Seuchengewinnler
Wir wissen alle nur zu gut, auf wessen Kosten der Regierungs-„Kampf gegen Corona“ ausgetragen wird. Wir alle bezahlen ihn, und voraussichtlich werden noch unsere Kinder an den Schulden zahlen – falls es dann noch Kinder gibt.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 11.12.2020, wer die Nutznießer sind. Die Seuchengewinnler sind nicht unmittelbare Nutznießer der Viren, sondern Profiteure der auf uns herabhagelnden Verbote.
Amerikas Supereiche sind während der Corona-Pandemie noch reicher geworden. Laut einer Studie der Organisation Amerikaner für Steuergerechtigkeit (ATF) und der Denkfabrik Institute for Policy Studies (IPS) erhöhte sich das Gesamtvermögen der etwa 650 Milliardäre des Landes seit den ersten Meldungen über Infektionn mit Sars-CoV2 im März um mehr als eine Billion Dollar oder mehr als 826 Milliarden Euro.
So reich wie noch nie, FAZ 11.12.2020, Nr.289, S.6.
Während unsere Regierung unserer Wirtschaft weitgehend das Geldverdienen verbietet, tritt ausländische Konkurrenz an ihre Stelle. Das wird landfristig strukturelle öknomische Machtverschiebungen mit sich bringen. Bisher hatten die US-Riesen auf dem deutschen Markt nicht wirklich Fuß fassen können. Gegen unsere einheimische, mittelständische Wirtschaft mit ihren einen Produktionsstätten und Lieferketten war sie oft nicht wettbewerbsfähig.
Wenn wir aber nicht mehr wie gewohnt „in die Stadt“ zum Einkaufen gehen können, sind wir dem global agierenden Finanzkapital weitgehend ausgeliefert:
Insgesamt brachten es die Milliardäre, unter ihnen Amazon-Gründer Jeff Bezos und tesla-Chef Elon Musk, bis Montag auf ein Vermögen von mehr als vier Billionen Dollar. […] Etwa ein Viertel des Vermögenszuwachses bei den Superreichen entspreche dem Förderpaket über 267 Millionen Dollar, das die Regierung in Washington im April und Mai unter etwa 159 Millionen Amerikanern verteilt habe.
So reich wie noch nie, FAZ 11.12.2020, Nr.289, S.6.
Bei jedem unerklärlich scheinenden Ergebnis kann man die Frage stellen: Wem nützt es? Manchmal entlarvt der Nutzen die Absicht. Politische Nutznießer der geschürten Coronafurcht sind unsere Regierungsparteien. Sie jagen uns Angst ein und empfehlen sich als unsere alleinigen Beschützer. Mit den ökonomischen Profiteuren arbeiten sie Hand in Hand. Die Machtpositionen beider Seiten stabilisieren sich wechselseitig.
Dabei geht es nicht nur um körperliche Produkte und Lieferketten. Wenn das reale Zusammensein verboten wird und sich soziale Kontakte ins Virtuelle verlagern, bringt das einen Digitalisierungsschub mit sich, wie interessierte Kreise entzückt bemerken.
Verfolgungsdruck
Zugleich beschneiden Konzerne wie Facebook, Google und Twitter auf der einen Seite und Regierungen wie unsere Hand in Hand den Spielraum dessen, was wir noch frei sagen und schreiben dürfen.
Da werden dann mißliebige Kanäle auf Youtube erst amtlich als Extremisten zum Abschuß freigegeben und dann flugs von Youtube gelöscht. Während regierungskritische Zusammentreffen verboten werden, droht bei kritischen Äußerungen jederzeitige Sperre, Löschung oder gar strafrechtliche Verfolgung. Auch sie ist eine Methode, einzuschüchtern und Furcht zu verbreiten.
So stellte der Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz im Ergebnis nüchtern fest:
Es gibt sehr viele Leute, die von dieser Angst profitieren, die von ihr geradezu leben, also eine Art Angstindustrie.“
Norbert Bolz, Interview
Von dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklung liest man aber allenfalls versteckt im Feuilleton einer Zeitung wie der FAZ vom 11.12.2020. Die von der Masse wahrgenommenen Schlagzeilen aber dienen der Angsterzeugung. Mit ihr füllen viele Sender einen Großteil der Berichterstattung und damit die Köpfe der Menschen. Merken diese noch, wem ihre Angst nützt?
Bei Angstwellen vor einer Klimakatastrophe, vor „Haß und rechtsextremistischer Gewalt“ oder dem ‚Corona-Virus‘ dürfen wir immer spontan fragen: Wem nützt diese konkrete Angst? Wer soll durch sie ein von wem gewünschtes Verhalten zeigen oder welches Verhalten bleiben lassen? Wessen Macht stabilisiert sich darin, wenn Menschen massenhaft die Gebote aus dem Klima-Katechismus befolgen, aus Rechtsextremismusfurcht nicht mehr „wir Deutsche“ auszusprechen wagen oder nur noch bei Amazon bestellen, weil unsere Ladeninfrastruktur zerstört ist? Wem nützt es, wenn wir uns plötzlich bis über beide Ohren verschulden, womöglich noch für die Schulden von Nachbarn wie Italien haften sollen? Von wem werden wir dann abhängig?
Klaus Kunze, Die sanfte Gehirnwäsche, 2020, S. 137 ff.
Hand in Hand
Hand in Hand werfen politischer Kollektivismus und ökonomischer Kapitalismus ein dichtes Netz von Geboten und Verboten über uns aus. Unser Verhalten wird immer umfassender von oben herab gelenkt. Man möchte uns kollektiv zu moralischem Gutmenschentum umerziehen. Gut ist, wer ihren Geboten gehorcht. Ökonomische und politische Freiheiten schmelzen uns unter den Händen weg. Die politische Linke hat sich mit dem Kapitalismus versöhnt. Sie hat das unbegrenzte Regelungspotential erkannt, daß globale Finanzmächte wie Google oder Amazon aufbieten können.
Die Linke wußte schon immer um die Macht des Kapitals und des „richtigen Bewußtseins“. Diese Einsichten sind ihr in die Wege gelegt. Sie war aber immer nur so lange antikapitalistisch, wie dieses Kapital sie an der Machtergreifung hinderte. Nach der Revolution verwandelt man den privaten Kapitalismus einfach in einen bürokratisierten, vom Politbüro gelenkten Staatskapitalismus, und alles schien gut.
Heute strebt der postmarxistische Linksliberalismus nach einer umfassenden Steuerung unserer Gedanken, Gefühle und Meinungen. Wer sich widersetzt, wird zum unmoralischen Paria erklärt. Das läßt man ihn bei „Mißachtung der Corona-Regeln“ ebenso spüren, wie wenn er etwas Falsches sagt. Überschreitet er bewußt schwammig formulierte Formulierungsgrenzen, droht der Staatsanwalt.
Das Amtsgericht Mönchengladbach hat einen 70 Jahre alten Mann wegen eines migrationskritischen Facebook-Eintrags zu einer Geldstrafe von 13.000 Euro verurteilt. Der Jurist hatte auf seiner öffentlich zugänglichen Facebook-Seite das Foto eines Flüchtlingsstroms gezeigt und dazu geschrieben: „Einer Ameisenplage wird man nicht Herr, indem man Mauern baut. Man muß aufhören, den Honig offenstehen zu lassen.“
Migrationskritik auf Facebook: 70jähriger wegen Volksverhetzung verurteilt, Junge Freiheit vom 11.12.2020
Was hier verteidigt wird, dient objektiv der Aufrechterhaltung und dem Schutz eines Zustandes, in dem sich das Finanzkapital global weitestmöglich frei entfalten kann. Nationale Grenzen stören das Ziel einer One World, in der sich Finanzströme, Waren und Menschen frei bewegen können sollen. Sie metaphorisch mit Ameisen zu vergleichen, ist reinste Blasphemie, Gotteslästerung, denn nach Abdankung des christlichen Gottes erklärte man den Menschen zum neuen Gott, an dessen Würde sich niemand respektlos schubbern darf.
Barrierefreies Strömen als Menschenrecht
Die Freiheit der strömenden Menschen ist aber nur eine scheinbare, wenn es Milliardäre in der Hand haben, nach Maßgabe ihrer ökonomischen Interessen Menschenströme fließen zu lassen.
Man kann sie dorthin lenken, wo es dem eigenen Interesse nach Maximierung des Gewinns dient. Dazu muß man keinen metaphorischen Honig offen stehen lassen. Hinter den Fassaden moralischen Gutmenschentums gibt es sehr handfeste finanzielle Interessen, wenn wie aus dem Nichts Millionen Menschen von einem Land ins andere strömen. Aus Sicht bestimmter Gewinnerwartungen ist es gleichgültig, ob Konsumenten schwarz, weiß, braun oder gelb sind. Nur: viele müssen sie sein, sonst bleiben die Zins- und Gewinnerwartungen aus.
Die Bedürfnisse des globalen Finanzkapitals sind mit den ideologischen Prämissen des herrschenden Linksliberalismus eng verzahnt. Wir werden es noch erleben, daß das Recht jedes Menschen dieser Welt, nach Belieben überall einzuwandern, zur unabdingbaren Voraussetzung seiner Menschenwürde erklärt wird. Die Weichen sind gestellt.
Die Menschenrechte dienen funktional auch dazu, die Voraussetzungen der massenhaft produzierenden Industriegesellschaft zu sichern. Inhaltlich treten sie als Werthaltungen auf, indem man den Begriff der Menschenwürde uminterpretierte:
Mit ihr verbindet sich jetzt die Vorstellung egalitärer Teilhabe am Massenkonsum als Voraussetzung sogenannter Selbstverwirklichung. Die Menschenrechte sind also
„entgegen dem teleologischen Geschichtsverständnis der Demokraten keine endgültige geistige und ethische Errungenschaft nach langen Jahrhunderten der Unterdrückung und der Finsternis, sondern“ stellen „im Grunde die Funktions- und Überlebensweise der Massendemokratie dar“ und sind mit ihr „auf Gedeih und Verderb verbunden.“[1]
Klaus Kunze, Die solidarische Nation, 2020, S.140 f.
Angst oder Freiheit?
So schwappen viele Deutsche heute orientierungslos in immer neuen Angstwellen hin und her zwischen natürlichem Freiheitsdrang und induzierter Panik, die sie immer wieder in den Schoß ihrer moralischen Vormünder und ökonomischen Nutznießer zurücktreibt.
Diese haben durch Ausrufung einer Pandemie hervorragende Gelegenheit, uns alle als ihre Schäfchen ins trockene zu bringen, wo sie uns in aller Ruhe scheren können. Schon im 14. Jahrhundert hatte sich gezeigt, welche gesellschaftliche Dynamik eine Massenfurcht hervorrufen kann. In der Pestzeit um 1348 verwandelte sich unser lebensprühender Kontinent in ein trostloses Einerlei vor Furcht schlotternder Menschen, die sich zu Geißlerzügen formierten, fast uniformierten und denen folgten, die ihnen Moral predigten.
Die Leitung des einzelnen Zuges lag bei vier Meistern, denen unbedingter Gehorsam geschuldet wurde. Lange weiße Kapuzenmäntel mit an Brust und Rücken befestigten roten Kreuzen sowie Hüte, ebenfalls mit aufgenähten Kreuzen, bildeten zusammen mit der Geißel, in deren Enden Eisenstücke eingearbeitet waren, die vorgeschriebene Ausstattung.
N. Bulst, Flagellanten, in: Lexikon des Mittelalters Band IV, Spalte 511.
Seit jeher ist die Angst ein Werkzeug, Menschen zu formieren und zum Gehorsam zu zwingen. Zwischen Schutz und Gehorsam besteht ein unlösbarer Zusammenhang. Damit wir uns schutzbedürftig fühlen, muß man uns in Furcht halten. Wer die dazu nötigen Sozialtechniken kannte, vermochte schon im Mittelalter, die seufzenden Seelen zu seinem Vorteil hinter sich zu sammeln.
[1] Panajotis Kondylis, Der Niedergang der bürgerlichen Denk- und Lebensform, Weinheim 1991, S.209
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