Klaus Kunze

Kategorie: Geschichte Seite 2 von 19

Hat sich Höcke strafbar gemacht?

Die Staatsanwaltschaft Halle beschuldigt Björn Höcke, zum Abschluß einer Rede, welche er am 29. Mai 2021 bei einer Wahlveranstaltung seiner Partei in Merseburg vortrug, ausgerufen zu haben: „Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland!“

Darf man das nicht? § 86 a StGB verbietet es, Parolen und Grußformen verbotener Organisationen öffentlich zu verwenden.

Doch hat wirklich die SA als Organisation die Wortfolge „alles für Deutschland“ als Parole oder Grußform verwendet? Wenn man im Internet recherchiert, findet man dies allenthalben behauptet. Eine historische Quelle dazu fand ich im Internet nicht. Vielleicht steht etwas in dickleibigen Fachbüchern in irgendwelchen Bibliotheksregalen. Im Internet schreibt aber offenbar jeder nur vom anderen ab. Wikipedia zum Beispiel behauptet es, nennt aber keinen Beleg.

So ging auch das Oberlandesgericht Hamm in einem Urteil vom 1.2.2006 schlicht davon aus, das wisse doch jeder:

Darüber hinaus hat der Angeklagte, der Mitglied einer nationalsozialistisch gesinnten Gruppe mit der Bezeichnung „Kameradschaft I“ ist, sich zu rechtem Gedankengut bekennt und sein Äußeres dieser Gesinnung zumindest durch einen an die Frisur von Adolf Hitler erinnernden Haarschnitt angepaßt hat, am 14.

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Das rechte Weltbild

 Buchneuerscheinung

auf den Spuren der geheimnisvollen „Rechten“

Wer sind eigentlich jene geheimnisumwitterten „Rechten“, gegen die sich unsere rotgrüne Linke dauernd so erbittert abkämpft? In welchen geheimen geistigen Schlupfwinkeln verstecken sie sich? Was bewegt sie in ihren tiefsten, gewiß verruchten Herzen? Hat der „rechte Haß“ diese nicht längst zerfressen?

Werden wir vielleicht fündig, wenn wir geheime Rollator-Konferenzen belauschen, oder sollten wir besser gleich einen linken Psychiater nach seiner Diagnose fragen?

Fragen über Fragen!

Endlich können Sie die Antworten auf alle quälenden Fragen lesen und alles erfahren, was Sie schon immer über diese Rechten wissen wollten und nicht offen zu fragen trauten: Wie denken Rechte? Wie fühlen sie? Gibt es ganz spezifische Unterschiede zur Denkstruktur und den emotionalen Bedürfnissen zum Beispiel von Linken oder von Gläubigen, die Seelentrost im Jenseits suchen?

Die rechte Denkstruktur

Ja, es gibt ganz typische weltanschauliche Vorentscheidungen, die in ihrem Zusammenwirken zu einer rechten Denkstruktur und einem rechten Weltbild führen. Weiterlesen

Vom Unsinn der Geschichte

und dem Zweck der neu- und altrechts-Unterscheidung

Während die rotgrüne Guerilla ihren Marsch durch die Institutionen vollendet hat, zwei Jahre nach ihrer legalen Machtergreifung, während die Volksleugner unserem Land ein Standbein nach dem anderen weghauen, haben manche Rechte nichts besseres zu tun, als über die feinsinnigen Unterscheidungen zwischen altrechts und neurechts zu sinnieren.

Leider laufen sie dabei den amtlich bestellten „Extremismusexperten“ ins offene Messer. Lesen Sie die Details hier. Die Standortbeschreibung von Carsten Jung und seine Analyse beider angeblicher rechter Richtungen beinhaltet eine kapitale Fehlanalyse.

Es ist unvergessen, daß es linke Autoren waren, die schon vor Jahrzehnten den Begriff der Neuen Rechten aufgegriffen und in ihrem Sinne publizistisch verwertet hatten.[1] Die Quintessenz und polemische Zielrichtung hatte immer darin bestanden, den historisch abscheulichen Kern alles „alten Rechten“ auch bei dem neuen wiederzufinden und dieses mit der Nazikeule niederzuhalten. Weiterlesen

Die totalitäre Demokratie

Die Begriffsverwirrten

Begriffsverwirrte marschieren massenhaft in großen Städten auf. Sie wähnen, für „die Demokratie“ einzutreten, die Guten. Mangelnde politische Schulbildung und pausenlos eingehämmerte Schlagworte haben in ihren Köpfen ein Chaos sondergleichen angerichtet.

Weil sich eine Handvoll AfD-Mitglieder einen Vortrag angehört hatten, in dem – so die inzwischen nachgewiesene Propagandalüge – „massenhafte Deportation“ von Ausländern gefordert worden sein soll, demonstriert die Volksfront von links „gegen Rechts“, namentlich gegen die AfD: „für Demokratie!“

Oh diese Ahnungslosen! Niemand hat sie gelehrt, was Demokratie überhaupt bedeutet und welches ihre Merkmale sind. Das Demokratieprinzip ist eines der Strukturmerkmale des Grundgesetzes, aber nicht das einzige. Ein weiteres ist das Rechtsstaatsprinzip. Ohne Rechtsstaat kann eine reine Demokratie totalitär werden.

Die Rechtsstaatlichkeit ist gänzlich eigenständig, sie bildet geradezu das Gegenprinzip zur Demokratie: Selbst wenn und obwohl eine demokratische Mehrheit es vielleicht will und so entscheidet, verbietet sie jeden Verstoß gegen Recht und Gesetz, besonders gegen unsere Grundrechte. Weiterlesen

Nietzsche, die Menschenwürde, das WEF in Davos und die Plutokratie

Gegen die Illusionsköche

Im 19. Jahrhundert durfte man noch frei von „gesellschaftlichen“ Repressionen philosophieren. Originär zu philosophieren, hieß noch, sich quer durch das Dickicht moralisierender Sprachverbote hindurchzudenken. Dabei blieb manche heilige Kuh auf der Strecke. Friedrich Nietzsche hatte es besonders auf die heiligen Kühe der Kirche abgesehen, ließ aber auch die der Sozialisten und Moralisten nicht ungeschoren.

Als heilige Kühe galten ihm all jene Begriffsgespenster, vor denen man uns als Gläubige gern auf die Knie zwingen möchte. Wir sollen ihnen huldigen und sie anbeten. Wer heute um keinen Preis knien und huldigen möchte, sollte Nietzsches Argumente kennen und verinnerlichen.

Als begriffliche Gespenster spuken Worte in uns, die keinen realen Gegenstand aufweisen. Sie bezeichnen etwas, das nur in unserer Vorstellung existiert. Dabei raunen sie uns ihre normativen Implikationen ins Ohr und fordern, diese einzuhalten. Weiterlesen

Die Auflösung der Weiblichkeit durch die Moderne

Politische Ideologien sind Orientierungshilfen für Menschen, die die Welt nicht mehr verstehen. In der Moderne gerät man schneller in die Lage als mancher denkt. Alles verändert sich immer schneller – „Alles fließt“, wie schon Heraklit wußte. Das frühere Selbstverständnis von Weiblichkeit ist vielen Frauen verlorengegangen, und vielen Männern die besondere Hochachtung und Wertschätzung, die Frauen einst entgegeggebracht wurde.

Die Gründe finden wir nicht in verqueeren Ideen einzelner Protagonisten, sondern in den Strukturbedingungen der Moderne. Diese ist ihrerseits der Ausdruck unserer Massengesellschaft und ihrer Funktionslogik. Ideologien sind nur die Indizien dafür, daß die Lebensverhältnisse sich tiefgreifend verändert haben.

Funktionale Frauen

Der jüngsten Neuzeit blieb es vorbehalten, auch Frauen vollkommen in die Erfordernisse der Industrie und der Geldwirtschaft einzubinden. Heute ist bei Stellenanzeigen der ideale Bewerber hochqualifiziert, aber räumlich und familiär ungebunden. Emotionale Bindungen an eine Heimat, dort wohnende geliebte Menschen und Freunde, Verpflichtungen gegenüber seiner Familie oder Rücksicht auf den Freundeskreis der Kinder mindern nur seine Verwendbarkeit. Weiterlesen

Francis Bacon und die Schwurbler

Wie sich das eherne Gesetz der Oligarchie bestätigt

Als Staatsmann und englischer Parlamentarier hat Francis Bacon (1561-1626) Schwurbler verabscheut.

Englisch nüchtern mochte er auch mittelalterliche, scholastischen Argumentationsketten nicht und war Gegner „spitzfindiger Diskussionen, die keine neuen Erkenntnisse bringen.“ Er setzte auf eingehende Naturbeobachtung und das Experiment. Die Empirie trat anstelle der Deduktion von Oberbegriffen, die man nur glauben, aber nicht beobachten konnte.

Innerhalb eines Staates beobachtete Bacon keine Menschengleichheit, sondern den gebildeten Adel hier  – und dort „Pöbel“. Als Zeitgenosse des absolutistischen Staatsdenkers Jean Bodin (1529-1596) war er überzeugt, daß eine stabile Regierung zum Besten aller sei, die Schwurbelei des Pöbels aber zu Aufruhr und verderben führe.

Aus seinen Essays SERMONES FIDELES SIVE INTERIORA RERUM steht in der ältesten mir bekannten deutschen Übersetzung[1] das Kapitel XV. DE SEDITIONIBUS ET TURBIS [2] unter der Überschrift

Jüngere Übersetzungen von DE SEDITIONIBUS ET TURBIS bevorzugen statt Schwurbeln (für lateinisch turbis) Begriffe wie Unruhen, was auch nicht falsch ist. Weiterlesen

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