Wie unsere Ängste geschürt werden und wem sie nützen
Die Menschen früherer Epochen lebten in der Furcht des Herrn. Aber mehr noch fürchteten sie dessen Widersacher, den Teufel. In albtraumhaften Visionen malten Priester die Schrecknisse des Fegefeuers und der Hölle aus. Nie versäumten sie den Hinweis, wer ein ihnen gefälliges Leben führe, habe nichts zu fürchten.
Heute wissen viele nicht, daß scharfsinnige Köpfe die Methoden kirchlicher Herrschaftstechnik durchschauten. Samuel von Pufendorf schrieb 1667 in seinem Werk De statu imperii Germanici:
WeiterlesenDie Zahl der Sakramente wurde mit Bedacht vermehrt, damit die Menschen häufiger der Priester bedürfen. […] Ich glaube, auch das Fegefeuer ist nur zu dem Zwecke angezündet, um diejenigen mit einer Abgabe belegen zu können, die der Tod sonst von allen menschlichen Dingen befreit. […] Ohne Zweifel wird man die Religion für die beste halten, die ihre Diener am meisten mit Reichtum und Ehren überhäuft hat und die mit den wirksamsten Mitteln ausgestattet ist, ihre Schafe zu scheren und doch in Gehorsam zu halten.1.