13.11.2021, abgerufen 5-1-2022.. Die Grafik ist dem Artikel entnommen.

[20] Herwig Birg (2020), S.31.

[21] Herwig Birg (2020), S.33.

[22] J.G.Fichte (Ausgabe 1915), S.132 ff.

[23] Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Der Mensch, das riskierte Wesen, 2.Aufl. München 1988, S.143.

[24] Konrad Lorenz, Die Rückseite des Spiegels (1975), S.34.

[25] Adolf Heschl, Das intelligente Genom, Über die Entstehung des menschlichen Geistes durch Mutation und Selektion, 1998, ISBN 3-540-64202-1, S.51.

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2023 klaren Kopf bewahren

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Für Gott und Vaterland? Es kann nur einen geben.

  1. Stephan Mayr

    Schöner Text, Herr Kunze. Ich vermisse einen Verweis auf das stete historische Auf und Ab von Völkern, der zuversichtlich stimmen könnte. Uns gibt es seit zwei Jahrtausenden obwohl es immer wieder schlechte Epochen gab. Die guten Zeiten werden folgen.

    • Danke. Der Text enthält drei Abschnitte aus meinem Buch “Staatsfeind Liberalismus”. Insoweit ist er in seinem Zusammenhang zu lesen. Was hier nicht steht, steht u.U. woanders. Er enthält und beleuchtet die Faktengrundlage, aus der ich wiederum in anderen Kapiteln Schlußfolgerungen ableite. Immer geht es in dem gesamten Buch um eine Analyse und Kritik des Liberalismus in allen seinen Facetten. Daß an ihm nicht nur die Staaten zugrundegehen, sondern auch die (ethnischen) Völker, darum geht es hier.
      Um das historische Auf und Ab der Völker ging es besonders Spengler, aber dessen Buch brauchte ich nicht noch mal zu schreiben, es ist ja schon da.
      Zuversicht? Ein anständiger Mensch tut was er muß, ob er zuversichtlich ist oder nicht. Innerhalb eines in sich geschlossenen Argumentationszusammenhanges wie in einem Buch liegt das Schwergewicht für mich auf wissenschaftlicher Richtigkeit. Wenn diese zur Hoffnungslosigkeit führt, ist für mich doch die Richtigkeit wichtiger. Ich neige nicht zu Selbstbetrug. Nur so kann ich, auch für mich selbst, nachforschend und aufschreibend zu einem Ergebnis kommen, daß die Realität näherungsweise richtig beschreibt. Wenn wir schon untergehen, will ich wenigstens wissen, warum.
      Und nur so öffne ich vielleicht auf der Grundlage einer Sicht der Dinge, wie sie sind, ein Schlupfloch zu einem Ausweg, den ich ich selbst noch nicht gefunden oder nicht genannt habe. Eine richtige Lageanlalyse ist Voraussetzung für jeden erfolgreichen Kampf. Vielleicht findet aufgrund meiner Analyse ein anderer die verborgene Kellertreppe ins Arsenal der Möglichkeiten, denn es gibt immer Türen, es gibt Geheimtüren, und es gibt verbotene Türen. Verboten ist auch, sie in Büchern zu empfehlen.

  2. Luca Dittmer

    Beim Lesen Ihres Textes fielen mir spontan noch zwei zu den Themen Reproduktion und Liberalismus passende Literaturempfehlungen ein, vielleicht interessieren Sie sich ja dafür:
    Filipe Nobre Faria – Evolutionary Limits of Liberalism
    Peter Mersch – Emanzipation: Ein Irrtum (sowie alle anderen Bücher dieses Verfassers)
    Grüße,
    Luca D.

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