Rundfunk: Gebühren für unsere selbstbezahlte Gehirnwäsche

Für unsere linken Systemveränderer wäre ein Aus für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Supergau schlechthin. Die Revoluzzer von damals haben „das System“ schon lange verändert und steuern es jetzt in ihrem Sinne stramm auf Linkskurs. Umfragen zufolge sind die meisten Mitarbeiter der Staatssender rotgrün nicht nur angehaucht. Viele sind Linksextremisten bis ins Mark.

Die Informations- und Meinungskontrolle bildet ihre Machtbasis. Als „Gatekeeper“ (Torwächter) filtern sie das Nachrichtenaufkommen danach, was sich für ihre Propaganda eignet und was nicht. Muß unbedingt etwas Unpassendes vermeldet werden, „framen“ sie es ein, verpacken es also in ihre linke Sicht so, daß es sie zu bestätigen scheint.

Mit einer weiteren Aufblähung ihres Etats ist jetzt erst einmal Schluß. Doch das bedeutet für uns nur, daß unsere ideologischen Daumenschrauben zur Zeit nicht noch fester angezogen werden können als bisher.

Wir sollten unsere Staatssender endlich einmal demokratischer Kontrolle unterwerfen. In ihren Gremien und Rundfunkräten haben Vertreter angeblich gesellschaftlich relevanter Gruppen das Sagen, die von Parteipolitikern ausgekungelt werden. Die Redakteure und Journalisten bedienen sich derselben Methoden wie einst das Propagandaministerium.

Oft verhöhnen uns haßerfüllte Demagogen aber auf unsere eigenen Kosten als Gebührenzahler. Hier hört der Spaß auf. Wir brauchen nicht schon wieder Propaganda-Staatssender. Die hatten wir in der DDR schon nach dem Vorbild Joseph Goebbels. In einer Rede 1933 vor den Intendanten des Reichsrundfunks hatte dieser formuliert:

„Das Volk mit dieser Gewißheit und dieser Gesinnung bis in die letzte Faser zu durchtränken – die Menschen so lange zu hämmern und zu feilen und zu meißeln, bis sie uns verfallen sind, das ist eine der Hauptaufgaben des Deutschen Rundfunks!“

Joseph Goebbels

Es ist nichts Grundsätzliches gegen öffentlichrechtliche Medien einzuwenden. Es gibt qualitativ hochwertige Produktionen „in Auftrag“ des ZdF wie Terra X. Wir brauchen aber keinen Verlautbarungsfunk für jedwede Zuckung des linksgrünen Lindwurms, der sich im Quellwasser sauberer Information suhlt. Den köstlichsten Begriff für die von Ideologie gesättigten Ergüsse unserer Sender las ich letzte Woche: Kolonialfunk. Einst sendeten amerikanischen Propagandsender für Eingeborene irgendwelcher Bananenrepubliken, wie glücklich sie sich doch schätzen durften, daß America die Welt safe for democracy macht. Heute sind wir die Eingeborenen und dürfen jeden Tag hören, welche schöne neue Welt uns erwartet, weil wir ständig durch Zuzug aus aller Herren Länder bereichert werden.

Wer dagegen aufmüpft, kann nur ein Nazi sein. Über Nazis wissen unsere Medienleute gut Bescheid. Sie haben sich beraten lassen durch ein „Framing Manual“ einer echten Fachfrau: Ab 2017 erstellte Elisabeth Wehling im Auftrag der ARD ein internes Framing-Manual, das im Februar 2019 bei Netzpolitik.org veröffentlicht wurde[1] und ein großes Medienecho erzeugte. Die Kosten für das Erstellen des Manuals und begleitende Workshops beliefen sich nach Angaben der ARD auf 90.000 €. Ein Studienschwerpunkt der Linguistin und Soziologin Wehling war die nationalsozialistische Propaganda. Sie hat viel aus ihr gelernt. Es geht um die unterschwellige Beeinflussung der Massen. Sie sollen in ihrem Denken und Fühlen stramm auf Kurs gebracht werden.

Wie am Schneidetisch im Fernsehstudio kann man Assoziationen kappen und neue ankleben, indem man andere Worte lanciert. Darin liegt eine der Haupttätigkeiten der öffentlich-rechtlichen Medien. Wehling plaudert in ihrem internen Manual für die ARD: „Sprache ist das wirkvollste Instrument für die Mobilisierung von Mitbürgern, aufgrund einer einfachen Wahrheit: Sprache aktiviert Frames. Jedes einzelne Wort aktiviert einen Frame im Kopf des Rezipienten.“[2] Sie meint damit eine gedankliche Assoziation. Es geht bei der unterschwelligen Beeinflussung durch Schlüsselbegriffe nicht um objektive Fakten. Beeinflußt werden soll die moralische Perspektive, welche die Zuschauer zu den mitgeteilten Fakten einnehmen sollen.

In einer Presseanweisung vom 22.10.1936 hatte es aus dem Reichspropagandaministerium geheißen:

„Es muß immer wieder festgestellt werden, daß in der deutschen Presse noch Nachrichten und Schilderungen erscheinen, die geradezu von einer selbstmörderischen Objektivität triefen und in keiner Weise verantwortet werden können. Man will keine Zeitungsgestaltung im alten liberalistischen Sinne, sondern will, daß jede Zeitung mit den Grundsätzen des nationalsozialistischen Staatsaufbaues in eine Linie gebracht wird. So ist es untragbar, wenn Sowjetgrößen, die Juden sind, als Arbeiter bezeichnet werden.“

Walter Hagemann, Publizistik im 3. Reich, Hamburg 1948, S.32, hier zit. nach Poliakov / Wulf (Poliakov, Léon und Joseph Wulf, Das Dritte Reich und seine Denker, 1983) S.440

Der Begriff Arbeiter löste nämlich eine positive Assoziation aus, weil sich die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei selbst ausdrücklich als eine Partei der Arbeiter verstand. Diese durften keinesfalls mit etwas Negativem in Verbindung gebracht werden. Wehling hat ihre Lektionen gelernt. Sie nennt das Wecken solcher Assoziationen Framing.

„Framings wirken sich unmittelbar auf die implizite Bewertung faktischer Informationen aus. Der Mechanismus heißt Framing­Effekt. Entgegen dem gängigen Mythos entscheidet der Mensch sich nicht rein rational und aufgrund einer objektiver Abwägung von Fakten für oder gegen Dinge, denn objektives, faktenbegründetes und rationales Denken gibt es nicht, zumindest nicht in der Form, in der es der Aufklärungsgedanke suggeriert. Jedes Verarbeiten von Fakten findet innerhalb von Frames statt – und ein und derselbe Fakt erlangt in unterschiedlichen Frames ganz unterschiedliche und oft sogar gegensätzliche Bedeutungen.“

Wehling, Elisabeth, Framing Manual (Gutachten für die ARD), 89 Seiten, 2017, S.14.

Und weiter schreibt sie:

„Fakten, die nicht zu dem Frame passen, werden zunächst einmal vom Gehirn ignoriert. Ist ein nicht­adäquater Frame einmal gesetzt, richten rein faktische Argumente langfristig nicht mehr viel aus.“

Wehling (2017), S.15.

Leider hat sie Recht. Begierig lernen unsere öffentlich-rechtlichen Journalisten von ihr, was sie schon immer wissen wollten: Mit welchen verbalen Psychotricks bringt man die Zuschauer am einfachsten auf Linkskurs, ohne daß sie es überhaupt merken?

Es geht nur noch um die affektive Beeinflussung der Massen, wenn fast in jedem Satz Phrasen gedroschen werden wie vom „Zeichensetzen“, eine Forderung sei ein „Signal in die falsche Richtung“, wenn unhinterfragt von deutscher „Verantwortung“ schwadroniert und den Massen mit süßem Zuckerbrot wie auch mit einpeitschenden Tabuwörtern suggeriert wird, Maßnahmen sei moralisch erforderlich und dienten nur unser aller Bestem.

„Politisch-journalistische Alltagssprache fällt überhaupt nicht mehr in eine Kategorie rationaler Kommunikation, denn die Sprache hat hier alle argumentative Struktur eingebüßt und dient hier nicht mehr einer möglichst rationalen Vermittlung von Überzeugungen und Gesichtspunkten.“

Wehling (2017), S.10.

Wer das Denken seiner Untertanen manipulieren will, muß bei ihrer Sprache anfangen. Im 3. Reich gab es viele offizielle Euphemismen. Sie sollten verhindern, daß bestimmte Worte ausgesprochen wurden, weil niemand den Inhalt dieser Worte denken sollte. Aus dem Rückzug der eigenen Truppe im Krieg wurde eine harmlose Frontbegradigung, aus der Massenvernichtung eine neutral klingende Endlösung. Aus entsprechenden Gründen sind begriffliche Positionen bis heute ein heiß umkämpfter Bereich der politischen Auseinandersetzung.

Bestimmte Vorstellungen sollen aus dem Denken verschwinden, weshalb man die Bezeichnungen für bestimmte Worte verbieten will. Wer etwas nicht mehr auf den Begriff zu bringen vermag, kann es noch nicht einmal mehr denken. Im Deutschlandfunk werden solche Spachregelungen bereits rigoros durchgezogen. Schon der bloße Gedanke an etwas Verbotenes – das Gedankenverbrechen – soll dem Unterworfenen unmöglich werden. Einst durfte man in Deutschland nicht wagen, frei zu denken. Heu­te darf man es. Fernsehgeschädigt und selektiv in­for­miert, kann der moderne Deutsche es aber häufig nicht mehr. Er vermag nur noch das zu denken, was er nach Ansicht un­se­rer Medienzaren und volks­pä­dagogischen Erzieher wollen soll, und eben das hält er nach ei­nem Wort Oswald Spenglers für seine Frei­heit.

George Orwell schrieb in seinem Roman „1984:

„Siehst du denn nicht, daß die Neusprache kein anderes Ziel hat, als die Reichweite des Gedankens zu verkürzen? Zum Schluß werden wir Gedankenverbrechen buchstäblich unmöglich gemacht haben, da es keine Worte mehr gibt, in denen man sie ausdrücken könnte.“

George Orwell, Neunzehnhundertvierundachtzig, S.50.

Über Georg Orwells 1984 sind unsere Staatsfunker 2020 weit hinaus. Sie füllen unsere Köpfe mit zähklebrigem, nichtssagendem Wortmüll, wie er dem von ihren intellektuellen Vordenkern abgesonderten Gesinnungsmüll angemessen ist: Genderismus, extremistischer Feminismus, Zersetzung alles dessen, was uns und unser land einmal stark gemacht hatte.

„In derartigen Denksimulationen“, bemerkt der Psychologe Mausfeld, „wie sie die Medien tagtäglich inszenieren, gibt es nichts mehr, das sich durch Argumente oder empirische Befunde widerlegen ließe. Jeder Widerlegungsversuch würde nur ein neues Rauschen an Wörtern hervorrufen, bei denen längst die Frage bedeutungslos geworden ist, was und ob sie überhaupt etwas bedeuten.“

Mausfeld, Angst und mACHT; 2019, S.43 f.

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Das Angstkartell von Politik, Medien und Finanzkapital

  1. Ivo Edersleben

    Es ist bemerkenswert, wie viele Menschen völlig unbewußt neusprachliche Steuerungswörter übernehmen, die so zur angedachten Entfaltung gelangen und ihre Gedanken verkürzen.

    Was den Staatsfunk angeht, ist nicht einzusehen, warum dieser überhaupt für reine Unterhaltung (!) benötigt werden sollte. Alleine deswegen schon könnte er problemlos halbiert werden. Auch wären wir dann von der ganzen politischen Schleichwerbung für Überfremdung in Unterhaltungsfilmen befreit.

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